Ehemaliges Hauptquartier des SDS, Frankfurt am Main

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Einer der wichtigsten Akteure der Revolte von 1968 war der Sozialistische Deutsche Studentenbund (SDS). Dort, wo der SDS in Frankfurt sein Hauptquartier hatte, erinnert heute nichts mehr an diese Zeit. Das Haus in der Wilhelm-Hauff-Straße 5 ist völlig unscheinbar. Im Souterrain befindet sich ein indisches Restaurant und in den oberen Stockwerken haben Arztpraxen, Büros und ein Institut eröffnet.

In diesem Haus hatte auch der Verlag des SDS „Neue Kritik“ seinen Sitz. Hier plante der SDS seine Protestaktionen. Dazu gehörte auch der Frankfurter Vietnam-Kongress von 1966, auf dem die spätere Kritik der Studentenbewegung an der amerikanischen Kriegspolitik in Ostasien vorbereitet wurde. Auch Rudi Dutschke war an diesem Kongress beteiligt. Das alles hat das Haus miterlebt, doch es gibt keinen sichtbaren Hinweis darauf. Viele Frankfurter kennen das Gebäude allein wegen des indischen Restaurants.

Etwas präsenter ist die Geschichte von 1968 am Studierendenhaus, das damals Studentenhaus hieß, auf dem Bockenheimer Campus. Das heutige Studierendenhaus wurde 1968 von den Protestierenden besetzt. Über Wochen lag hier das Zentrum der Revolte, Veranstaltungen und politische Kundgebungen fanden hier statt. Kritische Transparente und Plakate prägten das Bild des Hauses und machten auf die Anliegen der Studenten aufmerksam. Die Frankfurter Goethe-Universität organisierte dort 2018 anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Revolte mehrere Veranstaltungen: Ausstellungen, Podiumsdiskussionen und Filmreihen.

Weiterführende Informationen

Das alte Hauptquartier der SDS in der Wilhelm-Hauff-Straße 5
Das alte Hauptquartier der SDS in der Wilhelm-Hauff-Straße 5
Das Studierendenhaus auf dem Campus Bockenheim in Frankfurt
Das Studierendenhaus auf dem Campus Bockenheim in Frankfurt

Dieser Beitrag ist Teil des Studierendenprojektes „Orte der Meinungsfreiheit“ 2017-2019

Texte und Abbildungen: Dawar Annas Amini

Orte der Meinungsfreiheit
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Wilhelm-Hauff-Straße 5
60325 Frankfurt am Main