Langgestreckt zwischen Main und der südöstlichen Grenze von Park Schönbusch liegt der nach dem Aschaffenburger Ortsteil benannte Nilkheimer Park. Ursprünglich gab es hier einen Obsthain mit dazugehörenden Wirtschaftsgebäuden. Diese Anlage wurde im Auftrag des Mainzer Erzbischofs und Kurfürsten Friedrich Karl Joseph von Erthal im klassizistischen Stil ausgebaut und zu einem Mustergut für landwirtschaftliche Methoden erweitert. Um 1811 erwarb Carl Constantin von Mergenbaum das Anwesen, ein zu Reichtum gekommener Kaufmann, der fürstlich auf dem Hof lebte. Von Mergenbaum gab oft „Gartenpartys“, zu denen auch König Ludwig I. von Bayern empfangen wurde. Vom Spiegelsaal, einem rechteckigen Pavillon mitten im Park, führte damals eine Freitreppe zum Main, da der König lieber mit dem Schiff als mit der Kutsche reiste.
Skulpturen und Monumente unterschiedlichen Charakters sind in dem landschaftlichen Park zu finden, wie der Monopteros, die Hermesstatue, der Obelisk und die Sphinx aus Muschelkalk. Der Obelisk wurde 1910 an seine heutige Stelle versetzt, da er beim Bau der Eisenbahnbrücke über den Main weichen musste. In den 1960er-Jahren kam der Park in den Besitz der Stadt Aschaffenburg, wurde wiederhergestellt und stellenweise um nicht historisch belegte Objekte ergänzt. Am nordöstlichen Ende des Parks befinden sich, direkt am Limes-Radweg, seit 1968 die umgelagerten Ruinen vom Kastellbad des einstigen Römerlagers Stockstadt. Außerdem stehen auf dem Gelände die beiden steinernen Löwen des ehemaligen Siegfried-Denkmals, eines Krieger-Denkmals, das ursprünglich gegenüber des Herstallturms im offenen Schöntal stand. Der Nilkheimer Hof beherbergt heute das Garten- und Friedhofsamt der Stadt Aschaffenburg. Im Spiegelsaal werden in den Sommermonaten durch das Standesamt Trauungen durchgeführt.
Eintritt frei
Parkplatz
Größe: 5 ha
Großostheimer Straße 198
63741 Aschaffenburg
Haltestelle: Aschaffenburg Nilkheimer Park
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