Anders als der Name es vermuten lässt, begann die Geschichte des Fürstenlagers – verborgen gelegen in einem Seitental an der Bergstraße – nicht als Park, sondern als Kurbad. Dessen Ursprünge gehen zurück auf das Jahr 1739, als im beschaulichen Auerbach drei nahe beieinanderliegende Mineralquellen gefunden wurden. Ein kontinuierlicher Kurbetrieb konnte erst eingerichtet werden, als 1766 unter Leitung des landgräflichen Baudirektors Philipp Mann eine Einfassung aus Stein um die Quellen errichtet wurde. 1767 kam Landgraf Ludwig VIII. von Hessen-Darmstadt (1691−1768) selbst zur Kur nach Auerbach und förderte dadurch den Ruf des Bades. Mit dem Bau zweier Pavillons entstanden die ersten dauerhaften Gebäude. Pläne zum Ausbau eines repräsentativen Kurbads wurden wegen des Todes des Landgrafen nicht realisiert.
Unter Landgraf Ludwig X., dem späteren Großherzog Ludwig I. (1753−1830), und seiner Frau Luise (1761–1829) erlebte das Fürstenlager ab 1783 eine neue Blüte – jedoch nicht als Kurbad, sondern als landgräfliche Sommerresidenz. Zwischen 1790 und 1795 ließ der Landgraf die vorhandenen Pavillons erweitern und um neue Bauten ergänzen. Um den zentralen Gesundbrunnen entstand auf diese Weise die für das Fürstenlager charakteristische dorfartige Anlage. Die einzelnen Gebäude, darunter Fremden- und Kavaliersbau, Prinzen- und Damenbau, Wachen und Remisen, sind bis heute nahezu unverändert erhalten geblieben.
Gleichzeitig erfolgte die Anlage eines nach den Prinzipien des Englischen Landschaftsgartens gestalteten Parks. Hofgärtner Carl Ludwig Geiger bewahrte den ländlichen Charakter des Tals. Im Sinne einer „Ornamental Farm“ legte er einen Weinberg und einen Kräutergarten an und schuf fließende Übergänge zur umgebenden Kulturlandschaft. Mit Pappeln bepflanzte Alleen führen noch heute auf Anhöhen, auf denen man Parkarchitekturen, Schmuck- und Aussichtspunkte findet. Von hier genießt man einen weiten Blick in die Rheinebene und die Landschaft der Bergstraße.
Täglich geöffnet
Eintritt frei
Barrierefreier Zugang für Menschen mit Rollstuhl
Gastronomisches Angebot
Größe: 46 ha
Bachgasse
64625 Bensheim
Haltestelle: Bensheim-Auerbach Bahnhof
© 2.2023 KulturRegion FrankfurtRheinMain gGmbH