Die nach dem Preußischen Generalfeldmarschall Paul von Hindenburg benannte Eisenbahnbrücke wurde zwischen 1913 und 1915 errichtet. Mit einer Länge von 1.175 Metern verband sie Rüdesheim mit Bingen-Kempen. Sie bestand aus zwei mächtigen Gewölbe-Vorlandbrücken und einer 741 Meter langen Stahlkonstruktion über dem Fluss. Die Brücke war 12 Meter breit und zweigleisig befahrbar. Den Planungen lagen militärstrategische Überlegungen zugrunde, über das Saarland einen Zugang nach Frankreich zu schaffen. Für den Bau kamen neben italienischen Arbeitern auch russische Kriegsgefangene zum Einsatz. Während der französischen Besatzung nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Brücke für die Nutzung durch Fuhrwerke und Kraftfahrzeuge umgebaut. Ab 1930 diente sie ausschließlich dem Bahn-
verkehr bis zur ihrer Sprengung durch die Wehrmacht im Frühjahr 1945. Die beachtlichen Überreste vermitteln noch einen Eindruck vom einstigen Ausmaß der Brücke. Sie bilden seit 2002 den öst-
lichsten Punkt des UNESCO Welterbes Oberes Mittelrheintal.