Ehem. Lungenheilstätte für Arbeiterinnen und Arbeiter „Zauberberg“, Kelkheim-Ruppertshain

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Mit zunehmender Industrialisierung entstanden auch in der Rhein-Main-Region typische Einrichtungen der sozialen und gesundheitlichen Fürsorge für die arbeitende Bevölkerung. Ein herausragendes Beispiel hierfür ist die im heutigen Stadtteil Kelkheim-Ruppertshain ab 1895 vom Frankfurter Rekonvaleszenten-Verein errichtete Lungenheilstätte. Die unter maßgeblicher Finanzierung durch Hannah Mathilde von Rothschild (1832-1924) geschaffene Einrichtung nahm zunächst Arbeiter, später auch Arbeiterinnen auf. Auf der Weltausstellung in Paris im Jahre 1900 wurde sie als die seinerzeit modernste Lungenheilstätte präsentiert. Die im Stil des Historismus weithin sichtbare, großzügig in erhöhter Lage an einem Berghang errichtete Lungenheilanstalt stand unter dem Protektorat von Kaiserin Friedrich (1840-1901).

Seit Schließung der Heilstätte im Jahr 1982 wurden hier u.a. Wohnungen und Ateliers eingerichtet. Zeitweise diente das Klinkgebäude als Übergangswohnheim für Aussiedler aus Osteuropa und ausgereiste DDR-Bürger. Heute ist die Anlage ein belebtes Zentrum für Wohnen, Gewerbe und Kunst sowie medizinischen Praxen. Seit der neuen Nutzung nennen Einheimische und Gäste die Anlage "Zauberberg", in Anspielung an den gleichnamigen Roman von Thomas Mann von 1924.

Stand: 2024

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Veranstaltungen in Ehem. Lungenheilstätte für Arbeiterinnen und Arbeiter „Zauberberg“, Kelkheim-Ruppertshain