Gedenkort Güterbahnhof, Darmstadt

Zum Gedenken an die getöteten Juden sowie Sinti und Roma in der Zeit des Nationalsozialismus steht in Darmstadt ein Denkmal am alten Güterbahnhof. Hier begann für viele Einwohner der Stadt die Reise in den Tod.

„Die ankommenden Transporte wurden immer einer Selektion unterworfen ... Die zur Arbeit Unfähigen wurden mit Hilfe von Gas in der Gaskammer getötet.“
(so beschrieb Erich Muhsfeld, SS-Offizier und Chef der Krematorien in Auschwitz und Lublin, das Vorgehen in den Vernichtungslagern)

An der Ecke Kirschenallee/Bismarckstraße findet man das von Ritul Fränkel und Nicholas Morris geschaffene Mahnmal. Es soll an die 3.400 Juden sowie Sinti und Roma erinnern, die aus dem damaligen Volksstaat Hessen 1942 und 1943 abtransportiert wurden. Das Denkmal besteht aus drei Teilen.
Dazu gehört ein kurzer Schienenstrang als Symbol für jene Gleise, über die die Güterzüge rollten. Es findet sich ein Prellbock, welcher das Ende der Deportation symbolisiert. Schließlich gehört dazu ein Kubus aus Panzerglas. Er umgibt eine Reihe von großen Glasscherben, auf die die Namen von 450 Deportierten eingraviert sind. Nicht alle Namen sind lesbar, dennoch soll das Denkmal dafür sorgen, dass die Opfer nicht vergessen werden.
Das Denkmal wurde am 7. November 2004 eingeweiht. Es geht auf eine private Initiative zurück, die unter dem Namen „Initiative Gedenkort Güterbahnhof“ firmierte. Sie wurde angeführt von Renate Dreesen und Christoph Jetter. Das Denkmal ist weitgehend durch Spenden finanziert worden, sowohl von Privatpersonen, als auch mit Unterstützung von hessischen Kommunen und regionalen Stiftungen. Die wohl größten Beiträge kamen von der Stadt Darmstadt und der Sparkasse Darmstadt. Die DB Immobilien überließ der Initiative ein Stück des Bahngrundstücks, wo das Denkmal heute steht. Genau an dieser Stelle begannen auch die Deportationsfahrten.

Maria Laura Almeyda Sanchez

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