Im Jahr 1816 erwarb Amschel Mayer von Rothschild (1773−1855) an einer der besten Adressen von Frankfurt, der Bockenheimer Landstraße, mehrere Grundstücke. Das vorhandene Gartenhaus wurde nach Entwürfen von Friedrich Rumpf (1795−1867) zum prächtigen klassizistischen Rothschildpalais ausgebaut. Nach und nach ergänzte die Familie das Gelände durch weitere Zukäufe. 1855 erreichte der Park – im Stil eines Englischen Landschaftsgartens angelegt – seine größte Ausdehnung. Trotzdem war der eigentliche Garten nicht viel breiter als das Palais, sodass der langgezogene schmale Grundriss die Gartengestalter herausforderte. In der Mitte wurde ein Hügel mit einer gotischen Ruine errichtet, an den Rändern säumten geschlungene Wege die Parklandschaft. Im Norden und Westen errichteten die Rothschilds Wirtschaftsgärten und eine Orangerie. Ein zuletzt im Süden des Parkgeländes angesiedelter Weiher sorgte für Erfrischung.
1938 wurden der Park und das Palais während der nationalsozialistischen Herrschaft unter Wert an die Stadt verkauft. Im Zweiten Weltkrieg zerstörten Bomben das Palais und große Teile der Anlage. Mit der Sanierung des Parks im Jahr 2010 wurde er aus seinem Dornröschenschlaf geholt. Er umfasst nun wieder etwa 4,5 Hektar. Bäume, Sträucher und Hecken wurden gepflanzt, Teile des Rasens neu angelegt. Verschlungene Wege bieten immer neue Ausblicke. Hinter einem Hügel lugt der restaurierte neugotische Turm hervor, ein ansprechender Spielplatz lädt zum Toben ein. Und unverändert strahlen die sieben bronzenen Figuren von Georg Kolbes (1877−1947) „Ring der Statuen“ Ruhe und Harmonie aus.
Täglich geöffnet
Eintritt frei
Spielplatz
Größe: 4,5 ha
Reuterweg 14
60323 Frankfurt am Main
Haltestelle: Frankfurt Alte Oper
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