Des Taunus schönste Blume – Friedrich Stoltze und sein Königstein

Für Friedrich Stoltze (1816–1891) war Königstein sein Rückzugsort aus der Hektik des schnell wachsenden Frankfurt und sein Gesundbrunnen. Im Winter 1859/1860 reiste der Frankfurter Freiheitsdichter, Mundartautor und Satiriker erstmals für einen Kuraufenthalt in die Gemeinde am Fuße des Taunus. Nervosität, innere Unruhe, Atemwegserkrankungen und eine hypochondrische Veranlagung ließen den wegen „Preßvergehens“ im Großherzogtum Hessen-Darmstadt steckbrieflich gesuchten Schriftsteller Hilfe und Linderung beim Kaltwasser-Doktor Georg Pingler suchen.

Die öffentliche Bekanntgabe der Geburt von Stoltzes Sohn Hermann in Königstein brachte die Behörden auf die Spur des von der Zensur verfolgten Autors und er musste ins sichere Frankfurt zurückfliehen. Trotz dieses dramatischen Ereignisses konnte Stoltze noch im gleichen Jahr seine Kur im Sommer fortsetzen. Von da an verbrachte Stoltze fast jedes Jahr seine Sommerfrische in Königstein.

In Geschichten, Gedichten und in persönlichen Briefen hat Friedrich Stoltze seine Eindrücke und Erlebnisse in Königstein erzählt. Hier begann im August mit dem Erscheinen der ersten Ausgabe die Erfolgsgeschichte von Stoltzes Hauptwerk, des satirischen Wochenblattes *Frankfurter Latern*.

Die Sonderausstellung im dritten Stock des Stoltze-Museums der Frankfurter Sparkasse zeichnet die besondere Beziehung Stoltzes zu Königstein in Bild und Text nach. Vom 25.4. bis 24.5.2025 wird die Ausstellung auch in der Stadtbibliothek von Königstein gezeigt. Infos unter www.koenigstein.de