Mit fortschreitender Industrialisierung gewann der kostengünstige Transport von Rohstoffen und Waren über die Flüsse an Bedeutung. Nach dem Ausbau der Rhein-Main- Wasserstraße begannen 1899 die Bauarbeiten für ein großes Hafenbecken. Dieses wurde 1902 eingeweiht und besaß eine Länge von 770 m, eine Breite von 65 m und eine Tiefe von 2,50 Meter. 1902 betrug der Güterumschlag 58.400 Tonnen 1913 waren es bereits 335.000 Tonnen. Im Zuge des wirtschaftlichen Strukturwandels und der Umstellung auf Containerterminals verlor der Hafen Offenbach zunehmend an Bedeutung, bis der Betrieb in den 1990er Jahren dann endgültig eingestellt wurde. Heute beherbergt das 256.000 Quadratmeter große Areal ein urbanes Quartier, an dessen frühere Funktion lediglich noch der erhaltene Hafenkran erinnert.
#Lokaler Routenführer Offenbach am Main
Direkt am Wasser entsteht seit 2013 das neue Hafenviertel, eines der wichtigsten Offenbacher Stadtentwicklungsprojekte der Gegenwart. Das neue Quartier hat sich zu einem bedeutenden Freizeitraum und regionalen Ausflugsziel entwickelt. Ein Gebiet wurde geschaffen, das sich durch ein Netzwerk aus modernen kleineren und größeren Grünflächen, Plätzen und Wegeverbindungen sowie einem Spielplatz auszeichnet. Das Thema Wasser ist allgegenwärtig. Auf dem Hafenplatz ist ein künstlerisches Wasserspiel entstanden, und eine große Wasserspielanlage bildet den Mittelpunkt des Spielplatzes.
Prägendes Element ist der Gutschepark, der sich im östlichen Teil zwischen Hafenbecken und Mainradweg auf einer Fläche von 5.500 Quadratmetern erstreckt und durch den 2018 eingeweihten Spielplatz mit Spielangeboten für alle Altersgruppen bestimmt wird. Der Name der Grünanlage erinnert an den Offenbacher Gartenbaudirektor Oskar Gutsche (1878–1938), der nicht nur den Leonhard-Eißnert-Park und den Ausbau des Grüngürtelrings, sondern auch zahlreiche Spielplätze prägte.
Am Eingang zum Gutschepark hat sich der „blaue Kran“ zum Wahrzeichen des neuen Stadtviertels entwickelt. Nach einem Entwurf des Frankfurter Künstlerteams Winter/Hoerbelt wurde die stillgelegte Maschine zu einem begehbaren Kunstwerk mit Aussichtsplattform umgebaut. 26 Meter hoch ragt das stählerne, abends beleuchtete Relikt aus der Zeit des alten Offenbacher Industriehafens in die Höhe. In östlicher Richtung schließt sich das kommunikative Zentrum des Quartiers, der Hafenplatz, an. Dieser nimmt das Motiv des Wassers durch einen wellenförmigen Plattenbelag in Richtung Hafentreppe auf. Baumreihen, ein kleiner Birkenhain und das Wasserspiel laden zum Verweilen ein. Weitere Freiräume sind der Obere Molenpark, der Untere Molenpark und zukünftig auch der „Park in den Dünen“, der auf der Inselspitze zum Main hin entstehen wird.
Täglich geöffnet
Eintritt frei
Barrierefreier Zugang für Menschen mit Rollstuhl
Spielplatz
Gastronomisches Angebot
Hafeninsel 48
63067 Offenbach am Main
Haltestelle: Offenbach Hafen Carl-Ulrich-Brücke
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