Alte Johanniskirche Walluf

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Wallufer Alte Johanniskirche – Kleinod und Schauplatz für die »Gänge ins Gebück«

Die Ruine der Johanniskirche in Walluf im Rheingau-Taunus-Kreis ist ein sehr idyllischer, verwunschener Ort. Dies war nicht immer so, stellte sie doch bis 1719 die Pfarrkirche in Niederwalluf dar. Sie wurde 1508 als Ersatz für einen im 10./11. Jahrhundert errichteten Vorgängerbau errichtet – an der Nordwand sind noch Spuren zu sehen. Die Ruine stand und steht unmittelbar neben der Wallufer Turmburg, die im 10. Jahrhundert gebaut wurde. Schon immer war dieser Platz besiedelt. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde die Kirche verwüstet und in der Folge als Stallung und Scheune genutzt. Schenkungen machten es möglich, dass der Bau danach wieder instand gesetzt werden konnte. 1773 sollte sie abgerissen werden, was der Niederwallufer Pfarrer Oel mit der Begründung, dass die Kirche Station der alljährlichen Fronleichnamsprozession sei, verhinderte. Zudem wurde das Beinhaus der Kirche noch genutzt. Der weitgehende Abbruch erfolgte dann 1807. Zu dieser Zeit war das Dorf bereits nach Westen, auf die andere Seite des Wallufbaches gewandert. Denn hier, auf kurmainzischem Gebiet, bot sich den Bewohnern seit dem 14. Jahrhundert die Möglichkeit, vom Schutz des sogenannten Gebücks und den Freiheitsrechten des Rheingaus zu profitieren. Für die Bevölkerung war die Grenzbefestigung »Rheingauer Gebück« von immenser Bedeutung, denn die Wehrhecke aus ineinander gebogenen jungen Bäumen bot Schutz vor Eindringlingen von außen. Davon zeugen noch heute viele Spuren im Umkreis des Gebücks. Die Gruppe »Heckenprojekt« geht mit ihren »Gängen ins Gebück« in Form einer Performance auf die Suche nach diesen Zeugnissen und verknüpft sie mit allerhand Erzählungen rund um das Thema. Im Jahr 2024 an der Mapper Schanze, in 2025 an der Ruine und Hecke im Wegdreieck »Im Johannisfeld«.

Im Johannisfeld 1
65396 Walluf

Haltestelle: Bahnhof Niederwalluf

Veranstaltungen in Alte Johanniskirche Walluf