Die Sektkellerei Henkell & Co. kann auf eine mehr als 170-jährige Geschichte zurück blicken. Sie geht auf die 1832 gegründete Weinhandlung Henkell in Mainz zurück. Der Enkel des Gründers schuf als Jungunternehmer mit Weitblick 1894 die Sektmarke Henkell Trocken, die bald mit geistreicher Werbegrafik in breiten Kampagnen beworben wurde. Als nach der Jahrhundertwende das Geschäft florierte und der Platz in Mainz nicht mehr ausreichte, bot sich mit einer auf der Biebricher Höhe gelegenen verlassenen Kiesgrube ein Gelände, wo leicht die erforderlichen Kellergeschosse untergebracht werden konnten und das zudem optimal an die Eisenbahn angeschlossen war. In dem 1907 von Otto Henkell ausgeschriebenen Architekten- Wettbewerb siegte Paul Bonatz, der mit seinem Entwurf nicht nur den Anforderungen an Repräsentation und Produktion entsprach, sondern darüber hinaus auch den Wiesbadener Klassizismus zitierte. Mit dem einladenden, Säulen umstandenen Arkadenrund verbeugte sich der Meister vor dem Architekten des alten Kurhauses, Christian Zais, der in seinem ersten Entwurf für das Kurhaus 1807 Ähnliches projektiert hatte. Die von Bonatz noch eher schlicht gehaltene – heute im Neobarock prunkende – Empfangshalle bildet wie der Kursaal den festlichen Mittelpunkt des Hauses. Von hier aus gelangt man über eine breite Treppe in die fünf Kellergeschosse. Heute wie vor knapp hundert Jahren erfreuen sich Führungen durch das einzigartige Bauwerk großer Beliebtheit.
ÖPNV: Bus-Linien 4, 14 und 38
Biebricher Allee 142
65187 Wiesbaden
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