Newsletter Route der Industriekultur Oktober 2025

Frankfurt am Main, 16. Oktober 2025
www.krfrm.de
Liebe Freund*innen der Industriekultur Rhein-Main,

wer die Industriekultur der Region entdecken will, braucht keine Sonnentage – nur Neugier und festes Schuhwerk. In Michelnau etwa führt der Weg in den ehemaligen Steinbruch mit seinem markanten roten Tuffgestein, während in der Grube Messel die Spuren eines einst bedeutenden Ölschiefer-Tagebaus lebendig werden. Und wer selbst mit anpacken möchte, ist beim Mitmachtag der Historischen Eisenbahn Frankfurt genau richtig. Warum sich das Engagement lohnt, zeigt unser aktuelles Ehrenamtsporträt.

Zwischen Eisen, Stahl und Dampf zeigt sich: Der Herbst ist die beste Zeit, Industriekultur hautnah zu erleben.

Wir wünschen Ihnen viel Freude und interessante Begegnungen.

Ihr Team der „Route der Industriekultur Rhein-Main“
 
© Freunde des Steinbruchs Michelnau

Nidda-Michelnau: Sonntag, 19. Oktober, 10 bis 12 Uhr
Geführter Rundgang durch den Steinbruch Michelnau

Der Steinbruch Michelnau ist in Europa einmalig in seiner Art. Er ist sowohl ein Industriedenkmal und Geotop mit einer durch Vulkanismus entstandenen besonderen Gesteinsart, als auch ein Biotop mit einzigartiger Flora und Fauna. In der etwa 150-jährigen Nutzung entstand ein einmaliges Industriedenkmal mit besonderer Abbaugeschichte. Der zweistündige Rundgang gibt spannende Einblicke in den ehemaligen Tagebau in Nidda.

Treffpunkt: 15 Minuten vor Beginn am Parkplatz Zum Steinbruch, Nidda-Michelnau
Kosten: 7 €, ermäßigt 3,50 €
ohne Anmeldung 
Info: Website der Freunde des Steinbruchs Michelnau 

© KulturRegion/Kay-Hermann Hörster

Frankfurt am Main: Mittwoch, 22. Oktober, 16 bis 18  Uhr
Kritischer Campus- und Siedlungsrundgang:
Geschichte und Erinnern an I.G. Farben und Neues Frankfurt

Geführter Rundgang 

Das I.G. Farben-Gebäude auf dem Westend-Campus und die Carl-von-Weinberg-Siedlung aus dem städtebaulichen Programm des Neuen Frankfurts sind in ihrer Geschichte eng miteinander verbunden: Während die I.G. Farben im Nationalsozialismus an Krieg, Zwangsarbeit und antisemitischem Massenmord beteiligt war, wohnten die besserverdienenden Angestellten der Zentralverwaltung in der 1929 erbauten Siedlung im Westend. In der Führung werden die Verknüpfung zwischen Wohnen und Arbeiten erkundet und heutige Erinnerungsprozesse und -politiken hinterfragt.

In Kooperation mit der Initiative Studierender am IG Farben Campus und der Stadtlaborantin und Erziehungswissenschaftlerin Susanne Thimm.

Treffpunkt: Haupteingang des I.G.-Farben-Hauses, Norbert-Wollheim-Platz 1, Frankfurt am Main
kostenfrei und ohne Anmeldung
Info: Website des Historischen Museums Frankfurt

© KulturRegion/Salvatore Holly

Frankfurt am Main: Freitag, 24. Oktober, 16 bis 17.30 Uhr
100 Jahre „Neues Frankfurt“
Öffentliche Führung durch die Großmarkthalle 
Führung

Im Rahmen des Jubiläums 100 Jahre Das Neue Frankfurt lädt das Museum Angewandte Kunst zu einer Architekturführung durch die Großmarkthalle ein – einem herausragenden Beispiel der modernen Architektur der 1920er Jahre. Die 1928 von Martin Elsaesser entworfene Halle beeindruckte mit ihrer innovativen Bauweise und ihrer funktionalen Gestaltung. Sie war nicht nur zentraler Umschlagplatz für Lebensmittel, sondern Symbol für das fortschrittliche Stadtverständnis des Neuen Frankfurt. Die Führung vermittelt architektonische, städtebauliche und historische Hintergründe und zeigt, wie das Erbe dieser Epoche noch heute im Stadtbild wirkt.

Mit Dr. Konrad Elsässer

Treffpunkt: Sonnemannstraße 20, Frankfurt am Main, 15 Minuten vor Beginn 
Kosten: 13 Euro
Anmeldung und Info: Mindestalter 18 Jahre! Website des Museum Angewandte Kunst

 
© Wikimedia Commons/Gerd Eichmann (CC BY 4.0)

Messel: Samstag, 25. Oktober, 10.30 Uhr und Sonntag, 26. Oktober, 14.30 Uhr
Grubenführung

Die weltberühmte Fossilienfundstelle ist auch eine ehemalige Industriestättte. Seit dem 19. Jahrhundert wurde hier Ölschiefer abgebaut und verarbeitet. Der Rundgang durch die Grube zeigt, wie der Ölschiefer und die darin eingeschlossenen Fossilien entstanden sind. Die Tour führt hinab bis zur tiefsten Grubensohle an den Ort, an dem 2001 eine Forschungsbohrung durchgeführt wurde. Heute kann hier Grundwasser aus der Tiefe probiert werden.

Ort: Grube Messel, Roßdörfer Straße 108, Messel
Kosten: 14 €, ermäßigt 11 €
Anmeldung und Info: Website der Welterbestätte Grube Messel
 Arbeiten an der Dampflok, © Historische Eisenbahn Frankfurt (HEF)

Frankfurt am Main: Samstag, 25. Oktober, ab 13 Uhr
5. Mitmach-Tag der Historischen Eisenbahn


Zum fünften mal lädt der Historische Eisenbahn Frankfurt e.V. zum mitmachen ein. Wer schon immer einmal Hand anlegen und an historischen Schienenfahrzeugen werkeln wollte, hat hier eine exklusive Gelegenheit. Handwerkliche Fähigkeiten sind von Vorteil, sind aber kein Muss. Vor dem gemeinsamen Schrauben gibt es eine Arbeitsschutzunterweisung und Informationen zur Geschichte des Vereins und der Eisenbahn allgemein. Arbeitskleidung ist Pflicht, die Plätze sind begrenzt.

Ort: Historische Eisenbahn Frankfurt (HEF), Intzestraße 34, Frankfurt am Main
Kostenfrei
Info und erforderliche Anmeldung: Website der Historischen Eisenbahn Frankfrut (HEF)

Gentilhaus Aschaffenburg, © Till Benzin 

Aschaffenburg: Samstag, 25. Oktober, 14 bis 15.30 Uhr
Zu Gast beim Pumpen-Anton 
Geführter Rundgang

Das Gentil-Haus in Aschaffenburg gehört zweifelsohne zu den ungewöhnlichen und herausragenden Industriellen-Villen in der Region. 1922/23 ließ es der als „Pumpem Anton“ bekannte Aschaffenburger Industrielle Anton Gentil (1867-1951) eigens für seine umfangreiche Kunstsammlung errichten. Das orignelle „Sammlerhaus“ zeichnet sich durch einen eigenwilligen Stil und eine besondere Atmosphäre in der Tradition der Künstlerhäuser und der englischen Arts and Crafts-Bewegung aus.

Treffpunkt: Gentil Haus, Grünewaldstraße 20, Aschaffenburg
Kosten: 6,50 € zzgl. Eintritt 1,50 €
Info: Website der Stadt Aschaffenburg

Anmeldung über das Stiftsmuseum: Website
 
WAAS.sche Fabrik, © KulturRegion/Kay-Hermann Hörster
 
Afterwork Jam Session und Haareschneiden
Die WAAS.sche Fabrik Geisenheim


Am Ufer des Rheins gibt es mehr als Wein und Romantik. Ein beeindruckender und lebendiger Ort der Industriegeschichte befindet sich in Geisenheim. Direkt hinter der schmucken Unternehmervilla steht ein stattlicher Backsteinbau. Auf dem Dach zeigt sich noch der alte Schriftzug „VAL. WAAS“ für Valentin Waas, der 1864 eine Fabrik gründete, um Apparate für die Haltbarmachung von Obst und Gemüse herzustellen. Nach der Schließung der Fabrik stand das Gebäude jahrzehntelang leer, bis es 2011 aufwändig saniert wurde. Heute vereint es Kunst, Kultur und Gewerbe.

Mehr dazu auf der Wissenskarte der KulturRegion und im Social Media Porträt über Geisenheim.  
Dampflok auf der Grube zum Entschlacken in Meiningen, © Historische Eisenbahn Frankfurt (HEF)

Erhalten, pflegen und bewegen.
Die Historische Eisenbahn Frankfurt (HEF)

Die ehrenamtlich Engagierten der Historischen Eisenbahn Frankfurt (HEF) legen sich ins Zeug, wenn es darum geht, die tonnenschweren Zugmaschinen auf die Gleise zu bringen. Zum Fuhrpark des Vereins gehören historische Dampf- und Diesellokomotiven aber auch Personenwagen und ein Highlight: die private Dauerleihgabe eines MITROPA-Restaurantwagens aus der DDR, Baujahr 1975.

Hier wird die Eisenbahn nicht nur gepflegt, sondern buchstäblich bewegt. Auf ihren Sonderfahrten machen die Eisenbahner*innen ordentlich Dampf! Für welchen Bereich sich auch jemand begeistern mag, im Verein finden sich für alle die unterschiedlichsten, aber stets die richtigen Tätigkeiten. Und wenn es um ihre Eisenbahnen geht, sind sich alle einig:

„Eine Dampflok entwickelt nur dann ihre einzigartige Faszination, wenn sie unter Dampf steht, unverfälscht befeuert wird und sich die Kolben, das Treibgestänge und die Treibräder langsam unter Fauchen und Zischen in Bewegung setzen.

Zum Ehrenamtsporträt: Website der KulturRegion
Der Verein auf der Wissenskarte: Website der KulturRegion

 
Ort der Mitgliederversammlung: Industriemuseum Chemnitz, © wikimedia commons/Sandro Schmalfuß
 
Wir sind mit dabei:
Mitgliederversammlung des Bundesverbands Industriekultur

Mit der „Route der Industriekultur Rhein-Main“ gehört die KulturRegion zu den Gründungsmitgliedern des Bundesverbands Industriekultur in Deutschland, der im April diesen Jahres in Essen ins Leben gerufen wurde. Am 24. Oktober findet in der Kulturhauptstadt Chemnitz die erste ordentliche Mitgliederversammlung statt. Wir freuen uns auf den Austausch und die gemeinsame Arbeit für die Industriekultur in Deutschland.
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