1933 in der Rhein-Main-Region

Symposion 90 Jahre „Machtergreifung“ in der Rhein-Main-Region

Am 30. Januar 1933 wurde Adolf Hitler von Reichspräsident Paul von Hindenburg zum Reichskanzler ernannt. Der Tag der so genannten „Machtergreifung“ gilt als historische Zäsur und markiert auch symbolisch das Ende der Weimarer Republik. Innerhalb kürzester Zeit wurde die politische Opposition ausgeschaltet, bemächtigten sich die Nationalsozialisten der staatlichen Machtinstrumente und gewannen die Kontrolle über sämtliche gesellschaftliche Bereiche.

Wie stellte sich die Phase der Machtübernahme auf lokaler Ebene und im öffentlichen Raum dar? Wie agierten städtische Verwaltung, Presse, Lehranstalten und Schulen? Wer waren die zentralen Akteurinnen und Akteure? Welche Spielräume gab es für Widerstand? Mit dem regionalhistorischen Blick auf die Entwicklungen 1933 soll untersucht werden, inwieweit letztlich die Auflösung demokratischer Strukturen vor Ort im Sinne einer „Machtübertragung“ toleriert und unterstützt wurde.

Diesen Fragen widmete sich das regionalhistorische Symposion am 2. Februar im Schloss Johannisburg in Aschaffenburg. Mit aktuellen Fragen zur Erinnerungskultur und Geschichtsvermittlung befasste sich ein öffentliches Podiumsgespräch zum Abschluss des Symposions.

Foto: Alexander Paul Englert

Rund 200 Gäste aus Wissenschaft, Politik, Verwaltung, Kultur und Bildung verfolgten vor Ort in Aschaffenburg und online die Vorträge und Gespräche zu Aspekten der „Machtergreifung“ 1933 in der Rhein-Main-Region.

Der Blick durch das lokalhistorische Brennglas offenbarte vor Ort ein systematisches Aushöhlen bestehender Institutionen, Drangsalierungen und die zügige Eroberung auch des öffentlichen Raums durch die Nationalsozialisten.

Aus kleineren Gemeinden und Großstädten in der Region wurde von Widerstand bis Gefolgschaft berichtet. Auch wo die Nationalsozialisten keine politische Mehrheit hatten, gelang ihnen innerhalb weniger Monate die Errichtung eines totalitären Regimes.

Foto: Kristina Maurer

„Wehret den Anfängen“ war daher auch das abschließende Podiumsgespräch überschrieben, bei dem die Praxis der Geschichtsvermittlung in den Bereichen Schule und Gedenkstätten im Mittelpunkt stand.

Eine Aufzeichnung des Symposions inklusive Podiumsgespräch ist auf dem YouTube-Kanal der Stadt Aschaffenburg verfügbar. Das Programm zum Nachlesen finden Sie hier.

Eine Veröffentlichung der Beiträge des Symposions in einem Tagungsband ist geplant.