„Nichts als die Wahrheit kann uns frei machen“. So heißt es im Vorwort der ersten Auflage von Eugen Kogons Buch „Der SS-Staat“. Das Zitat ist Ausdruck seiner Aufklärungsarbeit über die Verbrechen der Nationalsozialisten. Diese war geprägt durch Kogons Lebensgeschichte. Er war nämlich selbst Widerstandskämpfer, Häftling und Privatsekretär des SS-Arztes Dr. Erwin Ding-Schuler im KZ Buchenwald gewesen.
Die Stadt Königstein im Taunus erinnert in materieller und immaterieller Form an Kogon. Im gut situierten Stadtteil Falkenstein befindet sich der Eugen-Kogon-Weg. Er selbst lebte in Falkenstein bis zu seinem Tod im Jahr 1987.
Besonders im Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit steht der Eugen-Kogon-Preis der Stadt Königstein im Taunus. Der Preis wurde erstmals im Jahr 2002 verliehen und ist mit 5.000 Euro dotiert. Mit ihm prämiert die Stadt Menschen und Institutionen, „die sich den Grundwerten lebendiger Demokratie verpflichtet fühlen, ihr Leben in den Dienst dieser Werte stellen und dabei so erfolgreich waren, dass dies auch an ihrer öffentlichen Bedeutung ablesbar ist.“ Unter den Preisträgern finden sich auch Stéphane Hessel (1917-2013), ein französischer Widerstandskämpfer, später Diplomat und Schriftsteller. Hessel war gemeinsam mit Kogon Häftling im KZ Buchenwald gewesen. Seit dieser Zeit verband sie eine lebenslange Freundschaft.
Die Erinnerung an Eugen Kogon ist eng mit den Werten der Meinungsfreiheit verknüpft. Kogon selbst erfuhr deren Unterdrückung, als er im Nationalsozialismus eine kritische Meinung hatte. In der jungen Bundesrepublik setzte er sich sehr für eine offene Diskussionskultur ein. Als Wissenschaftler, als Schriftsteller und als Journalist prägte er die politische Debatte dieser Zeit ganz wesentlich.
Texte und Abbildungen: Björn Guderjahn
Eugen-Kogon-Weg
61462 Königstein im Taunus
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