1747 schenkte Landgraf Ludwig VIII. von Hessen-Darmstadt seinem zweiten Sohn Georg Wilhelm (1722–1782) ein Hofgut in Braunshardt. Von 1761 bis 1763 ließ Georg Wilhelm auf diesem Gut ein kleines Sommerschloss mit dazugehörigen Gartenanlagen im Stil des Rokoko errichten. Georg Wilhelm, der der Landwirtschaft und dem Gemüseanbau sehr zugetan war, fügte dem Park einen Gemüsegarten hinzu. Der französische Lustgarten war Schauplatz vieler großer höfischer Feste, wie in den Nachlässen der landgräflichen Familie verzeichnet ist. Um 1850 wurde das Gelände jedoch in landwirtschaftliche Nutzfläche umgewandelt.
Großherzog Ludwig III. (1806−1877) ließ das Schloss und den Park 1867 aufwendig restaurieren, sodass Gebäude und Grünanlage in altem Glanz erstrahlten. Der Park, damals noch knapp 60.000 Quadratmeter groß, wurde zur geistigen Erbauung angepriesen. Teile des Parks waren als Englischer Garten und französischer Garten gestaltet, und eine Obstbaumanlage mit edelsten Sorten war ebenfalls vorhanden. In alten Aufzeichnungen und Plänen finden sich zudem Hinweise auf einen Ballsaal, ein Theater, eine Schaukel, ein Karussell und einen kleinen Irrgarten.
Der Schlosspark wird von zwei Alleen eingerahmt und steht heute allen zur Erholung und Entspannung zur Verfügung. Auch die Bewohnerinnen und Bewohner des nahegelegenen Seniorenheims St. Ludwig nutzen den Park für ihre Spaziergänge. Obwohl Schloss Braunshardt wesentlich kleiner und bescheidener ist, wird es architektonisch oft mit den Rokokoschlössern Sanssouci in Potsdam und Wilhelmsthal in Kassel verglichen.
Öffnungszeiten: April−Okt.: Mo−Fr 9−15 Uhr Sa, So 12−18 Uhr
Eintritt frei
Barrierefreier Zugang für Menschen mit Rollstuhl
Größe: 30 ha
Schloßgartenstraße 2A
64331 Weiterstadt
Haltestelle: Weiterstadt-Braunshardt Schloss
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