Salinen- und Kurbetrieb Nidda-Bad Salzhausen

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Der heutige Stadtteil Salzhausen war vermutlich bereits in keltischer Zeit ein Ort der Salzgewinnung. Bis zur Errichtung eines Gradierwerks um 1600 blieb der Soleertrag jedoch sehr gering. In einem Gradierwerk wird das solehaltige Wasser über Schwarzdornreissig geleitet, um durch natürliche Verdunstung den Salzgehalt der Sole zu erhöhen. Johann Wilhelm Langsdorf entwickelte zwischen 1776 und 1786 eine ausgeklügelte Salinentechnik („Wasserkunst“): Wasserkraft und Windräder wurden genutzt, um die Solepumpen anzutreiben. Das Wasser der Nidda wurde durch eine 2 Kilometer lange Rohrleitung über den Berg in Teiche geleitet und setzte ein komplexes Gestänge in Gang, welches die Solepumpen antrieb. Reste der Anlage sind im Kurpark zu finden. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wandelte sich Salzhausen vom Salzsiedeort zum staatlichen Kurbad. Über die gesundheitliche Wirkung der Sole, schrieb der Chemiker Justus von Liebig 1825, könne man „nicht den mindesten Zweifel hegen“. Mit dem Anschluss an die Bahnstrecke Friedberg-Nidda 1897 erlangte der Kurort einen Aufschwung. Heute ist der Kurpark wegen seines seltenen Pflanzen- und Baumbestands sowie einer integrierten Skulpturenausstellung eine besondere denkmalgeschützte Gesamtanlage. Die Parkanlagen in Nidda-Bad Salzhausen werden das Herzstück der Hessischen Landesgartenschau 2027 bilden, zu der sich die die elf oberhessischen Kommunen Büdingen, Echzell, Gedern, Glauburg, Hirzenhain, Kefenrod, Limeshain, Nidda, Ortenberg, Ranstadt und Schotten zusammengeschlossen haben. www.bad-salzhausen.de

Stand: 2022

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63667 Nidda