Wallanlagen Frankfurt am Main

Merken Empfehlen

Einst schützten Bastionen, Kasematten, Gräben und Anschüttungen die Frankfurter Bürgerschaft vor feindlichen Angriffen. Durch neue Waffentechnik nutzlos geworden, wurde das Festungswerk ab dem Jahr 1805 abgetragen. Um dieses sehr teure Unterfangen in überschaubarer Zeit bewältigen zu können, wurden die Wallgrundstücke einzeln verkauft. Wer ein Grundstück erwarb, unterschrieb, die Befestigungen darauf binnen eines Jahres abzutragen. Baurecht erhielt man nur auf der der Stadt zugewandten Seite; das restliche Grundstück war gärtnerisch anzulegen. Dies regelte die Wallservitut, die bis heute ihre Gültigkeit hat. Der Erlös aus den Verkäufen wurde zur Verschönerung der Stadt – hier zur Anlage einer ringförmigen Promenade – verwendet, aus denen die heutigen Wallanlagen entstanden sind.

Die Wallanlagen sind inzwischen ein unverzichtbares Naherholungsgebiet. Sie tragen als ringförmige Grünanlage um die eng bebaute City einen wesentlichen Beitrag zur entspannten Atmosphäre der Stadt bei. Spielende Kinder, Bankangestellte bei der Mittagspause, lebhaft diskutierende Seniorinnen und Senioren, schwitzende Jogger*innen – der Grünzug bietet citynahe Erholung und sozialen Begegnungsraum für alle Bevölkerungsgruppen. Die Wallanlagen verlaufen – von Westen nach Osten – von der Untermainanlage über die Gallusanlage, Taunusanlage, Bockenheimer Anlage, Eschenheimer Anlage, Friedberger Anlage bis zur Obermainanlage. Eingebettet in die Einzelanlagen findet man unzählige bemerkenswerte Denkmäler, Spielplätze, uralte Bäume und malerische Weiher.

Als Sebastian Rinz 1808 den Auftrag erhielt, die Wallanlagen als Park umzugestalten, war Johann Wolfgang von Goethe knapp 60 Jahre alt. Goethes Mutter schrieb ihm hierzu begeistert einen Brief mit den Zeilen: „Die alten Wälle sind abgetragen, die alten Tore eingerissen, um die ganze Stadt ein Park, man glaubt, es sei Feiertag. Die alten Perücken hätten so etwas bis an den Jüngsten Tag nicht zuwege gebracht.“

Anlagenring zwischen Unterund Obermainanlage Frankfurt am Main

 

Täglich geöffnet
Eintritt frei
Barrierefreier Zugang für Menschen mit Rollstuhl
Spielplatz
Größe: 23 ha

Parkporträts - 3. Auflage

#Parkporträts

Taunusanlage 20
60325 Frankfurt am Main

Haltestelle: Frankfurt Allerheiligentor