Nur einen Steinwurf entfernt von den malerischen Ruinen und Bauten der 1689 zerstörten Festung liegt der Verna-Park, eine stille Insel in der geschäftigen Industriestadt Rüsselsheim. Dieser spätromantische Landschaftsgarten, nach englischem Vorbild gestaltet, trägt den Namen seiner Erbauerin Wilhelmine von Verna (1803–1878). Gemeinsam mit ihrem Ehemann erwarb sie 1839 das ehemalige Amtshaus mit Garten. Doch schon 1843 kam ihr Gatte bei einem Reitunfall ums Leben, und die trauernde Witwe widmete sich fortan allein der Gestaltung des Parks.
Wilhelmine schuf einen Park mit exotischen Pflanzen, einem geschwungenen Wegesystem und einem Rondell im Zentrum. Mit dem Erdaushub für einen Weiher modellierte sie Erhebungen, auf denen kleine Bauwerke entstanden. In ihrem romantischen Garten ließ sie das Mittelalter wiederauferstehen, indem sie künstliche Burgruinen und andere Kulissen der Vergänglichkeit errichtete, darunter eine Tempelruine, ein geborstener Turm und ein Obelisk. Vom Balkon des Burgzimmers aus genoss sie den Blick über das Mainufer bis zu den Taunushängen.
Ihr Gartenreich war von einer hohen Bruchsteinmauer umgeben, die den Park bis 1912 vom wachsenden städtischen Leben abschottete und ihm den Charakter eines klösterlichen Rückzugsortes verlieh. Nach ihrem Tod erwarb die Gemeinde Rüsselsheim den Park und machte ihn zu einer grünen Lunge für die Stadt. Seit über 100 Jahren erfreuen sich nun Groß und Klein an den gewundenen Wegen und dem romantischen Garten, den Wilhelmine von Verna einst schuf.
Täglich geöffnet
Eintritt frei
Barrierefreier Zugang für Menschen mit Rollstuhl
Rollstuhlgerechtes WC
Spielplatz
Größe: 4,62 ha
Ludwig-Dörfler-Allee
65428 Rüsselsheim am Main
Haltestelle: Rüsselsheim Parkschule
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