Auf einem Plateau oberhalb des Rheins liegt der Osteinsche Niederwald, ein jahrhundertealter Wald und ein außergewöhnliches Gartendenkmal, das bis ins 18. Jahrhundert zurückreicht. Friedrich Karl Maximilian Amor Maria Graf von Ostein (1735–1809) verwandelte das Areal in einen Waldpark und schuf durch behutsame Umgestaltung eine bewusste Inszenierung der Landschaft. Ein zentrales Element des Parks ist die Reihe kleiner Bauwerke, die der Graf in dem von Buchen und Eichen geprägten Wald errichten ließ. Diese Bauten sollten das einfache Leben in Waldeinsamkeit symbolisieren und Bezüge zum Mittelalter herstellen. Zwar sind viele der zwischen 1774 und 1777 errichteten Holzbauten heute verschwunden, doch die aus Stein erbauten Strukturen von 1787 bis 1791 sind noch erhalten. Diese befinden sich entlang der Höhenkante und sind so platziert, dass sie gezielt Sichtbeziehungen zur Landschaft des UNESCO-Welterbes Oberes Mittelrheintal herstellen.
Die Bauten erfüllen nicht nur den Zweck, eine beeindruckende Aussicht zu bieten, sondern charakterisieren die umgebende Landschaft und rufen verschiedene Stimmungen hervor. So wird eine liebliche Szenerie durch einen antikisierenden Tempel betont, während eine künstliche Ruine (Rossel) die dramatische Wirkung der steilen Felsen am Binger Loch verstärkt. Bereits im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert wurde der Osteinsche Niederwald in Reiseberichten gepriesen und entwickelte sich zu einem beliebten Anziehungspunkt.
Täglich geöffnet
Eintritt frei
Gastronomisches Angebot
Größe: 250 ha
Am Niederwald 1
65385 Rüdesheim am Rhein
Haltestelle: Rüdesheim Niederwalddenkmal
© 2024 KulturRegion FrankfurtRheinMain gGmbH