Altangarten und Wingert der Burg Eppstein

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Die Gärten der im Jahr 1122 erstmals schriftlich erwähnten Burg Eppstein laden zum Verweilen und Genießen ein. Wer den Bergfried erklommen hat, überblickt die Anlage aus einer Höhe von 25 Metern. Der Blick schweift zum Kaisertempel und auf den gegenüber am Hang liegenden Bergpark Villa Anna. Die steilen Zwinger der Burg wurden, nachdem sie ihre militärische Bedeutung verloren hatten, teilweise als Gärten umgestaltet. Durch die Ruine des Palas gelangt man in den Altangarten. Während auf der mittelalterlichen Burg der Herren von Eppstein wohl eher Kräuterbeete zu vermuten sind, entstand hier um 1600 während des schlossartigen Ausbaus der Westhälfte eine Fläche, die zunächst zur Platzierung von Geschützen genutzt wurde. 1630 ist erstmals ein Garten bezeugt. Die Nutzung des Gartens war Teil der Besoldung des im Schloss amtierenden hessischen Beamten. Der Name Altangarten leitet sich vom lateinischen altus (hoch) ab und meint die auf Gewölben ruhende Hochterrasse. Nach Abzug der hessischen Verwaltung in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts verfiel der Garten zunehmend.

2006 erfolgte eine Rekonstruktion nach barocken Vorbildern. Die Mitte der symmetrisch angeordneten, eingefassten Beete ziert eine Brunnenschale. Mispeln, Heil- und Würzkräuter wie Wermut, Liebstöckel, Mariendistel oder die Stockrosen verbreiten im Sommer einen angenehmen Duft. Ebenfalls als Plattform für Geschütze diente im Dreißigjährigen Krieg der Südzwinger, der 1616 nochmals verstärkt und aufgeschüttet wurde. Dies erwies sich als unwirksame Maßnahme, denn die Burg konnte von den umliegenden Hängen aus leicht beschossen werden. So nutzte man den Südzwinger als Obst- und Weingarten. Der Zustand des 18. Jahrhunderts wurde mit Hilfe des Eppsteiner Burgvereins 2012 rekonstruiert. Im Herbst ist Traubenernte für die Paten der Weinstöcke.

Spielplatz
Größe: 0,02 ha

Parkporträts - 3. Auflage

#Parkporträts

Auf der Burg
65817 Eppstein

Haltestelle: Eppstein Bahnhof

Zustand: sehr gut

Zugänglichkeit: zugänglich