Blühende Gärten – Tipps zum insektenfreundlichen und klimarobusten Gärtnern

John Dippell

Hitzerekorde, schwindende Artenvielfalt – unser Klima und unsere Umwelt stehen vor großen Herausforderungen. Doch jeder Einzelne kann etwas tun. Die Broschüre „Blühende Gärten – Tipps zum insektenfreundlichen und klimarobusten Gärtnern“, herausgegeben vom Regionalverband FrankfurtRheinMain in Kooperation mit der KulturRegion, bietet in ihrer Neuauflage zahlreiche praktische Anregungen, wie Sie Ihren Garten, Balkon oder selbst ein kleines Fleckchen Grün in eine blühende Oase verwandeln können.

Die Gewinnerinnen und Gewinner 2025

Bis zum 31. Juli 2025  sind über 170 Einsendungen aus 53 Mitgliedskommunen eingegangen. Die große Resonanz und die zunehmende Qualität der eingereichten Beiträge zeigen, dass viele bereits mit großem Engagement für den Artenschutz und das lokale Klima in unserer Region gärtnern. An dieser Stelle geht ein herzlicher Dank an alle Teilnehmenden. Eine Fachjury hat die Einsendungen nach der Bepflanzung, Struktur, Berücksichtigung der Klimaanpassung und der Wirkung bewertet. Für ihre vorbildliche Grüngestaltung werden insgesamt vier Kommunen, fünf Vereins- und Gemeinschaftsgärten sowie fünf Privatpersonen ausgezeichnet.
2026 werden wir die Gewinner*innen im Rahmen unserer Veranstaltungsreihe "Blühende Gärten" besuchen. Weitere Infos finden Sie zu gegebener Zeit hier.

Lassen Sie sich von den vielfältigen Begrünungen der Gewinnerprojekte inspirieren!
Alle Informationen zum Wettbewerb und den Gewinner*innen hier: www.klimaenergie-frm.de/fotos

Der Regionalverband FrankfurtRheinMain und GartenRheinMain danken allen Teilnehmenden für ihre Motivation, ihre Ideen und ihren Beitrag zu einer grüneren Zukunft. 

Der Klimawandel macht sich auch in unseren Gärten bemerkbar: mildere Winter, längere Vegetationsperioden – aber auch Extremwetterereignisse wie Trockenheit und Starkregen nehmen zu. Das hat Folgen für Pflanzen, Tiere und uns Menschen. Gleichzeitig erleben wir einen dramatischen Rückgang der Insektenvielfalt – verursacht unter anderem durch den Verlust natürlicher Lebensräume und den Einsatz von Pestiziden. Dabei sind Insekten unverzichtbar – für die Bestäubung unserer Nutzpflanzen ebenso wie für das ökologische Gleichgewicht.

Gerade Gärten und städtische Grünflächen gewinnen deshalb an Bedeutung – als Rückzugsorte und Nahrungsquellen für Insekten und andere Kleintiere.

Die gute Nachricht: Sie müssen nicht gleich Ihren gesamten Garten umgestalten! Schon kleine Maßnahmen können große Wirkung zeigen.

Wählen Sie Pflanzen, die zu den Standortbedingungen Ihres Gartens (Licht, Schatten, Wind) und zum Boden passen. Für sonnige, sich stark aufheizende Flächen eignen sich hitzetolerante Arten – vorausgesetzt, der Boden ist durchlässig.

Bevorzugen Sie heimische Wildpflanzen – sie sind optimal auf unsere Insektenwelt abgestimmt.

Sorgen Sie für ein durchgängiges Blühangebot – von Frühjahrsblühern wie Krokussen und Wildtulpen bis zu Spätblühern wie Astern und Fetthenne.

Verzichten Sie auf Pflanzen mit gefüllten Blüten (z. B. manche Rosen-, Dahlien- oder Chrysanthemenzüchtungen) – sie bieten Insekten keine Nahrung. Auch Forsythien und Geranien sind ökologisch wenig wertvoll.

Integrieren Sie Obst, Gemüse und Kräuter – sogar blühender Mangold oder Kohl lockt zahlreiche Insekten an.

Legen Sie statt artenarmen Rasens eine Wildblumenwiese mit regionalem Saatgut an. Mähen Sie seltener und abschnittsweise – das schützt die Insekten.

Belassen Sie offene Bodenstellen, errichten Sie Stein- oder Holzhaufen und lassen Sie „wilde Ecken“ mit Brennnesseln oder Disteln stehen – wichtige Nist- und Rückzugsorte.

Bieten Sie Wasserstellen an – etwa in Form eines kleinen Teichs oder einer flachen Schale mit Landemöglichkeiten.

Verzichten Sie konsequent auf chemische Pestizide und reduzieren Sie mineralische Dünger. Nutzen Sie stattdessen Kompost oder selbst angesetzte Pflanzenjauchen.

Lassen Sie Laub und verblühte Pflanzen über den Winter stehen – sie bieten Unterschlupf und Nahrung.

Sammeln Sie Regenwasser in Tonnen oder Zisternen.

Gießen Sie seltener, dafür aber durchdringend – am besten morgens und direkt an der Wurzel.

Mulchen Sie Ihre Beete – das reduziert Verdunstung und schützt den Boden.

Schottergärten heizen sich stark auf, bieten kaum Lebensraum und sind pflegeintensiver als gedacht. Verwenden Sie stattdessen wasserdurchlässige Beläge wie Rasengittersteine oder Natursteinpflaster mit offenen Fugen – diese lassen sich bepflanzen und verbessern das Mikroklima.

Selbst auf kleinem Raum können Sie viel bewirken. Achten Sie auf geeignete Pflanzen für die Lichtverhältnisse, verwenden Sie helle Töpfe und sorgen Sie für ein kontinuierliches Blühangebot. Kräuter wie blühende Minze oder Oregano sind wahre Insektenmagnete. Eine kleine Insektentränke sowie markhaltige Pflanzenstängel als Nisthilfe ergänzen das Angebot.

Wer keinen eigenen Garten hat, kann sich in Gemeinschaftsgärten oder Urban-Gardening-Projekten engagieren. Auch Kleingärten, Grünpatenschaften oder der Einsatz für Streuobstwiesen sind sinnvolle Möglichkeiten, aktiv zu werden.

Die Broschüre „Blühende Gärten“ bietet detaillierte Pflanzenlisten für verschiedene Standortbedingungen, praktische Anleitungen zum Mulchen sowie viele weitere hilfreiche Tipps und inspirierende Beispiele aus der Region FrankfurtRheinMain.