Der im Mud-Tal gelegene Werkskomplex wurde im Jahre 1822 von Johann Michael Reubold als „Eisenhammer“ gegründet und nach Übernahme durch die Firma Linde in mehreren Ausbaustufen zu einer Gießerei modernen Zuschnitts ausgebaut. Von der ursprünglichen Bausubstanz und technischen Ausstattung der einstigen Hammerschmiede und späteren Gießerei Weilbach sind noch eine großzügig dimensionierte Gießhalle, ein vom Überlandwerk Unterfranken errichtetes Trafohaus von 1921 sowie ein wohlproportioniertes Wohnhaus mit Werksteinfassade in Buntsandstein erhalten. Standortprägend ist das um 1830 nach den Plänen von Johann Michael Reubold erbaute Herrenhaus mit südwärts gerichteter, repräsentativer Schaufassade und Altan über großen gegossenen Säulen. Mit nordseitigem Eingang zum Werkshof und direktem räumlichen Bezug zur Produktionsstätte steht auch dieses Herrenhaus in der Tradition der typischen Fabrikantenvilla. Im Weilbacher Hammerwerk waren bis Ende des 19. Jahrhunderts bis zu neun oberschlächtige Wasserräder installiert, die von einem werksinternem Kanalsystem gespeist wurden und fünf Eisenhämmer („Reuboldsche Triebwerke“) antrieben. Die rasch fortschreitende Technik ließ die vorhandenen Betriebseinrichtungen schon damals schnell veralten – das letzte alte, noch benutzte Wasserrad musste schon im Jahre 1912 einer „modernen“ Voith Wasserturbine als Krafterzeuger weichen.
Besichtigung nicht möglich.
ÖPNV: Mit „Maintalbahn“ (802) bis „Miltenberg Bahnhof“, dann mit „Madonnenlandbahn“
(709) bis „Weilbach (Ufr.)“ oder Linie 84 bis Haltestelle „Weilbach Bahnhof“
Stand: 2006
Breitendieler Straße 20
63937 Weilbach
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