Das hier betrachtete Teilstück der Route der Industriekultur – grob umrissen mit „rund um Hanau“ – weist eine überaus heterogen geprägte Industrieentwicklung auf. Die Anfänge gehen auf die Energiegewinnung und die Herstellung von Baumaterial zurück. Seit den Römern werden bis heute die Tonvorkommen für die Produktion von Mauerziegeln genutzt (Hainburg, Alzenau). Bis vorwenigen Jahren wurde in Dietesheim Basalt gebrochen und in Mainflingen Kies gebaggert. Zwischen Großkrotzenburg und Kahl wurde Braunkohle abgebaut. Sie bildete ab dem Ende des 19. Jahrhunderts die Grundlage zum Bau von bedeutenden Kraftwerken (Staudinger, RWE-Großwelzheim, Atomkraftwerk Kahl). Heute sind sämtliche Abbaugebiete stillgelegt. Sie wurden renaturiert und geflutet. Es wurden Seenplatten für die Naherholung geschaffen, die je nach Herkunft unterschiedlichen Charakter aufweisen. Im Übrigen entstand erst im Laufe des 20. Jahrhunderts entlang des Mains in den eher dörflich geprägten Orten eine Vielzahl von mittelständischen Industrie betrieben, die als Zulieferer für die Automobil- und Elektroindustriefungieren. Nach Mühlheim wurden Produktionszweige aus Offenbach ausgelagert, so Teile der Leder- und der Druckmaschinenindustrie. Von der Nahrungsmittelproduktion ist die einzige noch existierende Privatbrauerei der Region zu erwähnen (Glaabsbräu in Seligenstadt). Für die Region herausragend sind zwei industrielle Einrichtungenaus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts: das kohle-und gasbetriebene Großkraftwerk Staudinger in Großkrotzenburg und die riesige Sendeanlage in Mainhausen.
Lokale Routenführer Nr. 23 Hessischer Oberer Main | PDF | 3,6 MB
Maintal, Mühlheim am Main, Hainburg, Grosskrotzenburg, Seligenstadt und Mainhausen
Stand: 2007
#Industriegeschichte RDIK-RM
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