Der Jüdische Friedhof in Hanau wurde zu Beginn des 17. Jahrhunderts in Zusammenhang mit der Wiederansiedlung einer jüdischen Gemeinde angelegt. Graf Philipp Ludwig II. erteilte 1603 im Rahmen seiner Wirtschaftsförderungspolitik für die Grafschaft Hanau-Münzenberg ein Privileg zur Ansiedlung. Der Friedhof entstand außerhalb der Stadt.
Ein erster schriftlicher Beleg seiner Existenz stammt aus dem Jahr 1616, der älteste erhaltene Grabstein aus dem Jahr 1637. Durch zwei Erweiterungen 1712 und 1856 erreichte der Friedhof seine heutige Ausdehnung und Gestalt. Bei der letzten Erweiterung wurde er mit einer Steinmauer umfriedet. Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Leichenhalle durch Brandstiftung zerstört. Das Jahr markiert auch die letzte Bestattung auf dem Friedhof, der seit 1940 der Stadt gehört. Heute bildet er eine grüne Oase mitten im Stadtgebiet. Das Kulturdenkmal mit seinen 1261 Grabdenkmälern ist gelegentlich im Rahmen von Führungen zugänglich.
Kontakt: 0 61 81 39 91 16
ÖPNV: Klinikum Hanau
Stand: 2016
Mühltorweg 13
63450 Hanau
© 2024 KulturRegion FrankfurtRheinMain gGmbH