Waldfriedhof Darmstadt

Die markante Anlage des Darmstädter Waldfriedhofs wurde 1914 nach Plänen von August Buxbaum (1876−1960) zu Beginn des Ersten Weltkrieges geschaffen und eingeweiht, jedoch erst 1922 endgültig fertiggestellt. Als Hufeisen angelegt, wird das Gelände symmetrisch durch den großen Hauptweg – eine zentrale Nord-Süd-Achse –, mehrere Diagonalen sowie Rundwege erschlossen. Der Eingang des Waldfriedhofes zeichnet sich durch eine imposante, neoklassizistische Architektur aus. Neben dem Portal und dem halbrunden Säulengang, in dem Grüfte mit schweren Deckeln angelegt wurden, befinden sich auf der Ost- und Westseite zwei symmetrisch gestaltete Kuppelbauten mit 17,5 Metern Durchmesser sowie jeweils baugleiche Verwaltungs- und Wohngebäude am Ende des Säulengangs. Im Erdgeschoss des westlichen Wohngebäudes befindet sich heute ein Café. Der Eingang des Vorplatzes wird von zwei mit Urnen geschmückten Säulen flankiert und führt zu einem im Zentrum der Trauerhallen liegenden Brunnen.

Besonders eindrucksvoll sind in der parkähnlichen, großzügigen Anlage das Ehrenmal und die Gedenkstätte für die Toten beider Weltkriege. Für die in der Brandnacht am 11./12. September 1944 umgekommenen Darmstädter Bürgerinnen und Bürger musste ein Massengrab geschaffen werden. Auf Bronzetafeln an der Mauer des unteren Umgangs sind die Namen derer, die noch identifiziert werden konnten, verzeichnet. Im Ostteil des Ehrenmals und im oberen Gang sind Gefallene der beiden Weltkriege bestattet. Drei große liegende Bronzefiguren des Bildhauers Fritz Schwarzbeck (1902−1989), die an die Opfer der Brandnacht erinnern, wurden kurz vor Weihnachten 2017 gestohlen. Eine Nachbildung dieser drei Reliefs ist derzeit in Arbeit. Sie sind Bestandteil der Darmstädter Erinnerungskultur und haben eine hohe Symbolkraft. Die denkmalpflegerisch und baukünstlerisch interessanten Gräber liegen fast alle im Südteil des Friedhofes.

Täglich geöffnet bis Einbruch der Dunkelheit
Eintritt frei
Barrierefreier Zugang für Menschen mit Rollstuhl
Rollstuhlgerechtes WC
Gastronomisches Angebot
Größe: 33 ha

Parkporträts - 3. Auflage

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