Die Firma W.C. Heraeus bezog ab 1896 die vor den Toren der Stadt gelegenen neuen Fabrikbauten an der Heraeusstraße, nachdem die Familie seit 1660 die gräfliche Hofapotheke „Zum weißen Einhorn“ am Marktplatz, Ecke Nürnberger Straße, geführt hatte. Wilhelm Carl Heraeus betrieb durch bahnbrechende Erfindungen, wie 1856 die erstmalige Platinschmelze in großen Mengen, die Umwandlung der Apotheke in ein Industrieunternehmen. Um 1900 machte der wachsende Markt für Edelmetalle eine Ausweitung der Produktionsanlagen erforderlich. Der von Verblendmauerwerk aus gelblichen und roten Klinkern geprägte Turmbau an der Kreuzung zum Grünen Weg entstand 1904 mit Labors und Werkstätten für die Goldproduktion und die keramische Abteilung. 1977 wurde das Gebäudeensemble restauriert, um ein Geschoss erhöht und eine bis heute die Straßenansicht prägende Turmhaube aufgesetzt. Die ehemalige Platinschmelze befand sich in einer 1908 erbauten überwölbten Halle mit Schaugiebel, die drei- 20 seitig von Büro- und Labortrakten umgeben war und heute als Konferenz- und Besucherzentrum (RichardKüch-Forum) dient.
Stand: 2006
#Lokaler Routenführer Hanau
Heraeusstraße 14
63450 Hanau
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