
Dreieichpark Offenbach / Betonmodelle
GartenRheinMain
Offenbachs erster öffentlicher Park verdankt seine Entstehung der 1879 auf diesem Gelände abgehaltenen 2. Hessischen Landesgewerbeausstellung. Während man die Ausstellungsbauten nach Ende der Ausstellung abriss, wurden die auf einem früheren Wiesengelände vom Gartenarchitekten Andreas Weber neu geschaffenen Grünanlagen, Baumpflanzungen und angestauten Teiche weiter ausgestaltet und gepflegt. An die große Industrieausstellung erinnert heute noch ein bauliches Ensemble, bestehend aus einem Brückenbogen, der den Parkweg überspannt, und einem kleinen Pavillon mit Kuppel und seitlicher Plattform. Die Betonbauten stammen von der früheren Offenbacher Cementfabrik Feege & Gotthardt und demonstrierten die Tragfähigkeit und bautechnischen Möglichkeiten des damals neuen Materials. Heute wirken sie wie Schmuckbauten, sie sind aber die wohl ältesten erhaltenen Stampfbetonbauten mit derartig großen Spannweiten. Die bedeutenden technischen Denkmäler sind Teil der Route Industriekultur Rhein-Main. Der vier Hektar große Landschaftspark, den Wasserflächen und Wege durchziehen, wirkt abwechslungsreich und auch weiträumig. Alte Bäume, ein Kinderspielplatz, ein großer Weiher mit Fontäne und Schwaneninselchen sowie festtägliche Konzerte im Musiktempel machen den Park damals wie heute zu einem beliebten Treffpunkt. Der Dreieichpark wurde in den seit 1900 ausgebauten Anlagenring einbezogen. Vom Park aus schließen sich lange Spazierwege in den Norden und Süden der Stadt an. Auch das seit dem Ende des 19. Jahrhunderts errichtete benachbarte Villenviertel des Westends mit seinen schönen Häusern und alten Gärten ist einen Besuch wert.
Frankfurter Straße/Höhe Parkstraße, 63067 Offenbach am Main
Kontakt: info@osg-of.de
ÖPNV: Offenbach August-Be- bel-Ring/Buslinien 103, 120, X97; Offenbach Stadtgrenze/ Straßenbahnlinien 15, 16
täglich geöffnet
Eintritt frei
Route der Industriekultur Rhein-Main
Das 1874 in Offenbach errichtete Werk der Portland-Cementfabrik, ab 1878 Feege und Gotthardt, nahm mit den so genannten Betonobjekten an der Hessischen Landesgewerbeausstellung teil, die 1879 in Offenbach auf dem Gelände des späteren Dreieichparks stattgefunden hatte. Mit diesem Bauwerk und Belastungsproben während der Ausstellung wurden die staunenswerten technischen Möglichkeiten des neuen Materials vorgeführt. Ein weit gespannter Bogen, die auf geständerte Kuppel und das flach gewölbte Deckenteil samt frei schwebend wirkender Treppe demonstrierten die Zukunft des Betonbaus. Konsequent schmucklos und nur aus der Konstruktion heraus entwickelt, besitzt das ungewöhnliche Arrangement von Bauteilen eine eigene, bis heute wirksame Ästhetik. Mittlerweile mehrfach renoviert, sind sie das letzte Zeugnis dieser großen Industrieausstellung und vor allem ein technisches Denkmal als ältester erhaltener Betonbau ohne Stahlbewehrung in Deutschland. Die Offenbacher Portland-Cementfabrik stellte 1925 nach einem Brand die Produktion ein. An der Stelle der abgetragenen Fertigungsanlage und des Steinbruchs im Bereich der südlichen Waldstraße stehen heute die Stadthalle und ein Teil der Siedlung Tempelsee.
ÖPNV: Straßenbahn 15, 16, Haltestelle Stadtgrenze, Bus 102, 105, Haltestelle August-Bebel-Ring
Stand: 2006
#Lokaler Routenführer Offenbach am Main