1901 gründete der jüdische Fabrikant Emil Liebmann, vorher Teilhaber der Firma Wallerstein, in der damaligen Sedanstrasse eine neue Schuhfabrik und ließ nach Entwürfen des Architekten Fritz Bossert bis 1904 eine große Anlage samt neubarockem Hauptgebäude errichten. 1938 musste die Gründerfamilie aus der Firmenleitung ausscheiden und wurde gezwungen, ihren Aktienanteil aufzugeben. 1943 teilzerstört, wurde die Fabrik nach Kriegsende in vereinfachter Form wieder aufgebaut. Die Fassade der Südseite an der Christian-Pleß-Straß blieb erhalten und steht heute unter Denkmalschutz. Der Schlussstein des Eingangsbogens ist im typischen Stil der Jahrhundertwende gestaltet.
Bis in die 1980er Jahre produzierte die überwiegend weibliche Belegschaft Schuhe im Hochpreissegment. Nach Konkurs 1997 wurde die Firma verkauft und die Herstellung in Offenbach beendet. 2001 baute Architekt Jochen Lehmann den teilweise denkmalgeschützen Fabrikkomplex zu einem Dienstleistungs- und Kommunikationszentrum um.
Stand: 2017
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