Bereits im 9. Jahrhundert wurde Kelsterbach erstmals urkundlich erwähnt und erhielt im Jahr 1952 die Stadtrechte. Ursprünglich war das Dorf weitgehend von Landwirtschaft geprägt, was sich durch den Bau der Bahnlinie Frankfurt–Mainz ab dem Beginn des 20. Jahrhunderts jedoch stark änderte. Es kam zu einem großen Bevölkerungswachstum durch das Ansiedeln großer Fabriken und die Nähe zu den Chemiewerken in Höchst am Main. Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen viele Unternehmen hinzu, die mit dem nahe gelegenen Frankfurter Flughafen in Beziehung stehen und die Stadt zu einem bedeutenden Standort für Logistikdienstleister und chemische Produktion machten. Die Stadtgeschichte lässt sich am Gegensatz zwischen dem als Unterdorf bezeichneten ursprünglichen Ortskern und dem als Oberdorf genannten Siedlungsbereich ablesen. Das Ensemble aus neun Mehrfamilienhäusern der Arbeitersiedlung Helfmannstraße gilt heute als Kulturdenkmal. Das Umwelt- und Nachbarschaftshaus im ehemaligen Verwaltungsgebäude der 1899 gegründeten Süddeutschen Waggonfabrik ist eine unabhängige, neutrale Informationsstelle für alle Fragen rund um den Frankfurter Flughafen und seinen Wechselwirkungen mit der Region.