Liebe Freund*innen der Industriekultur Rhein-Main,
vom 14. bis 22. September finden die diesjährigen Tage der Industriekultur Rhein-Main statt. Unter dem Motto Voller Energie wird sich alles um Technik und Geschichte der Energieversorgung und -gewinnung drehen. Darüber hinaus geht es um die Zukunft: Welche Energien werden wir nutzen? Wie können notwendige Transformationen bewältigt und gestaltet werden? Zu erleben gibt es Betriebsführungen, Ausstellungen, Rad- und Schiffstouren und vieles mehr. Und auch unsere Monats-Rubriken stehen ganz im Zeichen des nahenden Industriekultur-Festivals. Sie zeigen Orte voller Energie und ehrenamtlichen Engagements für die Industriekultur in der Metropolregion.
Wir wünschen Freude beim Lesen, spannende Entdeckungen und interessante Begegnungen.
Ihr Team der „Route der Industriekultur Rhein-Main“
Volle Energie voraus - im Industriepark Wolfgang Betriebsbesichtigung
Energie spielt im Industriepark Wolfgang auf ganz unterschiedliche Weise eine Rolle. Zwei Beispiele werden bei den Tagen der Industriekultur vorgestellt. Zum einen die Arbeit eines Elektrolyseurs zur Erzeugung von Wasserstoff aus grünem Strom und Wasser. Zum anderen die Vorstellung eines Metall-3D-Druckers mit dem Apparate aus Edelstahl hergestellt werden wie etwa neuartige Chemiereaktoren. Das Design der Reaktoren ermöglicht u. a. Einsparung von Energie und Emissionen.
Ort: Evonik Industries AG, Industriepark Wolfgang, Rodenbacher Chaussee 4, 63457 Hanau kostenfrei Info und Anmeldung:Programm Tage der Industriekultur
Wiesbaden: Samstag, 14.9., 19 Uhr Sprengbagger 1010 Stummfilmvorführung mit Live-Musik
Der Film Sprengbagger 1010 von Carl Ludwig Achaz-Duisberg aus dem Jahr 1929 erzählt die Geschichte eines Ingenieurs, der eine gigantische Maschine konstruiert, um Kohle schneller und effizienter zu fördern. Die Handlung reflektiert den Konflikt zwischen technologischem Fortschritt und traditioneller Lebensweise. Die Live-Vertonung durch Jean-Yves Millet (Cent Ans De Solitude) und Gwenn Trémorin (Flint Glass) schafft mit einer Mischung aus analogen und digitalen Synthesizern sowie Klangquellen wie Metall und Schlagwerkzeugen eine vielschichtige musikalische Begleitung, die eindrucksvoll die Stimmung und Dynamik des Films einfängt.
Ort: Caligari FilmBühne, Marktplatz 9 (hinter der Marktkirche), 65183 Wiesbaden Kosten: 14 Euro Info: Programm Tage der Industriekultur
Landkreis Darmstadt-Dieburg: Sonntag, 14.9 - Sonntag, 22.9. 4. Woche der KUNSTSTOFFSTRASSE®
In diesem Jahr nimmt die Woche der KUNSTSTOFFSTRASSE die Kernthemen Energienutzung und Transformation in den Fokus: die Frage nach der Zukunft von Produktion und Ressourcen-Einsparung wird verbunden mit dem Rückblick auf die Transformationsprozesse in allen unseren Lebensbereichen. Und da gibt es einiges zu entdecken: Von Design und Kunst über Medizintechnik bis hin zur Fahrzeug- und Luftfahrttechnik. Gerade im Bausektor trägt der Kunststoff (Rohrleitungen, Dämmsysteme) zur Energie-Einsparung bei. Bei Betriebsbesichtigungen, Präsentationen, Ausstellungen, Vorträgen sowie weiteren Veranstaltungen können Teilnehmende während der Themenwoche mit Expert*innen, Unternehmern und Fachleuten ins Gespräch kommen und erleben, wie Energiegewinnung, aber auch Material und Menschen sich verändert haben.
Friedberg, Montag, 16.9., 16 Uhr und Sonntag, 22.9., 18 Uhr Netzleitstelle der OVAG Besichtigung
Die Netzführung überwacht und steuert das gesamte Mittelspannungsnetz der OVAG über die Verbundleitstelle auf der Warth. Dies erfolgt durch ferngewirkte Sensoren und fernsteuerbare Schalter im gesamten Netz. Desweiteren dient die Verbundleitstelle als zentraler Kommunikationspunkt für technische Belange - von Störmeldungen über Schalthandlungen bis zur Einsatzzentrale im Krisenfall.
Darmstadt: Donnerstag, 19.9., 16 bis 17.30 Uhr Energie im Wandel der Zeit:
Die Evolution der industriellen Energieversorgung bei Merck Betriebsbesichtigung
In der über 350jährigen Geschichte des Wissenschafts- und TechnologieunternehmensMerck wurden kontinuierlich innovative Lösungen entwickelt – auch in der Art und Weise, wie Energie erzeugt und genutzt wird. Ein Vortrag mit anschließender Besichtigung beleuchtet die transformative Reise des Unternehmens von den Anfängen der industriellen Produktion, als Energie hauptsächlich aus Kohle gewonnen wurde, bis hin zur modernen, nachhaltigen Nutzung von erneuerbaren Energien. Besondere Aufmerksamkeit gilt den jüngsten Initiativen zur Reduzierung des Kohlenstoff-Fußabdrucks und zur Steigerung der Energieeffizienz in den Produktionsstätten.
Ort: Merck KGaA, Frankfurter Straße 250, 64293 Darmstadt kostenfrei, ab 14 Jahren Info und Anmeldung:Programm Tage der Industriekultur
Karlstein a. M.: Donnerstag, 19.9., 14.30 bis 17.30 Uhr ENERGIEMUSEUM KARLSTEIN A. M. Tag der offenen Tür
Karlstein a. M. prägt eine bedeutende Energiegeschichte. Am Standort des ersten deutschen Versuchatomkraftwerks (VAK) veranschaulicht das Energiemuseum die Entwicklungsgeschichte des VAK-Info-Zentrums. Von der Gründerzeit Anfang des 19. Jahrhunderts mit Braunkohlebau über das Steinkohlekraftwerk, die Entwicklung des VAK und deren Arbeiten in den 60er-/70er-Jahren bis zum endgültigen Rückbau – beginnend in den 80er-Jahren – werden hier Informationen vermittelt und veranschaulicht. An teilweise noch Original-Exponaten wie Reaktor-Lehrtafel, Turbinenläufern sowie inaktiven Modellen von Reaktoreinbauten werden Arbeitsschritte zu Versuchläufen erklärt.
Ort: Energiemuseum Karlstein, Kölner Straße 25, 63791 Karlstein am Main kostenfrei Info und Tickets:Programm Tage der Industriekultur
Energie für die Zukunft
GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung Darmstadt
Das Objekt des Monats präsentiert sich auf dem Titel des diesjährigen Programms der Tage der Industriekultur Rhein-Main. Es steckt eine Menge Energie im GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung. Denn für die Forschung rund um das Thema "Materie" kommt eine weltweit einmalige Anlage zur Beschleunigung von Ionen zum Einsatz. Den Aufbau von Materie und die Entwicklung des Universums zu verstehen, schlägt eine wichtige Brücke zur Entwicklung neuartiger Anwendungen in Medizin und Technik.
Energiegeladen:
Das Museum Großauheim für Kunst und Industriegeschichte
Seit 1983 ist in dem ehemaligen Elektrizitätswerk mit Badehaus aus dem Jahr 1906 das Museum für Kunst und Industriegeschichte beheimatet. Eine energiegeladene Sympiose: Hier treffen dampfbetriebene Maschinen auf Werke der aus Großauheim stammenden Künstler August Gaul und August Peukert.
In der einstigen Maschinenhalle ist die Energieerzeugung mit historischen Dampfmaschinen und Generatoren nachgestellt. Zudem wird über die Energiegewinnung aus fossilen und erneuerbaren Rohstoffen informiert. Auf ganz besondere Weise lassen sich die Maschinen durch die Klanginstallation von Erwin Stache erleben: Über Drehregler können die Geräusche der Maschinen zu ganz eigenen Kompositionen gemischt werden. Die Installation entstand 2014 im Rahmen von KlangKunst trifft Industriekultur. Einen spanenden Blick in die Gegenwart wirft die Ausstellung Made in Hanau, die in Zusammenarbeit mit führenden Hanauer Unternehmen entstand.
Erkundet und ausprobiert werden kann das alles bei einer After-Work-Führung am 19.9.
Mit Energie die Erinnerung in Takt bringen:
Geschichtskreis Maschinenfabrik Oberursel e.V.
Wer zum ersten Mal das beeindruckende Gebäude an der Hohemarkstraße sieht wird sich unweigerlich fragen, für welchen Zweck es wohl einst errichtet wurde: Schauspielhaus oder ehemaliges Grandhotel? Motorenfabrik Oberursel AG steht in großen Lettern auf dem großen Rundgiebel. Der von 1916 bis 1918 errichtete Verwaltungsbau ist nicht nur das Zeugnis einer bedeutenden Industriegeschichte, sondern Teil eines bis heute bestehenden Produktionsstandorts. Die 1892 von Wilhelm Seck gegründete Motorenfabrik Oberursel gehört mittlerweile zur Rolls Royce Deutschland Ltd & Co. KG und ist die älteste noch aktive Flugmotorenfabrik der Welt.
Ihre Geschichte erzählt ein 2002 eröffnetes Werksmuseum, das vom Geschichtskreis Maschinenfabrik Oberursel e.V.betrieben wird. Die ehrenamtlich Engagierten haben es sich zum Ziel gesetzt, die über 130jährige Geschichte des Ortes sowie die technischen Innovationen, die hier entwickelt wurden, zu zeigen und zu erklären. Dafür öffnen sie jeden letzten Freitag des Monats von Januar bis November ihr Museum und stehen auch für Sonderführungen zur Verfügung. Ein beachtenswerter Beitrag für eine lebendige Industriekultur in der Rhein-Main-Region.
Zu sehen ist das Museum im Rahmen von Führungen am 15.9., 21.9. und 22.9.
Vergangheit und Zukunft an einem Ort:
Route in Hanau erweitert
Das 1904 erbaute Gebäude der Dunlop Tech GmbH in der Offenbacher Landstraße 8 in Hanau ist als Objekt der Route der Industriekultur Rhein-Main ausgewiesen worden. Oberbürgermeister Claus Kaminsky weihte die neue Informationstafel mit Dunlop Tech-Geschäftsführer Bernd Schuchhardt ein und sagt: „In Hanau, als einem der wirtschaftlichen, historischen und kulturellen Zentren der Region, findet sich lebendige Industriekultur an vielen Stellen. Ich freue mich daher sehr, mit dem Gebäude der Dunlop Tech einen weiteren Standort der Route der Industriekultur Rhein-Main bei uns zu begrüßen“.
KulturRegion ist programmunterstützender Partner beim Hessischen Ehrenamts-Kongress
Das Ehrenamt in seinen vielfältigen Bereichen gehört zu den wichtigen Stützen von Demokratie, Gesellschaft und Staat. Auch die Kultur wäre ohne das zivilgesellschaftliche Engagement in vielen Teilen nicht denkbar. Am 16.9.2024 wird die LandesEhrenamtsagentur Hessen einen Ehrenamts-Kongress in Hanau veranstalten, an dem die KulturRegion als programmunterstützender Partner mitwirken wird. Wir freuen uns darauf, unsere Erfahrungen in Sachen Kulturnetzwerk mit den Akteur*innen zu teilen.
Gute Projekte brauchen Mittel - Ihr Engagement hilft!
Sie möchten die KulturRegion und ihre Projekte mit einer Spende unterstützen? Wir freuen uns über Ihr Engagement. Ihre Spende ist steuerlich absetzbar, da die KulturRegion gemeinnützig arbeitet.
