Das Kloster Lorsch ist eine bedeutende, denkmalgeschützte Anlage und seit 1991 UNESCO-Welterbestätte. Die Ursprünge des Klosters reichen bis ins Jahr 767 zurück. Bis heute haben sich auf dem Gelände einige Teile des frühmittelalterlichen Klosters oberirdisch erhalten, darunter die karolingische Torhalle (auch als Königshalle bekannt), ein romanisches Kirchenfragment sowie die Umfassungsmauer. Ergänzt wird die Anlage durch weitere Gebäude aus späteren Baujahren, wie das Forsthaus, das Kurfürstliche Haus, die Zehntscheune und das Adalher-Haus, das nach einem bekannten Mönch der Lorscher Klosterschule benannt ist.
Das ursprüngliche Ausmaß der Klosteranlage wird durch reliefartige Abdrücke in den Rasenflächen visualisiert. Diese Abdrücke zeigen die ehemalige Klosterkirche, den Vorhof und die verlorene Klausur mit Kreuzgang. Besucher sind eingeladen, die gepflegten Rasenflächen zu betreten und in den Umrissen der ehemaligen Bauten zu wandeln, um die Geschichte des Klosters hautnah zu erleben.
Ein besonderes botanisches Highlight ist der Kräutergarten hinter der Zehntscheune. Hier wurden terrassenförmige Beete in langen Bändern angelegt, die auch für Rollstuhlfahrer zugänglich sind. Die Beete sind von Trockenmauern aus Naturstein eingefasst, die sowohl Pflanzen als auch Tieren Lebensraum bieten. Die Bepflanzung orientiert sich am „Lorscher Arzneibuch“, das um 795 n. Chr. geschrieben wurde und 2013 in das UNESCO-Weltdokumentenerbe aufgenommen wurde. Das Arzneibuch ist das älteste erhaltene Buch zur Klostermedizin des abendländischen Mittelalters und dient sowohl als Nachschlagewerk als auch als einführendes Lehrbuch.
Im Kräutergarten finden sich viele der im Arzneibuch erwähnten Pflanzen wieder. Eine umfassende Beschilderung mit botanischen und deutschen Namen ermöglicht den Besuchern eine wissenschaftliche Klassifizierung der Pflanzen und gewährt Einblick in die mittelalterliche Lehre der Medizin.
Täglich geöffnet
Eintritt frei
Barrierefreier Zugang für Menschen mit Rollstuhl
Größe: 3 ha
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