Zwischen dem 17. und frühen 19. Jahrhundert bauten die Landgrafen von Hessen-Kassel das Schloss Rumpenheim zu einer repräsentativen dreiflügeligen Anlage aus. Verwaltungs- und Wirtschaftsgebäude entstanden im angrenzenden Dorf. Zeitgleich wurde der Schlosspark angelegt, der mit Blickachsen in die Mainlandschaft und das Umland reicht und sich harmonisch in die Umgebung einfügt. Der heutige Park zeigt deutlich, dass seine Bereiche nach und nach entstanden sind, ohne jemals durch einen einheitlichen Plan gestaltet worden zu sein. In der Nähe des Schlosses sind noch Spuren einer älteren formalen Gartenanlage zu erkennen, darunter Hinweise auf einen ehemaligen Friedhof und geometrische Gemüse- und Blumengärten, die zur Versorgung der fürstlichen Tafel und als Erwerbsquelle dienten.
Trotz dieser unterschiedlichen Einflüsse dominiert der Eindruck eines klassischen Landschaftsgartens nach englischem Vorbild, dessen Gelände sanft modelliert ist. Einige der einst zahlreichen Parkarchitekturen sind bis heute erhalten. Der schiefergedeckte Rundtempel mit dem eindrucksvollen Wappen gehört zu den ältesten Bauwerken und erinnert an Landgräfin Maria (1723–1772), eine englische Königstochter. Ein weiteres Highlight des Parks ist der 1855 erbaute filigrane türkische Pavillon mit charakteristischem Halbmond, der von einer Anhöhe aus die Blicke auf sich zieht. Ein klassizistisches Mausoleum, einst die fürstliche Grablege, befindet sich in der Nähe der Schlosskirche und erinnert an die Vergänglichkeit des Lebens. Die Kombination aus historischen Bauwerken, jahrhundertealten Bäumen und Gehölzen erzählt die Geschichte der einstigen Bewohner und ihrer Liebe zur Gartenkunst.
Im Jahr 2019 wurden zwei historische Wege rekonstruiert: einer führt zum Aussichtshügel, der andere vorbei an den Grundmauern des Schweizer Hauses zur Zarenlinde, die 1843 gepflanzt wurde. Zudem wurde eine Kopie einer Statue, die früher am Ehrenhof des Schlosses stand, wieder an ihrem ursprünglichen Standort aufgestellt. Es handelt sich um die Nachbildung einer klassizistischen Figur aus dem 19. Jahrhundert, die die Jagdgöttin Diana darstellt.
Täglich geöffnet
Eintritt frei
Barrierefreier Zugang für Menschen mit Rollstuhl
Größe: 7,4 ha
Schlossgartenstraße
63075 Offenbach am Main
Haltestelle: Offenbach-Rumpenheim Marstallstraße
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