Im 17. Jahrhundert hatte Landgraf Friedrich I. von Hessen-Homburg (1585−1638) Nadelbäume in das „Platzenberger Wäldchen“ mit „Teichelchen“ gepflanzt. Sie waren damals so bestaunte Raritäten, dass sie der Anlage den Namen gaben. Als Landgraf Friedrich V. Ludwig und seine Frau Caroline (1746–1821) in den 1770er-Jahren mit dem Bau der Landgräflichen Gartenlandschaft begannen, gestalteten sie den barocken Lustwald um: Sie ließen regelmäßige Parterrebeete, Laubengänge und eine an einer Achse ausgerichtete Allee anlegen, die auf den Teich mit Insel zuführt. Darauf eine weiße Kolonnade, die sich im Wasser widerspiegelt. Dahinter erscheint ein dichtes, „natürliches“ Wäldchen, wo einst Alleen und Schlängelwege zu kleinen Gartenkabinetten, zu Chinoiserien und anderen Lustgebäuden führten. Landgräfin Elizabeth (1770–1840) fügte nach 1822 einige neue Elemente wie das Rasenrondell, den Rosentempel und Gedenkurnen hinzu, vor allem aber richtete sie eine kleine „Ornamental Farm“ ein, einen kleinen Hof mit Vieh-, Milchwirtschaft und Meierei. Für die Kurgäste des fashionablen Badeorts Homburg war der Kleine Tannenwald ein beliebtes Ausflugsziel. Im Laufe des 20. Jahrhunderts in Privatbesitz, verwilderte er bis zur Unkenntlichkeit. Durch die Aktivitäten des Fördervereins Kleiner Tannenwald und dem darauffolgenden Ankauf durch die Stadt Bad Homburg 2002 konnte die denkmalgerechte Wiederherstellung dieses Kleinods innerhalb der Landgräflichen Gartenlandschaft nach dem Zustand von 1866 erfolgen.
Täglich geöffnet
Eintritt frei
Größe: 3,5 ha
Mariannenweg 40
61348 Bad Homburg vor der Höhe
Haltestelle: Bad Homburg Leopoldsweg
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