Verschiedene Generationen von Landgrafen, spä- ter sogar die preußischen Könige und deutschen Kaiser, prägten die Gestalt des Bad Homburger Schlossparks. So vereint er heute auf 13 Hektar eine abwechslungsreiche Gartenkunst aus verschiedenen Jahrhunderten. Mit dem Bau eines repräsentativen Schlosses anstelle der mittelalterlichen Burg gab Landgraf Friedrich II. (1633−1708) ab 1680 den Anstoß für eine Gartenanlage. In dieser Zeit entstand bereits die am nördlichen Ende des Schloss- parks gelegene Orangerie, in der heute noch eine stattliche Sammlung exotischer Pflanzen gepflegt wird. Es waren jedoch vor allem Landgraf Friedrich V. (1748–1820) und Landgräfin Caroline (1746-1821), die die Gestalt des Parks – insbesondere im Bereich unterhalb des Schlosses – prägten. Bereits 1771 begann Caroline damit, den ehemaligen Weinberg in eine waldartige Partie, das sogenannte Boskett, umgestalten zu lassen. Geschwungene Wege leiten Spazierende den Hang hinab. Am Rande dieses Bosketts findet sich im Steinbruch, auch als „Goethes Ruh‘“ bekannt, eine Schmuckpartie mit kleinem Häuschen.
Unterhalb des Schlosses erstreckt sich der Ende des 18. Jahrhunderts nach englischem Vorbild gestaltete Landschaftspark. Im südwestlichen Bereich, jenseits des Heuchelbaches, steht am höchsten Punkt der Tempel der Pomona. Diese Parkarchitektur steht wiederum in engem Bezug zum nahe gelegenen „Herrschaftlichen Obstgar- ten“, in dem sich verschiedene historisch überlieferte Obstsorten finden. Pomona, als Göttin der fruchttragenden Bäume und Sträucher, wacht so über den Obstgarten. Ab 1866 war das Homburger Schloss beliebte Sommerresidenz der preußischen Könige und deutschen Kaiser. Vor allem Wilhelm II. (1859- 1941) weilte gerne in Homburg. Nach den Plänen des preußischen Hofgärtners Merlé (1812–1879) wurden Teppichbeete im Obergarten angelegt. An frühere Zeiten erinnern im Obergarten noch die beiden mächtigen Zedern, die durch die Heirat Friedrichs VI. Joseph (1769−1829) mit der englischen Prinzessin Elizabeth 1818 aus Kew Gardens, London, nach Homburg gelangten.
Öffnungszeiten: Sommer bis 20.30 Uhr, Winter bis Einbruch der Dunkelheit
Eintritt frei
Gastronomisches Angebot
Größe: 13 ha
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