Gedenkort Kalmenhof, Idstein

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Ab 1888 gründete sich der gemeinnützige „Verein für die Idiotenanstalt zu Idstein“, der in Idstein eine Behinderten- und Fürsorgeeinrichtung errichtete. 1933 wurde die Einrichtung gleichgeschaltet und in den Dienst der NS-Ideologie gestellt. Die „Zöglinge“ wurden in der überfüllten Einrichtung nur noch verwahrt, während man ihre Arbeitskraft ausbeutete. Viele wurden Opfer von Zwangssterilisationen. 1939 wurde der Kalmenhof zu einer „Zwischenanstalt“ für die Tötungsanstalt Hadamar. Zur Ermordung bestimmte Patientinnen und Patienten wurden hier gesammelt und nach Hadamar deportiert. In einer sogenannten „Kinderfachabteilung“ wurden im Kalmenhof Kinder und Jugendliche, die als "lebensunwertes Leben" eingestuft wurden, mittels Medikamenten oder Nahrungsentzug ermordet. In der Zeit von Kriegsbeginn bis 1945 fielen hier über 700 Menschen den NS-„Euthanasie“-Verbrechen zum Opfer. Die Aufarbeitung der Geschehnisse ist noch nicht abgeschlossen. Auf dem Gelände sowie im Dachgeschoss des ehemaligen Kalmenhof Krankenhauses, heute Vitos gGmbH, entsteht derzeit ein Gedenk- und Lernort. Informationen Gedenkstätte Hadamar

Veitenmühlweg 10
65510 Idstein