Das MAN-Werk in Gustavsburg zählt zu den bedeutendsten Industrieansiedlungen im Rhein-Main-Gebiet. Seine Gründung (und damit die Entstehung des Ortes Gustavsburg) geht zurück auf den Auftrag von 1860 an die Maschinenfabrik Klett & Co aus Nürnberg zum Bau einer Eisenbahnbrücke über den Rhein für die Ludwigsbahn von Darmstadt (und später auch von Frankfurt) nach Mainz. Aus dem ursprünglichen Montageplatz entwickelte sich eine florierende Filiale von Klett & Co zum Bau zahlreicher Eisenbahnbrücken im süddeutschen Raum, später in ganz Deutschland sowie in vielen europäischen Ländern und Übersee. Es folgte der Bau von Eisenbahnwaggons (Güter- und Personenwagen), Staustufen, Hochöfen, Fabrikbauten, Gasbehältern, der Wuppertaler Schwebebahn, Kraftwerken, Theaterbauten und vieles andere mehr. In Kriegszeiten wurden natürlich auch kriegswichtige Erzeugnisse hergestellt, wie Notbrücken, Lastwagen und U-Boot-Elemente. Heute werden im Werk Gustavsburg Chassis-Träger und Karosserieteile für Last- und Personenwagen im Kaltpressverfahren aus Grob- und Feinblechen produziert. 1898 schlossen sich die beiden konkurrierenden Maschinenfabriken in Augsburg und Nürnberg zur „Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg“ (M.A.N.) als Aktiengesellschaft zusammen. Die heutige Fabrikanlage ist nur auf einem Teil des ehemaligen Werksgeländes begrenzt. Nicht mehr benötigte Teile (Fabrikhallen, Verwaltungsbau, Hafen) wurden verkauft. Der Eisenbahnanschluss wird nur noch gelegentlich benutzt. Die vorhandenen, teilweise ursprünglichen Fabrikhallen sind weiterhin von einer beeindruckenden Architektur und Größe. Das Werk wird heute von der Hörmann Automotive Gustavsburg GmbH betrieben.
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Stand: 2020
Ginsheimer Straße 2
65462 Ginsheim-Gustavsburg
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