1886 ließen sich die Rütgers- Werke in Großauheim mit einer Kesseldruckanlage zur Imprägnierung von Holz durch Teeröl nieder. Das Essener Unternehmen wurde von Julius Rütgers in der Frühzeit der Industrialisierung 1849 mit dem Ziel gegründet, die Haltbarkeit von Eisenbahnschwellen zu verbessern. Nachdem zunächst englisches Imprägnieröl verwendet wurde, gelang 1860 die eigene Öldestillation aus Teer, das als Abfallprodukt bei der Leuchtgasherstellung anfiel. Bis 1900 entstanden europaweit 77 Imprägnierwerke und mehrere Teerdestillationen. Zudem nutzte Rütgers die Teerverwertung zur Herstellung von künstlichen Farbstoffen und der ersten Kunstharze. In Großauheim werden bis heute Eisenbahnschwellen aus Buchen- und Eichenholz mit Teeröl imprägniert. Daneben bietet das Werk auch behandelte Hölzer für Lärmschutzwände und Carports an. Das Verwaltungsgebäude, die Imprägnierhalle von 1886, ein Kesselhaus, eine Vorhalle mit zwei Kesseln zur Öl- und Teerimprägnierung und Teile des Maschinenparks sind erhalten.
Stand: 2006
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