Hattersheims herausragende Lage an der alten Via Regia, auf halben Wege zwischen Frankfurt und Mainz, begünstigte die wirtschaftliche Entwicklung bis ins 19. Jahrhundert. In der Thurn- und-Taxis’schen-Poststation wurden zu Hochzeiten 72.000 Pferde im Jahr gewechselt. Danach löste die Eisenbahn den Postverkehr ab und wurde zum Motor der Industrialisierung. Nicht zuletzt deshalb zieht sich der Aspekt der Mobilität und Migration durch die gesamte Dauerausstellung des Stadtmuseums. Warum sind Menschen beginnend von der Jungsteinzeit in die Ebene zwischen Main und Schwarzbach gekommen? Viel später sind sie über die Via Regia gereist, dann mit der Eisenbahn. Sie wurden ins Exil verbannt wie die jüdischen Eigentümer der Okriftler Cellulose- und Papierfabrik oder zur Zwangsarbeit aus der Ukraine hierher gezwungen. Vertriebene Glasmacher fanden in Hattersheim eine neue Heimat. Andere kamen aus Italien zur Saisonarbeit auf die Rosenfelder der Gärtnerei Kauth oder nach dem Anwerbeabkommen mit der Türkei als Arbeiterinnen in die Sarotti-Schokoladenfabrik. Und letztendlich spielt das Thema Bewegung im Wasser und in der Luft auch bei dem gebürtigen Eddersheimer Erfinder Anton Flettner eine entscheidende Rolle. Die wind -energetische Technik seines vor 100 Jahren entwickelten Rotorantriebs feiert heute eine Renaissance in der internationalen Schifffahrt.
04.01.2024 — 29.12.2024 in Hattersheim am Main
Öffnungszeiten:
Do, 10–17 Uhr; So, 10–17 Uhr
Veranstaltungstyp: Ausstellung
Kostenlos
Anmeldung ist nicht erforderlich.
Stadtmuseum Hattersheim
Telefon: 06190 9267293
E-Mail: info@hattersheimer-geschichtsverein.de
Website: https://www.hattersheimer-geschichtsverein.de
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