Streuobstwiesen sind die traditionelle Art des Obstanbaus und haben über Jahrhunderte die Landschaft in der Region FrankfurtRheinMain geprägt. Sie gehören zu den artenreichsten Biotopen Mitteleuropas und beherbergen rund 5.000 verschiedene Tier- und Pflanzenarten. Gleichzeitig sind sie in mehrfacher Hinsicht nützlich: Die hochstämmigen Obstbäume verschiedenster Sorten und jeglichen Alters liefern Früchte, die Wiesen dienen entweder als Weide oder zur Heugewinnung. Damit beweisen Streuobstwiesen, dass auch Kulturlandschaften bedrohten Tier- und Pflanzenarten Raum bieten können. Doch sie haben noch mehr Vorteile: Sie kommen ohne Pflanzenschutzmittel und Gift aus, verbessern das lokale Klima und sind nicht zuletzt auch ästhetisch reizvoll und daher ein beliebtes Naherholungsgebiet. Dennoch sind viele Streuobstwiesen bedroht, weil es ihnen an Pflege fehlt.
Der Regionalverband FrankfurtRheinMain setzt sich für Schutz und Erhaltung der Streuobstwiesen ein und hat daher 2018 mit 90 Vertreterinnen und Vertretern von Städten, Gemeinden, Landkreisen, Landschaftspflegeverbänden und Streuobst-Interessengruppen die „Lohrberger Erklärung“ verabschiedet. Sie formuliert gemeinsame Ziele zur dauerhaften Erhaltung der Streuobstwiesen unserer Region. Wesentliche Punkte sind Aufklärung und Schulung, einheitliches Marketing, eine Streuobstwiesenbörse, eine Datenbank sowie ein Informationsportal. Wer eine Kelterei sucht, die Streuobst verarbeitet, oder Hilfe bei der Pflege der eigenen Streuobstwiese braucht, findet hier den passenden Kontakt. Wer sich selbst im Bereich Streuobst engagiert, kann sich auf der Seite vorstellen und so sein Angebot bekannter machen. Auch der touristische Aspekt kommt nicht zu kurz: Das Portal bietet alles Wissenswerte rund um die Hessische Apfelwein- und Obstwiesenroute mit ihren fünf Regionalschleifen, und natürlich kann auch „Der Apfelbote“, das zweimal jährlich erscheinende Printmagazin zur Route, online nachgelesen werden.
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