„Ein friedlicher Platz zum Ausruhen − In der Stille findet man Kraft zu neuem Denken“, so lautet die Inschrift einer Tafel am Wasserpavillon des Chinesischen Gartens im Bethmannpark. Und in der Tat strahlt diese außergewöhnliche Anlage eine besondere Ruhe und fernöstliche Ästhetik aus. Umgeben von dicken Mauern und abgeschirmt von der Hektik der Großstadt, entspricht der Garten dem Vorbild der berühmten Shiukou-Gärten aus Huizhou. Die Gebäude sind im Stil einfacher Wohnhäuser aus der Provinz Anhui errichtet. In einer Bauzeit von nur fünf Monaten entstand 1989 ein 4.000 Quadratmeter großer „Frühlingsblumenort“ mit 22 Landschaftsfenstern, einer Marmorbrücke, verschiedenen Pavillons, einem großen Teich und sogar einem Wasserfall. Die Fachleute und Facharbeiter, die die fremdartige Gartenwelt entstehen ließen, kamen ebenso aus China wie große Mengen des kostbaren Baumaterials.
Der Ursprung chinesischer Gartenkultur ist im Taoismus zu finden. Aus dem Zwang der weisen Einsiedler, zur Erfüllung ihrer Pflichten in die Städte zu gehen, entstand vermutlich die Idee, die Landschaften in die städtischen Gärten zu übertragen. Dabei soll die Harmonie der Welt mit einem ausgewogenen Verhältnis der „Sieben Teile“ − Erde, Himmel, Wasser, Steine, Gebäude, Lebewesen und Pflanzen − verdeutlicht werden. Somit sind im Frankfurter Chinesischen Garten auch die typischen prägenden Elemente wie der steinerne Ehrenbogen, die hölzerne „Brücke des halben Bootes“, der „jaspisgrüne Teich“, der „Wasserpavillon des geläuterten Herzens“ und die traditionelle Zickzackbrücke zu finden.
Im Jahr 2009 wurde der gesamte Garten aufwendig saniert. 2017 fiel der große „Pavillon des geläuterten Herzens“ einem Brandanschlag zum Opfer. Im Sommer 2019 wurde er von chinesischen Handwerkern in Handarbeit originalgetreu wiederhergestellt.
Öffnungszeiten
Mo−Fr 7 Uhr bis Einbruch der Dunkelheit
Sa−So 10 Uhr bis Einbruch der Dunkelheit
Täglich geöffnet
Eintritt frei
Größe: 0,4 ha
Friedberger Landstraße 8
60316 Frankfurt am Main
Haltestelle: Frankfurt Hessendenkmal
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