Für den wirtschaftlichen Aufschwung von Winkel sorgte die 1874 gegründete chemische Fabrik Geromont, Goldenberg & Co., die sich auf die Herstellung von Weinstein- und Zitronensäure sowie weinsaure Salze spezialisierte. Während des Ersten Weltkriegs wurden vor allem Glycerinersatzstoffe produziert. 1919 war die Fabrik der wichtigste Zulieferer für die Dr. August Oetker-Werke in Bielefeld. Das Unternehmen beschäftigte zeitweise bis zu 80 Angestellte und wurde 1927 geschlossen. Das Fabrikgebäude aus dem Jahr 1922 besteht aus zwei nahezu quadratischen Hallen, die parallel zueinander aufgestellt und durch einen Querriegel mit flach überdachter Ladezufahrt verbunden sind. Die Gebäude mit flachen Dreiecksgiebeln und hellbraunen Ziegelfassaden sind gleichmäßig gegliedert und profiliert. Die strenge, klassische Grundgestaltung des Baus folgt den expressionistischen Einflüssen der 1920er Jahre. Das Gebäude beherbergt heute Gewerbe und Büros.