Unsere 21. Station auf der Suche nach Lieblingsorten und besonderen Persönlichkeiten in der KulturRegion führt uns in das charmante Maintal. Im Stadtteil Hochstadt liegt die geografische Mitte Maintals, das zwischen Streuobstwiesen und Main aus vier Stadtteilen zusammengewachsen ist, erklärt uns Bürgermeisterin Monika Böttcher, die uns dort herzlich in Empfang nimmt. Diese Mitte liegt im historischen Ortskern, der mit seinen romantischen Fachwerkhäusern in der Hauptstraße die wunderschöne Kulisse für einen ganz besonderen Weihnachtsmarkt bildet: Der stimmungsvolle Hochstädter Weihnachtsmarkt sorgt am 2. Adventswochenende für kreative Entdeckungen und das leibliche Wohl seiner kleinen und großen Besucher*innen. Gemeinsam mit Hans-Jürgen Schmitt, 1. Vorsitzender des Fördervereins des Hochstädter Weihnachtsmarktes, und der Bürgermeisterin erkunden wir den Ortskern. Im „Ketao“ am Eliashof treffen wir auf Elisabeth Ehrhorn, stellvertretende Vorsitzende der Stiftung Eliashof und Weihnachtsmarkt-Mitveranstalterin, mit ihren zauberhaften japanischen Papiertheater-Geschichten.
Herr Schmitt ist als Dreh- und Angelpunkt des Weihnachtsmarktes die Person, die in Hochstadt alle Fäden in der Hand hält. Auf unserem Weg durch den Ort telefoniert er und macht letzte Zu- und Absagen von Ständen klar. Es wird deutlich, wieviel Arbeit in den Vorbereitungen und dem Gelingen eines solchen Marktes steckt.
Wie wird ein Weihnachtsmarkt gemacht, lieber Herr Schmitt?
Ich bin da so reingewachsen und habe die Organisation vor einigen Jahren von meinem Vorgänger übernommen. Viele denken, dass das alles jetzt erst anläuft, aber ich fange mit den Einladungen schon im Juli an, wenn keiner an Weihnachtsmarkt denken will [Herr Schmitt lacht]. Ich kümmere mich um alles Organisatorische von der Standeinteilung über Einweisung von Elektrik und Bühnenbau bis hin zur Sicherheit und Fluchtwegplanung mit der Feuerwehr. Die Hauptvereine im Ort sind alle mit dabei, vor allem die Sportvereine. Neben den knapp 50 Ständen in der Historischen Hauptstraße, haben wir als Besonderheit noch den Hobby- und Künstlermarkt, der im Bürgerhaus sehr schön gemacht wird. Wenn alles steht und alles läuft, bin ich glücklich!
Was ist für Sie das Besondere am Weihnachtsmarkt, liebe Frau Böttcher?
Wenn es dunkel wird, wenn man die prachtvolle beleuchtete historische Straße sieht, wenn es dann noch duftet nach gebrannten Mandeln und der Posaunenchor spielt, das macht es hier sehr schön und feierlich.
Wir kommen am „Eliashof“ an und treffen Elisabeth Ehrhorn. Der denkmalgeschützte Hof liegt im Herzen des Weihnachtsmarktes, schräg gegenüber vom historischen Rathaus [im Museumsheft der KulturRegion als Ausstellungshaus vorgestellt]. Er ist selbst Raumgeber für eine „Weltkunstsammlung“, die Heinke und Raimer Jochims – Künstler und ehemaliger Städelschuldirektor - hier im Laufe von sechs Jahrzehnten zusammengetragen haben. Also ein inspirierender Kulturort in enger Nachbarschaft anderer besonderer Kunsträume – und -keller.
Liebe Frau Ehrhorn, der Eliashof ist als Veranstaltungsort auf dem Weihnachtsmarkt mit dabei. Was können wir hier mit Ihnen zusammen erleben?
Ja, wir sind hier im „Ketao“ am Eliashof, einer Location für Catering und Veranstaltungen in den Räumen der einstigen Traditionsgasstätte „Zum Tiger“. Wir machen hier am Weihnachtsmarktwochenende unsere kleinen Vorführungen des japanischen Papiertheaters Kamishibai für kleine und große Besucher*innen. Es gibt unterschiedliche Geschichten zu hören und zu sehen, zum Beispiel „Mama Quak ruft ihre Kinder“.
Wir zeigen zauberhafte Erzähl-Theaterstücke, bei denen Bildkarten durch einen Holzrahmen gezogen werden. Kamishibai ist eine sehr schöne Art, an Geschichten und an das eigene Erzählen von Geschichten herangeführt zu werden. Vor allem ist es auch für die Sprachförderung toll und wird hier in Maintal seit Jahren in Kitas mit großem Erfolg genutzt. Wir machen das in Frankfurt mit dem Verein Forum Kamishibai e.V. und sind dieses Jahr zum zweiten Mal auf dem Maintaler Weihnachtsmarkt dabei.
Maintal ist seit Anfang 2017 Mitglied in der KulturRegion, der Beitritt war praktisch eine der ersten Amtshandlungen seit Sie Bürgermeisterin sind. Was bedeutet es für Sie in der KulturRegion zu sein, liebe Frau Böttcher?
Die KulturRegion verbindet Veranstaltungen in der Region. Und Kultur ist etwas ganz Wichtiges, denn sie berührt und verbindet die Menschen. Die KulturRegion gibt dem Ganzen einen Rahmen, eine Vernetzung, und das finde ich großartig.
© 2.2023 KulturRegion FrankfurtRheinMain gGmbH