Die Anlage in Aschaffenburg gehört zu dem unter Kurfürst Friedrich Carl von Erthal angelegten grünen Gürtel, der sich vom Schönbusch im Westen über zwei Alleen zur Mainbrücke, den Schlossgarten und den Stadtgraben entlang, zum Schöntal und schließlich in die Fasanerie und in die Spessartlandschaft zieht. Die Gestaltung folgt den Prinzipien des Landschaftsgartens.
Das Schöntal-Gelände vor der Stadtbefestigung wurde im 15. Jahrhundert ummauert und als Tiergarten angelegt. Kurfürst Albrecht von Brandenburg (1490–1545) ließ hier ein Beginenkloster errichten, in dessen Kirche er nach seiner Vertreibung aus Halle einen Teil seiner Kunstschätze übertragen haben soll. Im Markgrälerkrieg wurde der Bau 1556 zerstört.
Die spätere Anlage trägt die Handschrift des Gartenarchitekten Friedrich Ludwig Sckell (1750–1823). 1780 entwarf er ein – für ihn typisches – Wiesental und einen oberen See mit Flusscharakter. Die bis heute existierende Orangerie, jetzt „Hofgarten-Kabarett“, gehörte zum Plan, ein botanischer Garten kam wohl erst 1807 mit der Forsthochschule hinzu. Meisterlich hat Sckell die Klosterruine auf einer Insel inmitten eines Sees als sich spiegelnde Staffage eingesetzt. Den für die Insel nötigen Platz schuf er, indem er einen Teil des Stadtgrabens auffüllte.
Im 19. Jahrhundert wurde auf einem regelmäßig angelegten Orangerieplatz – einer der prägenden Anklänge an den Süden in Aschaffenburg – der Magnolienhain angelegt. Bis nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges bestand ein Teil des Schöntals aus einem rechteckigen „Küchengarten“, der Obst und Gemüse produzierte. Nach Übergang des Parks von der Bayerischen Schlösserverwaltung an die Stadt fiel die Mauer zugunsten einer Straßenerweiterung. Der „Küchengarten“ wurde zum Landschaftsgarten. Das zehn Hektar große Schöntal ist heute geprägt von regem Fußgängerverkehr, aber auch als Ruhezone beliebt.
Täglich geöffnet
Eintritt frei
Spielplatz
Gastronomisches Angebot
Größe: 10 ha
Hofgartenstraße 1A
63739 Aschaffenburg
Haltestelle: Aschaffenburg Platanenallee
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