Steinbruch Nidda-Michelnau

Merken Empfehlen

Der „Michelnauer Tuff“ entstand vor etwa 17 Millionen Jahren zur aktiven Zeit des größten Vulkangebiets Mitteleuropas, dem Vogelsberg. Auf dem Wingertsberg bei Nidda erhebt sich das aus Vulkanasche bestehende Gestein mit der auffallend roten Färbung auf die imposante Höhe von 14 Metern. In Struktur und Farbe findet sich ein ähnliches Gestein nur auf den Osterinseln. Der weiche aber extrem hitzebeständige Stein wurde im Fassadenbau, im Kunsthandwerk und für das Auskleiden von Backöfen verwendet.

Noch zu Beginn wurde der Stein mit Axt, Hammer und Eisenkeilen in kleinen Blöcken aus der Wand geschlagen. In den 19320er Jahren wurde ein so genannter Luftmeisel eingesetzt und ab 1947 eine Schrämmaschine. Mit dieser konten größere Blöcke aus der Wand geschnitten und mit einer Kreissäge und einem Steinsägegatter weiter konfektioniert wurden. Für den Transport auf dem Gelände wurden Mastkräne eingesetzt und ab den 1920er Jahren auch ein Eisen-Derrickkran mit iener Lastkraft von 2 Tonnen. Ab 1952 wurde er bis heute existierende große Holz-Derrickkran erichtet, mit dem Lasten von bis zu 5 Tonnen bewegt werden können. Für den Steintransport im Steinbruch wurde eine Feldbahn auf einer STrecke von etwa 750 Metern betrieben.

Seit der Stilllegung Mitte der 1990er Jahre ist der Steinbruch ein wertvolles Bio- und Geotop. An den einstigen Tagebau erinnern imposante Einschnitte in den Felswänden sowie historische Gebäude und Maschinen. Der Steinbruch kann im Rahmen von Führungen besichtigt werden. www.steinbruch-michelnau.de

Stand: 2024

#Lokaler Routenführer Wetteraukreis

Zum Steinbruch 12A
63667 Nidda

Veranstaltungen in Steinbruch Nidda-Michelnau