Thalhaus

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Dort, wo das heutige Thalhaus steht, entstand 1838 – damals noch weit draußen vor der Stadt – die erste Wiesbadener Fabrik. Die Textilfabrik der Brüder Löwenherz nutzte das Wasser des Nerobachs zum Antrieb ihrer Maschinen, was bald zu einem schweren Konflikt mit den anliegenden Grundstückseigentümern führte, die den jüdischen Unternehmern 1842 buchstäblich das Wasser abgruben. Sie beschwerten sich über die giftigen Farbstoffe, die das Wasser verunreinigten und für die weitere Nutzung unbrauchbar machten. Wirtschaftliche Probleme, die Konflikte mit den Nachbarn wie auch mit Vertretern der Stadt führten zur Aufgabe des Fabrikstandorts. Die Tuchfabrik transferierte man ins nahe Biebrich. Passend zum Profil des wachsenden Kurortes widmete Löwenherz seine Fabrik 1851 in eine Kaltwasserheilanstalt um. 1905 wurde in gemäßigter neobarocker Formensprache ein neues Gebäude errichtet. Die zum Park hin orientierte symmetrische Hauptansicht mit ihren zahlreichen Balkonen verrät noch immer den ursprünglichen Zweck des Gebäudes. Heute wird das Thalhaus auch als Ort kultureller Veranstaltungen genutzt.

Nerotal 18
65193 Wiesbaden