Liebe Freund*innen der Museen & Sonderausstellungen,
im März und April zeigen sich die anlaufenden Ausstellungen so vielseitig wie die Museumslandschaft in der Region selbst: von Max Pechstein über Gerd Winter zu Bernd Wolf und Louise Rösler, von Aschaffenburg und Alsbach-Hähnlein bis Wiesbaden, über Groß-Gerau, Bad Homburg, Neu-Anspach und Frankfurt am Main. Es lohnt im nächsten Monat die Museen der Region zu erkunden und sich auf Reisen durch Wälder und die unterschiedlichsten Farbwelten zu begeben.
Wir wünschen Ihnen spannende neue Eindrücke und viel Freude beim Erkunden der Museen in Rhein-Main.
Wiesbaden: bis 30. Juni 2024 Max Pechstein - Die Sonne in Schwarzweiß im Hessischen Landesmuseum Wiesbaden
Max Pechstein (1881–1955) war zwischen 1906 und 1912 Mitglied der Künstlergruppe „Brücke“. Erstes Anliegen der Vereinigung war es, subjektive Emotionen bildlich so temperamentvoll umzusetzen, dass sie in höchster Intensität sinnlich berühren. Um dies zu erreichen, ist die Farbe und deren gestischer Auftrag das wichtigste Mittel. Pechstein war der Maler unter den Brücke-Künstler*innen, der zudem eine besondere Vorliebe für Druckgrafik in Schwarzweiß hatte. Die Frage, die mit der Ausstellung behandelt wird, ist: Warum verzichtete ein expressiver Maler, dem es vordringlich um Emotionen ging, freiwillig und nicht selten auf das subjektivierende Moment der Farbe? Um dies herauszuarbeiten, werden alle wesentlichen Themen des Künstlers – Landschaft, Akt, Familie oder Religion – in farbigen und schwarzweißen Arbeiten präsentiert.
Ort: Hessisches Landesmuseum für Kunst und Natur, Friedrich-Ebert-Allee 2, Wiesbaden Informationen: 0611 3352250, www.museum-wiesbaden.de
Bad Homburg v. d. Höhe und Frankfurt am Main: bis 11. August 2024 Wälder. Von der Romantik in die Zukunft im Museum Sinclair-Haus, im Deutschen Romantik-Museum und im Senckenberg Naturmuseum Frankfurt
Drei Museen im Rhein-Main-Gebiet nehmen sich gemeinsam des Themas Wald an: Das Deutsche Romantik-Museum, das Senckenberg Naturmuseum Frankfurt und das Museum Sinclair-Haus in Bad Homburg kooperieren in einem großen mehrteiligen Ausstellungsprojekt. Die transdisziplinäre Ausstellung verknüpft wissenschaftliche, ökologische und ästhetische Zugänge von damals und heute. Mit Exponaten aus den Künsten, der Kultur- und Forstgeschichte sowie den Naturwissenschaften, spannt die Schau den Bogen von der Epoche der Romantik über die Gegenwart bis in die Zukunft. Vor dem Hintergrund von Klima- und Biodiversitätskrise bringt die Ausstellung am Beispiel des hochromantischen Themas „Wald“ frühe Ansätze zur Entwicklung anderer Naturverhältnisse in Dialog mit aktuellen Fragestellungen.
Aschaffenburg: bis 18. August 2024 Homo sapiens raus! Heimspiel für Greser & Lenz in der Kunsthalle Jesuitenkirche
Ganz gleich, ob in F.A.Z., Titanic oder Stern abgebildet – Greser & Lenz sind bekannt! Und weil sie nach allen Seiten austeilen, gibt es eigentlich keinen Grund, Deutschlands berühmtestes Karikaturisten-Duo und seine liebenswürdig-bissige Kunst nicht zu mögen. Dabei sind Achim Greser und Heribert Lenz nicht nur echte Unterfranken, sondern sie leben auch seit Jahr und Tag im schönen Aschaffenburg, wo sie im bekanntesten Wirtshaus der Stadt auch lebend anzutreffen sind. Also war es höchste Zeit, ihr komisches Œuvre endlich auch einmal in ihrer Heimatstadt mit einem großen Werkquerschnitt in der Kunsthalle Jesuitenkirche zu präsentieren. Vor den ca. 150 gezeigten Originalen ist zu erleben, wie sie in der großen Tradition der „Neuen Frankfurter Schule“ zu ihrer eigenen, unverwechselbaren grafischen Sprache gefunden haben.
Neu-Anspach: bis 8. Dezember 2024 1974 - Abba, Fußball, Energiekrise. Das Gründungsjahr des Freilichtmuseums Hessenpark im Freilichtmuseum Hessenpark
Wir schreiben das Jahr 1974. Der Ölpreisschock wirkt sich nachhaltig auf Alltag und Wirtschaft aus. Im Frühjahr läuft der erste VW Golf vom Band, Abba gewinnt mit dem Song „Waterloo“ den Eurovision Song Contest. Protestbewegungen zu Frauenrechts- und Umweltfragen sind in vollem Gange. Die Anti-Atomkraftbewegung nimmt Fahrt auf und die deutsche Fußball-Nationalmannschaft bringt den Weltmeistertitel nach Hause. Inmitten des Geschehens wird im September 1974 in Neu-Anspach im Hochtaunuskreis der Grundstein für das Freilichtmuseum Hessenpark gelegt. Anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Museums wirft die Sonderausstellung einen Blick auf das Gründungsjahr: Was bewegte die Menschen im Jahr 1974? Welche Themen waren von gesellschaftlicher Relevanz und stehen heute noch im Diskurs?
Frankfurt am Main: 22. März bis 25. August 2024 Louise Rösler (1907-1993) im Museum Giersch der Goethe-Universität
Das qualitätvolle, eigenständige Schaffen Louise Röslers zählt zu den interessanten Positionen der deutschen Kunst des 20. Jahrhunderts, die es zu entdecken gilt. 1907 in Berlin geboren, lebte die Malerin und Grafikerin von 1943 bis 1959 in Königstein im Taunus. Die Retrospektive stellt das reiche Œuvre Louise Röslers vor, darunter Gemälde, Collagen, Farb-/Filzstiftarbeiten, Aquarelle, Pastelle und Druckgrafiken. Ein Schwerpunkt liegt auf dem freien Umgang der Künstlerin mit dem Material – sowohl im Klein- wie Großformat. Zugleich zeichnet die Schau die Biographie einer Frau nach, die sich trotz zahlreicher Schicksalsschläge und widriger Umstände zeitlebens ihrer künstlerischen Tätigkeit widmete.
Ort: Museum Giersch der Goethe-Universität, Schaumainkai 83, Frankfurt am Main Informationen:069 13821010, info@mggu.de, www.mggu.de
Groß-Gerau: 5. April bis 29. September 2024 Gerd Winter. Farbwelten - Retrospektive im Stadtmuseum Groß-Gerau
In Groß-Gerau geboren, gehört Gerd Winter zu den regelmäßig präsentierten Künstler*innen in der attraktiven Ausstellungshalle des Stadtmuseums. In seiner künstlerischen Entwicklung ist sich Winter treu geblieben, die verschiedensten Facetten des Themas Farbe zu demonstrieren. Dies kann in kompositioneller Ausgewogenheit und Harmonie passieren, aber auch mit freierem Gestus und durch die Verwendung von Zeichen und ornamentalen Strukturen. Immer ist es ein sorgsames Abwägen des Einsatzes von Kolorit, Fläche und Struktur, die seine Malerei kennzeichnet, geeignet, bei den Betrachtenden Staunen über die Kraft der Farben hervorzurufen.
Ort: Stadtmuseum Groß-Gerau, Am Marktplatz 3, Groß-Gerau Informationen:06152 7164501, www.gross-gerau.de
Alsbach-Hähnlein: 7. April bis 23. Juni 2024 Spargel im Museum in der Anstalt
Spargel ist schon seit mehr als 2.000 Jahren bekannt und als schmackhaftes Gemüse sehr beliebt. Der römische Koch M. G. Apicius (geb. 25 v. Chr.) hat in seiner Rezeptsammlung mehrere Spargelgerichte beschrieben. Während die Römer sogar versuchten, den Spargelanbau zu kultivieren, schätzten die Griechen die Pflanze mehr als Arznei und Aphrodisiakum. In Mitteleuropa prägen die mit Folien bedeckten Spargelbalken viele Landschaften. Die Spargelsaison endet in Deutschland am 24. Juni jeden Jahres.
Hofheim am Taunus: 7. April bis 7. Juli 2024 Bernd Wolf. Retrospektive im Stadtmuseum Hofheim am Taunus
Der in Hofheim geborene Künstler Bernd Wolf (1953–2010) studierte Malerei und Kunsttheorie an der Städelschule in Frankfurt am Main und Philosophie an der Johann Wolfgang Goethe-Universität. Seine ungegenständliche Farbmalerei steht in der Tradition des abstrakten Expressionismus. Ziel seines künstlerischen Prozesses war eine „absichtslose Malerei“, die er bei Verzicht u. a. auf Pinsel und Spachtel durch den Farbauftrag mit bloßen Händen zu erreichen suchte. Die Retrospektive gibt einen Einblick in sein vielschichtiges Werk, das sowohl Malerei als auch Fotografie umfasst. Wolf war zudem Gründer und Herausgeber der frankfurter edition (erschienen 1990–2001), einer Unikat-Buchreihe von Künstler*innen. Auch einige Werke der Buchgestaltung werden in der Ausstellung präsentiert.
Frankfurt am Main: 13. April bis 7. Juli 2024 Contact Zones. Andrius Arutiunian, Pamela Breda, Victoria Keddie, Sajan Mani im Museum Angewandte Kunst
Mit „Contact Zones. Andrius Arutiunian, Pamela Breda, Victoria Keddie, Sajan Mani“ kooperiert das Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik zum zweiten Mal mit dem Museum Angewandte Kunst. Ausgangspunkt für das gemeinsame Ausstellungsprojekt ist das Artist-in-Residence-INHABIT, in dessen Rahmen pro Jahr zwei Gastkünstler*innen unterschiedlicher künstlerischer Disziplinen für vier Monate im Dialog und Austausch mit Wissenschaftler*innen des Forschungsinstituts arbeiten. Die Ausstellung der dritten und vierten Ausgabe von INHABIT mit den Künstler*innen Andrius Arutiunian, Pamela Breda, Victoria Keddie und Sajan Mani zeigt ihre künstlerischen Arbeiten, die während der Residencies und im Umfeld des wissenschaftlichen Forschungsinstituts entstanden sind.
Erscheint diese Woche:
Programmheft „GartenRheinMain“
Zahlreiche Kommunen, Institutionen, Vereine, Parks und Gärten setzen sich 2024 wieder gemeinsam mit „GartenRheinMain“ für die Vermittlung grüner Inhalte ein. Bei über 650 Veranstaltungen werden grüne Orte in der Region „Mit allen Sinnen“ wahrgenommen. Sie versprechen Abwechslung und Vielfalt im Bereich der Umweltbildung und Naturwahrnehmung.
Das Programm ist in Kürze in allen Bürgerbüros, Tourist-Infos, in verschiedenen Kultureinrichtungen und in der Geschäftsstelle der KulturRegion in der Poststraße 16 am Hbf erhältlich und dann online hier abrufbar.
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