Pappellallee am Gotischen Haus, Foto: Stefan Cop
Das Gotische Haus an der Tannenwaldallee, Foto: Stefan Cop

Landgräfliche Gartenlandschaft

GartenRheinMain

Zwischen 1770 und 1840 schufen Homburger Landgrafen und ihre Frauen eine außergewöhnliche und einzigartige Parklandschaft. Ursprünglich umfasste sie auf rund 360 Hektar 15 Anlagen – Gärten, Parks und Parkwälder. Sie wurden, ausgehend vom Schloss, durch die markante, mit Säulenpappeln bepflanzte Tannenwaldallee (1771) und deren Verlängerung, die Elisabethenschneise (1822), verbunden. Bereits in den 1770er-Jahren ließen die Landgrafen den Schlosspark nach dem neuen „natürlichen“ Gartengeschmack umgestalten, den Kleinen Tannenwald als anglochinoisen Park und den Großen Tannenwald als Waldpark. In der folgenden Generation setzte vor allem Landgräfin Elizabeth (1770–1840) neue Akzente: Im Kleinen Tannenwald ist ihre „Ornamental Farm“ mit Meierei, Schweizerei und Eiskeller wieder zu sehen. Von vier weiteren Parks, die die landgräflichen Brüder anlegten, ist nur der größte und schönste erhalten: der Gustavsgarten, ein klassischer Landschaftspark. Am Ende der Tannenwaldallee, eindrucksvoll an der Nahtstelle zwischen offener Landschaft und Waldparks positioniert, hatte Elizabeth mit dem Gotischen Haus (heute Stadtmuseum mit Café) ein originelles Stück englischer Neugotik in ihre neue Heimat gebracht. Im Lustwald Große Tanne, einst das Reich von Landgraf Friedrich V. Ludwig (1748–1820), verstecken sich einzelne Denkmäler wie die Gedächtnisstätte für das Lieblingspferd des Landgrafen. Der Forstgarten diente zwar der Erprobung und Anzucht heimischer und exotischer Bäume, hat aber mit seinem verwunschenen Teich und dem Borkenhäuschen auch romantische Partien.

Im Hirschgarten kann man Damwild beobachten und im Landschaftspark Elisabethenschneise viele Erinnerungsmale an die landgräfliche Geschichte entdecken. Nach dem Ende der Landgrafenzeit 1866 gestaltete sich das Schicksal der Gärten und Parks unterschiedlich. Es reicht von stetiger Pflege bis zu Verwilderung und Bebauung. Seit 2000 wird die Landgräfliche Gartenlandschaft soweit wie möglich bewahrt und nach gartendenkmalpflegerischen Vorgaben wiederhergestellt.

Tannenwaldallee/ Elisabethenschneise, 61348 Bad Homburg v.d.H.

Kontakt: gartenlandschaft@bad-homburg.de

www.bad-homburg.de

ÖPNV: Bad Homburg Gotisches Haus/Buslinien 1, 11

Öffnungszeiten: täglich geöffnet

Eintritt frei

Stand: 2020

Adresse / Koordinaten
Tannenwaldallee/ Elisabethenschneise 61348 Bad Homburg v.d.H.

(Lat: 50.233593 | Long: 8.575319)

Projektbezug
GartenRheinMain
Kategorie
Park