Lokaler Routenführer Darmstadt-Dieburg

Industriekultur Darmstadt-Dieburg

Der Lokale Routenführer führt zu traditionsreichen Orten und Objekten einer bis heute lebendigen Industriekultur im Landkreis Darmstadt-Dieburg. Von den geschichtlichen Anfängen in der Tonverarbeitung sowie dem Abbau von Erz, Hartgestein und Ölschiefer zeugen Orte wie etwa die berühmte UNESCO-Weltnaturerbestätte Grube Messel, einem ehemaligen Ölschiefer-Tagebau. Regional bedeutend sind die zahlreichen Mühlen entlang der Flüsse Gersprenz und Modau. Seit Ende des 17. Jahrhunderts entwickelten sie sich zu den frühesten Industrieunternehmen im heutigen Landkreis. Ihre Geschichte kann in den Museen und auf Wanderwegen in Mühltal und Pfungstadt erlebt werden. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts erfuhr die Industrialisierung durch die Einrichtung der Rodgaubahn und der Odenwaldbahn wichtige Impulse. Die Eisenbahn ermöglichte den Pendelverkehr der Arbeitskräfte und diente darüber hinaus dem Transport von Erz und Waren: eine verkehrsgeschichtliche Besonderheit ist das Museumsstellwerk in Reinheim. In Griesheim schrieb August Euler Luftfahrtgeschichte, als er 1908 die erste Flugzeugfabrik und den ersten offiziellen Flugplatz in Deutschland gründete. Noch heute dienen diese Anlagen der Luftfahrtforschung. Zahlreiche kreative Beispiele im Landkreis zeigen, dass ehemalige Industrieensemble zeitgemäß und zukunftsfähig umgenutzt werden können, wie etwa der Bücherbahnhof in Erzhausen, die Wacker Fabrik in Mühltal oder die Alte Kaserne und das Sudhaus der ehemaligen Brauerei Michelsbräu in Babenhausen. Einen besonderen Schwerpunkt der Wirtschaftsgeschichte stellt die Entwicklung der Kunststoffverarbeitung dar – vom Kammmacher-Handwerk bis zur heutigen Kunststoffindustrie mit Unternehmen von Weltruf. An den Stationen der KUNSTSTOFFSTRASSE im Landkreis kann diese Geschichte von Tradition, Innovation und Fortschritt erfahren und erlebt werden.

Alsbach-Hähnlein

Museum in der Anstalt

Ortsteil Hähnlein, Gernsheimer Straße 36

Im Museum, das in einem ehemaligen Herrenhaus von 1720 untergebracht ist, wird der wirtschaftliche und soziale Wandel der beiden Ortsteile im 19. Jahrhundert gezeigt. Von 1851 bis 1939 diente das Gebäude als Erziehungsanstalt für männliche Jugendliche, wovon der heutige Name des „Museums in der Anstalt“ herrührt. In den 1840er Jahren wurde zwischen Alsbach und Hähnlein (heute „Sandwiese“) ein Haltepunkt der Main-Neckar-Bahn errichtet. Ab den 1870er Jahren etablierte sich Alsbach zu einem beliebten Wohn- und Erholungsort, der bis heute durch eine Reihe repräsentativer Villen geprägt ist. Hähnlein hingegen entwickelte sich zu einer Arbeiterwohnsitzgemeinde, für die der 1896 in Offenbach gegründete „Arbeiter-Radfahrerbund Solidarität“ eine bedeutende soziale Rolle spielte. Das Museum zeigt die umfassende Kultur-, Sozial,- und Wirtschaftsgeschichte der beiden Ortsteile.

www.museum-alsbach-haehnlein.de

Babenhausen

Wasserwerk Hergershausen

Ortsteil Hergershausen, Außerhalb 2

Das Wasserwerk des Zweckverband Gruppenwasserwerk Dieburg (ZVG) versorgt täglich über 138.000 Menschen mit durchschnittlich 18.000 Kubikmeter Trinkwasser, das aus 27 Tiefbrunnen gefördert wird. Das Wasserwerk ist zugleich Sitz des Verbands. Die technischen Anlagen können im Rahmen von Führungen besichtigt werden.

www.zvg-dieburg.de

Bahnhof

Am Bahnhof 1

Babenhausen wurde 1858 an das Schienennetz der Rhein-Main- Bahn zwischen Darmstadt und Aschaffenburg angeschlossen. 1870 wurde es mit dem Anschluss an die Odenwaldbahn zum Eisenbahnknotenpunkt. 1876 entstand das dreigeschossige Bahnhofsgebäude im Stil des Neoklassizismus aus rötlichem Sandstein. Als sogenannter Typenbau ist es baugleich mit dem Bahnhofsgebäude in Dieburg. Der ehemalige Güterbahnhof wurde sowohl militärisch als auch wirtschaftlich genutzt. So verfügte eine unweit gelegene Molkerei über einen eigenen Gleisanschluss. Zwischen 1927 und 1929 wurden die Gleise höher gelegt und ein Bahnsozialgebäude errichtet, das sich südwestlich der Hindenburgstraße auf einer Achse mit dem Bahnhof befindet.

Ehemalige Kaserne

Aschaffenburger Straße 35

Seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts prägte das in der Stadt stationierte Militär die hiesige Wirtschaftsgeschichte. Von 1900 bis 1901 wurde die Kaserne errichtet und Babenhausen wieder zur Garnisonsstadt. Die ursprüngliche Anlage bestand aus zwanzig Gebäuden im so genannten „Pavillonstil“ mit einem Wasserturm. Sie ist weitgehend erhalten geblieben und steht unter Denkmalschutz. Nach dem Zweiten Weltkrieg diente die Kaserne zeitweise als Kriegsgefangenen- und Durchgangslager für Flüchtlinge. Von 1951 bis 2007 waren hier amerikanische Streitkräfte stationiert. In den 1950er Jahren wurde ein zweiter Wasserturm errichtet, der als markanter Stahlbetonskelett-Bau bis heute eine wichtige Landmarke darstellt. Das Gelände umfasst 140 Hektar, wovon 80 Hektar des ehemaligen Truppenübungsplatzes unter Naturschutz stehen. Auf dem übrigen Gelände entsteht ein neues Stadtquartier für Wohnen, Handel und Gewerbe, in das die historischen Gebäude integriert werden.

Wasserturm

Bürgermeister-Rühl-Straße 12

Der Wasserturm – 1928 als Torbau errichtet, durch den die Straße verläuft – zeigt die Entwicklung der Trinkwasserversorgung in Babenhausen. Der Hochbehälter fasste bis zu 200 Kubikmeter Wasser, das mittels Elektro-pumpen auf 26 Meter Höhe gebracht wurde. Der aus Stahlbeton errichtete Turm misst insgesamt 33 Meter und zeigt Merkmale des Bauhausstils. Markant sind der spitze Torbogen, die vier Eckpylone und die schlanke Fensterachse des Treppenhauses. Der unter Denkmalschutz stehende Wasserturm wurde 2012 restauriert.

Ehemalige Stadtmühle

Am Hexenturm 6

Die ehemalige Stadtmühle ist ein enges, U-förmiges Mühlen-gehöft am Ufer der Gersprenz. Die Gebäude entstanden zwischen dem 17. und 20. Jahrhundert. Die Getreidemühle wurde von bis zu fünf Mühlrädern angetrieben. Um 1900 wurde eines der ersten Elektrizitätswerke in der Rhein-Main-Region auf dem Mühlengehöft errichtet und Babenhausen zur ersten Gemeinde mit eigener Stromversorgung im Großherzogtum Hessen-Darmstadt. Aus wirtschaftlichen Gründen und zum Schutz der Fischpopulation wurde der Elektrizitätsbetrieb 2022 eingestellt. Die unter Denkmalschutz stehende Mühle beherbergt seit den 1990er Jahren ein Bürgerzentrum.

Territorialmuseum

Amtsgasse 32

Seit 2014 befindet sich im 1555 errichteten Amtshaus der Adels-familie Gayling von Altheim das Territorialmuseum. Die Gebäude-sanierung und die Einrichtung des Museums sind der Verdienst einer gemeinnützigen Stiftung. Neben der Geschichte von Hanau-Lichtenberg und den zwei Residenzstädten Babenhausen und Buchsweiler (Elsass) wird die Geschichte der Industrialisierung, des Eisenbahnbaus sowiedes Militärstandorts vermittelt. Ein Teil der Ausstellung widmet sich der Geschichte bedeutender Firmen wie beispielsweise der Michelsbräu, dem seit 1899 bestehenden Bauunternehmen Aumann und des Automobilzulieferers Continental. Das Museum ist ein Ausgangs- und Endpunkt der KUNSTSTOFFSTRASSE.

www.territorialmuseum-babenhausen.de

➜ Exkurs

Cellba

Zu den wichtigsten kunststoffverarbeitenden Unternehmen in Babenhausen gehörte die Celluloidwarenfabrik Babenhausen (Cellba). Die 1923 von Baurat Heinrich Schöberl und Otto Becker gegründete Fabrik war bis 1930 zum zweigrößten Puppenhersteller im Deutschen Reich aufgestiegen. Das bruchanfällige und leicht entflammbare Celluloid wurde nach dem Zweiten Weltkrieg durch andere elastischere Kunststoffe (Neoflam) ersetzt. 1966 übernahm der unter anderem durch die Barbie-Puppe bekannte amerikanische Spielwarenhersteller Mattel den Betrieb. Das Werk wurde 1988 geschlossen. Als zeitweise größter Arbeitgeber ist das Unternehmen allerdings nach wie vor in der kollektiven Erinnerung stark verankert. Die Firmen- und Produktgeschichte wird im Territorialmuseum erzählt.

Sudhaus der Brauerei Michelsbräu

Fahrstraße 81

Die 1815 gegründete Brauerei entwickelte sich im 19. Jahrhundert zu einer der führenden Brauereien in Südhessen. Als eine der ersten in der Region nahm sie erfolgreich an internationalen Gewerbeausstellungen teil. Das familiengeführte Unternehmen produzierte bis 2011 in Babenhausen und wurde 2021 an die Pfungstädter Brauerei verkauft. Für den einstigen Erfolg der Brauerei steht das 1899 errichtete Sudhaus mit seinem 30 Meter hohen Schornstein. Das kubische, dreigeschossige Gebäude prägt als Ziegelmauerbau mit dezent strukturierter Fassadengliederung und dem Schriftzug „Michelsbräu GmbH“ auf dem Dach das Straßengefüge. 2022 wurde das unter Denkmalschutz stehende Gebäude restauriert und zur Gewerbeimmobilie umfunktioniert. Im Eingangsbereich ist die ehemalige Kältemaschine von 1925 erhalten geblieben.

Bickenbach

Bahnhof

Am Bahnhof

Bereits 1848 erhielt Bickenbach einen Bahnhof an der Strecke der 1846 von Frankfurt nach Heidelberg errichteten Main-Neckar-Bahn. 1850 wurde das zweigeschossige Gebäude aus zweifarbigem Sandstein errichtet. Ein kleiner Mittel-bau verbindet es mit einem weiteren, eingeschossigen Giebelbau. Am Bahngleis sind noch die schmuckvollen gusseisernen Stützen erhalten. Ab Mitte der 1860er Jahre nutzte der europäische Hochadel, darunter der Zar von Russland, den Bahnhof. Ziel war, das nahegelegene Schloss Heiligenberg zu erreichen, wofür 1864 eigens ein Fürstenzimmer eingerichtet wurde. Zum Bahnhof gehören die 1865 errichtete Güterstation und ein Wärterhaus mit Schuppen. Die Anlage zählt zu den frühesten Eisenbahnbauten in Hessen und steht unter Denkmalschutz. Heute wird das Gebäude für Gewerbe- und Kulturzwecke genutzt.

Museum im Kolbschen Haus

Darmstädter Straße 35

Im ehemaligen Kolbschen Haus aus dem Jahr 1584 gibt der Heimat- und Museumsverein einen Überblick über die Sozial- und Alltagsgeschichte sowie die frühe Industrialisierung am Beispiel einer Gießerei aus der Jahrhundertwende. Lohn und Arbeit fanden die Ortsbewohner in der im Jagdschloss untergebrachten Tabakfabrik und vor allem bei der Eisenbahn, für die zur Mitte der 1930er Jahre fast 60 % der Einwohner tätig waren.

www.museum-bickenbach.de

Kiesgrube Erlensee

Nordwestlich von Bickenbach

Der nordwestlich des Ortes gelegene See zeugt vom einstigen Kiestagebau, der für den ab den 1960er Jahren betriebenen Autobahnbau genutzt wurde. Der 10 Hektar große Baggersee entstand im Zuge der Renaturierung des Geländes und dient heute als Angelsee. Der Erlensee ist ein wertvolles Biotop und gehört zum Naturschutzgebiet Pfungstädter Moor. Pächter des Sees ist der Angelsportverein Bickenbach 66 e.V. Der Erlensee kann im Rahmen von Spaziergängen erkundet werden.

www.asvbickenbach66.de

Dieburg

Hochschule Darmstadt, Campus Dieburg

Am Campus

Der Zweitstandort der Hochschule Darmstadt umfasst ein Areal von 52.000 Quadratmetern und wurde von 1967 – 68 als Ingenieurakademie der Deutschen Bundespost errichtet. Die Planung der Gebäude stammt vom bedeutenden Industriearchitekten Herbert Rimpel (1902 – 1978), die der weitläufigen Garten- und Freiflächen vom Landschaftsarchitekten Hermann Mattern (1902 – 1971). Ursprünglich bestand das Areal aus drei funktionalen Teilen: Den Schul- und Lehrbereichen mit Aula, Unterrichts- und Verwaltungsbau. Der zweite Teil mit vier Wohnhochhäusern im klassisch modernen Hochhausbau wurde 2012 abgerissen. Der dritte Teil umfasst die Sport- und Freizeitanlagen. Die Anlage zeichnet sich durch lange Glasgänge, Lichthöfe und eine großzügige Aula aus. Im Jahr 2000 übernahm das Land Hessen das Areal und stellte es der Hochschule Darmstadt zur Verfügung, die hier die Fachbereiche Media und Wirtschaft unterhält.

www.h-da.de/hochschule/standorte/dieburg

Bahnhofsanlage

Am Bahnhof

Der Bahnhof Dieburg liegt an der Strecke der 1858 eröffneten Rhein-Main-Bahn. Als so genannter Typenbau gleicht das Empfangsgebäude aus dem Jahr 1862 jenem von Babenhausen. Das dreigeschossige Hauptgebäude im Stil des Neoklassizismus wird von zwei eingeschossigen Bauteilen flankiert. Die Fassade aus hellgelbem Sandstein wird durch den Sockel, Gesimsbänder und Überfangbögen in rotem Sandstein stark gegliedert. Aufgrund seiner historischen Bedeutung steht das Bahnhofsgebäude zusammen mit dem Stellwerk und den Signalen unter Denkmalschutz.

Ehemalige Dieburger Tonwaren (DIETO)-Fabrik

Am Bauhof 1/3/4b

Die 1937/38 errichteten Backstein-bauten waren einst die Produktionsstätte der Dieburger Tonwaren (DIETO)-Fabrik, die aus dem Zusammenschluss der Tonwaren-fabrik Grießinger und der Mitteldeutschen Ofenfabrik und Kunsttöpferei Ebert hervorgegangen war. Produziert wurden Spülbecken und Öfen aus Keramik. Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm Buderus das Unternehmen und stellte ab den 1960er Jahren die Produktion auf die Herstellung von Glasfaser um. Bis zu 400 Menschen arbeiteten hier, die eigene Werksmannschaften für Fußball und Ringen aufstellten. Nach der Schließung übernahm 1987 – 88 die Stadt weite Teile der Anlage, die heute als städtischer Bauhof dient. Das unter Denkmalschutz stehende Ensemble zeichnet sich durch eine klassische Ziegelbauweise aus. Details wie eine große Fassadenuhr und die Glocke für den Schichtbetrieb sind noch erhalten.

Eppertshausen

Gutshof Thomashütte mit ehemaliger Ziegelei

Außerhalb 3

Bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts war Eppertshausen ein Zentrum der Tonverarbeitung. Der Ton wurde im umliegenden Waldgebiet gefördert. Heute zeugen zahlreiche Weiher von den eingestürzten Tonlöchern und Gruben, die einst mit einer Feldbahn erschlossen wurden. Während der Hochphase produzierten drei Ziegeleien und 14 Töpfer-werkstätten Waren, die bis in die Niederlande und an den Bodensee verkauft wurden. Zu den wichtigsten Ziegeleien gehörte die 1698 errichtete Thomashütte, in der vor allem Mauer- und Dachziegel gebrannt wurden. 1926 wurde der Betrieb eingestellt. Seither dient die Anlage als beliebtes Ausflugsziel.

www.thomashuette.net

Erzhausen

Bahnhof

Bahnstraße 194

1888 wurde Erzhausen an die bereits 1846 eröffnete Main-Neckar-Bahn angeschlossen. Das zweigeschossige Stationsgebäude wurde erst 1924 errichtet, obgleich die Pläne aus dem Jahr 1901 stammen. Die historisierende Form des Gebäudes stellt eine Besonderheit auf der Strecke dar. Auffallend ist der Treppenturm am südwestlichen Gebäudeteil, der sich neben dem ehemaligen Fahrdienstleiterraum befindet. Heute dient der Bahnhof als Haltestelle für die S-Bahnlinien 3 und 4. Das Empfangs-gebäude wurde von der Gemeinde übernommen und wird seit 2001 als Gemeindebücherei genutzt. Der „Bücherbahnhof“ steht beispielhaft für die sinnvolle und nachhaltige Umnutzung von historischen Verkehrsbauten im ländlichen Raum.

Fischbachtal

Museum Schloss Lichtenberg

Landgraf-Georg-Straße 2

Das in den 1570er Jahren errichtete Renaissanceschloss beherbergt die Sammlungen des 1951 gegründeten regionalhistorischen Museums. Neben einer umfangreichen Ausstellung zur Geschichte der Textil-herstellung und des regionalen Handwerks, widmet sich ein Teil der Ausstellung der lokalen Schreibgeräteherstellung. Zu sehen sind Füllfederhalter und Rohmaterialien wie etwa Celluloid, Galalith und Hartgummi. Zahlreiche Fotografien zeigen die einstige Produktion. Das Museum ist derzeit geschlossen, kann aber im Rahmen von Führungen mit den „Geopark-vor-Ort- Begleitern“ des Geo-Naturparks Bergstraße-Odenwald erkundet werden.

www.fischbachtal.de/schloss/schlossfuehrungen

Griesheim

Museum Griesheim

Groß-Gerauer-Straße 18–20

Das Museum präsentiert in vier historischen Gebäuden die Sozial- und Kulturgeschichte des Ortes. Die Ausstellung in der Kulturscheune widmet sich der Geschichte der ehemals wichtigsten Wirtschaftszweige des Ortes: dem Formstecher-Handwerk, das Walzen für den Tapetendruck herstellte, und dem Handel mit Samengut für die Forstwirtschaft. Darüber hinaus ist ein Modell des von August Euler entwickelten Postflugzeugs „Gelber Hund von 1911“ zu sehen.

Straßenbahndepot und Empfangsgebäude

Wilhelm-Leuschner-Straße 58

1886 errichtete ein Konsortium um den deutschen Eisenbahn-unternehmer Herrmann Bachstein (1834 – 1908) eine Dampfstraßen-bahn zwischen Darmstadt, Griesheim und Eberstadt. Aufgrund des Ersten Weltkriegs und der zeitweisen französischen Besetzung erfolgte die Elektrifizierung erst ab 1922. 1925/26 wurde an Stelle des ehemaligen Betriebsbahnhofs eine neue Depotanlage mit Empfangsgebäude errichtet. Die Entwürfe lieferte das renommierte Darmstädter Architekturbüro Markwort und Seibert. Das flache Gebäude mit Treppengiebel und horizontal profilierten Klinkerwänden zeigt den modernen Baustil der 1920er Jahre. Markant sind die hohen Holztore mit stehenden Rautenfenstern, einem Stilelement, das in der Fassade des sich anschließenden Empfangsgebäudes aufgenommen wird. Die Anlage steht unter Denkmalschutz. Die Halle steht unter Trägerschaft der Stadt Griesheim und kann für kulturelle und gewerbliche Veranstaltungen gemietet werden.

August-Euler-Flugplatz

Flughafenstraße

1908 errichtete der Luftfahrtpionier August Euler (1868 – 1957) auf dem im Süden der Stadt liegenden Truppenübungsplatz „Griesheimer Sand“ den ersten offiziellen Flugplatz Deutschlands. 1908 wurde eine Montagehalle für die Euler-Flugmaschinenwerke errichtet, in der 40 Flugzeuge bis 1911 gebaut wurden. 1912 verlagerte Euler die Fabrikation nach Schwanheim bei Frankfurt, wo die legendäre Flugmaschine „Gelber Hund“ gebaut wurde. Bis 1918 bildete August Euler 75 Flugzeugführer aus, zu denen auch Berühmtheiten wie Prinz Heinrich von Preußen, der Bruder Kaiser Wilhelms II., zählte. Der Flugplatz diente stets sowohl der militärischen als auch der zivilen Luftfahrt und ist bis heute ein zentraler Ort der Luftfahrtforschung. Zehn Fachgebiete der Technischen Universität Darmstadt nutzen das Gelände mit dem dazu gehörigen Windkanal. Der Förderverein August-Euler-Luftfahrtmuseum bemüht sich um die Vermittlung der Luftfahrtgeschichte.

Windkanal auf dem August-Euler-Flugplatz

Flughafenstraße 19

Der 1935 erbaute Windkanal gehört neben einer Werfthalle und einem Kasino zu den einzig erhaltenen originalen Bauwerken auf dem historischen Flugplatzgelände. Der einfache Zweckbau aus rotem Klinker und dem sichtbaren Beton-tragwerk ist nicht wie für Windkanäle üblich horizontal, sondern vertikal konstruiert. Das im klassisch modernen Zeitgeist errichtete Gebäude verfügt über Gestaltungsdetails wie Türumrahmungen, Fenstergitter und Fassadenleuchten. Noch erhalten ist der während des Nationalsozialismus an der Fassade montierte Reichsadler mit abgeschlagenem Hakenkreuz. Der Windkanal wird nach wie vor für Forschungszwecke der Technischen Universität Darmstadt genutzt. Er ist ein herausragendes Beispiel für die deutsche Luftfahrt- und Technikgeschichte.

Groß-Bieberau

Senator GmbH

Bahnhofstraße 57

Senator ist heute einer der führenden deutschen Anbieter von Werbekugelschreibern mit eigenem, klimaneutralem Produktionsstandort. Georg Merz und Drechslermeister Justus Krell gründeten das Unternehmen 1920 unter dem Namen Merz & Krell. Zunächst wurden Holzfederhalter und Drehbleistifte hergestellt. 1950 wurde die Produktion auf die Herstellung von Kunststoffschreibgeräten umgestellt. Mit dem Jahr 2006 fand die Umwandlung von Merz & Krell GmbH & Co. KGaA in Senator GmbH & Co. KGaA statt, bis durch den Kauf des heutigen Geschäftsführers, Daniel Jeschonowski, die Sentor GmbH wieder ein familiengeführtes Unternehmen wurde. Neben dem Hauptsitz in Groß-Bieberau gibt es heute Tochtergesellschaften in Frankreich, England, Benelux sowie eine Repräsentanz in Russland. Das Produkt-portfolio umfasst neben Schreibgeräten auch Papierbücher sowie Tassen und Becher.

www.senator.com

Verwaltungsgebäude Merz & Krell

Bahnhofstraße 78

Zu den bis heute sichtbaren Zeugnissen der Firmengeschichte von Merz & Krell (ab 2006 Senator GmbH & Co. KGaA) zählt das um 1930 errichtete Verwaltungsgebäude. Die Fassade des zweigeschossigen Baus zeigt dicht gereihte Fenster-achsen mit verklinkerten Stützen im Stil der 1930er Jahre. Der im gleichen Stil gehaltene großzügige Schriftzug des Firmennamens auf der Straßenfassade verweist auf die historischen Wurzeln des heutigen Unternehmens. Seit 2021 betreibt die Porzellanmanufaktur Kahla/Thüringen GmbH, ein Schwesterunternehmen der Senator GmbH, einen Werksverkauf auf dem Betriebsgelände.

Themenradroute „Wassererlebnisband Gersprenz“

Start Groß-Bieberau

Mit über 51 Kilometern Länge fließt die Gersprenz als Nebenfluss des Mains durch den östlichen Landkreis Darmstadt-Dieburg. Eine Themenradroute führt dem Fluss folgend von Groß-Bieberau über Reinheim, Groß-Zimmern, Dieburg, Münster und Babenhausen. Entlang der Strecke informieren Schautafeln und ein Audioguide über Landschaft und Geschichte. Dabei ermöglichen die Themenfelder „Mühlen“ sowie „Rohstoffgewinnung und Geologie“ einen Blick auf die besondere Wirtschafts- und Technikgeschichte der Region. Dazu gehören beispielsweise der Wasserturm in Babenhausen, das Wasserwerk Hergershausen, der Reinheimer Bahnhof oder der Steinbruch in Groß-Bieberau.

www.ladadi.de/wirtschaft-infrastruktur-freizeit/freizeit

Steinbruch

Wersauer Weg 100

Der südlich von Groß-Bieberau gelegene Steinbruch ist wie der Steinbruch in Roßdorf eine Abbaustätte der Odenwälder Hartstein-Industrie GmbH (OHI). Das 1898 gegründete Unternehmen fördert hier Diorit, ein Hartgestein, das als Unterbau für Straßen und Schienenstränge verwendet wird. Seit 1957 gehört das Unternehmen zur Mitteldeutschen Hartstein-Industrie (MHI). Der Steinbruch liegt entlang der Themenradtour „Wassererlebnisband Gersprenz“.

Groß-Umstadt

Villa Ganß

Richer Straße 1

Zu den wichtigen Zeugnissen des einstigen bedeutenden Brauerei-wesens in Groß-Umstadt gehört die repräsentative Villa aus dem Jahr 1906. Errichtet wurde sie vom Besitzer der 1672 gegründeten Schwanenbrauerei der Familie Ganß. Das repräsentative Gebäude ist im Stil der Neorenaissance gestaltet und zeigt Anklänge an den Jugendstil. Vom Selbstbewusstsein seiner Erbauer zeugen markante Eigenschaften wie der runde Eckercker oder die unter Konsolen angebrachten vollplastischen Köpfe deutscher Kaiser und Politiker. Seit 2016 beherbergt das unter Denkmalschutz stehende Gebäude ein gehobenes Appartement-Hotel. In enger Verbindung zur Villa steht das wenige Gehminuten entfernt liegende ehemalige Sudhaus (Am Steinborn 5) von 1912, das heute privaten Wohnzwecken dient. Im Museum Gruberhof (Raibacher Tal 22) können alte Werbeschilder und das Modell einer Groß-Umstädter Brauerei besichtigt werden.

www.blumeins.de

Resopal GmbH

Hans-Böckler-Straße 4

Die Resopal GmbH produziert mit etwa 600 Mitarbeiter*innen in Groß-Umstadt funktionelle und dekorative Schichtpressstoffplatten (HPL). Die Produkte finden sich in Zügen, in Kreuzfahrtschiffen, im Innenausbau und auf Außenfassaden, in Bädern, Krankenhäusern und Sportstätten und auf Möbeln. Die Marke geht zurück auf das von August-Hermann Römmler 1930 angemeldete Patent. Wegen ihrer hohen Bekanntheit wurde das 1867 gegründete Unternehmen 1971 entsprechend umbenannt. Mit einer Vielzahl an Dekoren und Oberflächen setzt RESOPAL® bis heute trendsetzende Lösungen für die moderne Raumgestaltung und macht stetig durch eine nachhaltige Unternehmensstrategie auf sich aufmerksam.

www.resopal.de

Museum Gruberhof

Raibacher Tal 22

Das Museum Gruberhof befindet sich in direkter Nachbarschaft zum Freizeitpark „Bleiche“. Das 1987 in einer Hofreite aus dem frühen 19. Jahrhundert untergebrachte Museum zeigt neben einer überregional bedeutenden Sammlung zur Landwirtschafts- und Handwerksgeschichte auch die Geschichte namhafter Unternehmen aus Groß-Umstadt. Dazu gehören die 1855 gegründete Scherenfabrik Kissner und die ehemalige Turmuhrenwerkstatt Ritzert, deren wiedererrichtetes Werkstattgebäude heute im Hessenpark zu sehen ist. Für die Wirtschaftsgeschichte der Nachkriegszeit spielte die Firma Palme und Walter (PALWA) eine bedeutende Rolle, die auf die Herstellung hochwertiger Kristallleuchter spezialisiert war.

www.gruberhof-museum.de

➜ Exkurs

Erzbergbau

Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts prägte der Bergbau weite Teile des Odenwalds. In den Stadtteilen des heutigen Groß-Umstadts wurde in zweitweise bis zu über dreißig Bergwerken Eisenerz abgebaut. Südöstlich von Klein-Umstadt spielte der Schwerspat (Baryt) eine große Rolle, der als wichtiger Rohstoff in der Farb-, Keramik- und Papierherstellung diente. Zwischen 1839 bis zum Ende des Bergbaus 1931 wurden hier etwa 650.000 Tonnen Schwerspat gefördert. Der Lehrpfad „Die kleine Bergstraße – Landschaft, Mensch und Umwelt in Klein-Umstadt“ des Geo-Naturparks Bergstraße-Odenwald informiert auf zwei Infotafeln über den einstigen Erzabbau.

Messel

Welterbe Grube Messel

Roßdörfer Straße 108

Die UNESCO-Weltnaturerbestätte Grube Messel ist nicht nur eine weltweit bedeutende Fossilfund-stelle. Die Grube ist auch eng mit der Industriegeschichte der Region verbunden. Ab 1859 wurde dort Raseneisenerz abgebaut und seit den 1880er Jahren „Ölschiefer“ gefördert, der vor Ort für die Produktion von Erdölprodukten verschwelt wurde. Von 1925 bis 1945 gehörte die Grube zur I.G. Farben. Ab 1954 betrieb die Paraffin- und Mineralölwerk Messel GmbH die Grube. Vier Jahre später übernahm der schwedische Xella-Konzern (Ytong) die Anlage und produzierte fortan aus den Schwelabfällen Gasbetonsteine. 1962 wurde die unrentabel gewordene Mineralölförderung eingestellt und 1971 die Grube geschlossen. Bis 1989 dauerte eine intensive Diskussion an, ob sie als Mülldeponie verfüllt werden sollte. Die zunehmende Bedeutung als Fossillagerstätte von Weltrang brachte der Grube 1995 die Ernennung als erste Weltnaturerbestätte in Deutschland ein.

www.grube-messel.de

Fossilien- und Heimatmuseum

Langgasse 2

Das Museum zeigt in seiner Dauerausstellung die Geschichte des Ölschiefertagebaus vom 19. Jahrhundert bis zur Stilllegung des Mineralölwerks und zeigt wie Sedimente eines ausgetrockneten urgeschichtlichen Sees industriell verwertet wurden. Zudem wird die einst etwa 25 % der gesamtdeutschen Erdölproduktion ausmachende Erdölgewinnung in Messel thematisiert. Dazu gehören auch das Modell eines Rundofens sowie die Präsentation wichtiger Produkte des ehemaligen Mineralölwerkes.

www.messelmuseum.de

Modautal

Windkraftanlagen „Neutscher Höhe“

Zwischen dem Ortsteil Neutsch und Ober-Beerbach (Seeheim-Jugenheim)

Auf der „Neutscher Höhe“ befindet sich der älteste Windpark im süddeutschen Raum. Die 1994 in Betrieb genommene Anlage mit drei Windkrafträdern hat mittlerweile über 51 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugt. Jährlich können damit etwa 350 Haushalte mit Strom versorgt werden. Betrieben wird die Anlage von 37 Einzelpersonen, die sich zur Odenwaldwind GmbH zusammengeschlossen haben. 2011 wurden zwei weitere deutlich größere Windräder errichtet, von denen eines durch die Energiegenossenschaft Starkenburg eG betrieben wird. 280 Menschen aus der unmittelbaren Umgebung haben dieses Bürgerwindrad finanziert. Der hier erzeugte Windstrom wird von den Genossenschaftsmitgliedern selbst verbraucht. Der Beitrag zum Klimaschutz beläuft sich jährlich auf rund 2.000 Tonnen CO²-Einsparung.

www.odenwaldwind.de

www.energiestark.de

Ort von besonderer Bedeutung für die Industriekultur

Mühltal

Über Jahrhunderte prägten Mühlen die Landschaft entlang der Modau und ihrer Nebengewässer. Die heutige Gemeinde Mühltal trägt diese Tradition im Namen: Im Zuge der hessischen Gebietsreform 1977 wurden die Orte Nieder-Ramstadt mit Waschenbach, Traisa, Nieder-Beerbach und Frankenhausen zu einer neuen Gemeinde zusammengefasst, die den Namen Mühltal erhielt. An den Flüssen Modau, Waschenbach und Beerbach, die das heutige Gemeindegebiet durchfließen, entstanden ab dem frühen Mittelalter die ersten Getreidemühlen. Spätestens ab dem Jahr 1700 wurde die Wasserkraft auch für Anlagen zur Verrichtung vorindustrieller Arbeiten wie etwa zur Verarbeitung von Holz, Glas und Eisenerz sowie für die Herstellung von Papier und Schießpulver genutzt. 1880 umfasste das heutige Gemeindegebiet 23 Mühlen, von denen heute noch 9 als Kulturdenkmäler erhalten sind. Der von der Gemeinde Mühltal mit dem Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald 2007 eröffnete Wanderweg „Mühltals Mühlen – Müllers Lust“ führt noch heute von Nieder-Beerbach kommend durch Nieder-Ramstadt bis hin zur Gemarkungsgrenze Ober-Ramstadt. Entlang des 12 Kilometer langen Wegs liegen rund 30 ehemalige und existente, auf Informationstafeln beschriebene Mühlenanwesen.

Mühltal

Dachhaus

Ortsteil Trautheim, Odenwaldstraße 65

Das Zweifamilienhaus aus dem Jahr 1922 wurde nach Plänen des Architekten Max Hill errichtet, einem Schüler des Darmstädter Jugendstilkünstlers Joseph Maria Olbrich. Mit seiner in Trautheim gegründeten „Dachhausgesellschaft“ verfolgte Hill die Idee, kostengünstige und einfach zu errichtende Wohngebäude zu entwickeln. Die Bauzeit des Prototypen dauerte gerade einmal zwei Monate und konnte von örtlichen Handwerkern ausgeführt werden. Die eigenwillige Form konnte sich allerdings nicht durchsetzen: Auf einem quadratischen Grundriss zieht sich das steile Mansarddach bis zum Fundament, Öffnungen für Fenster und eine Loggia sind herausgeschnitten. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz und ist in Privatbesitz.

Waldmühle am Beerbach

Ortsteil Nieder-Beerbach, Mühlstraße 81

1787 wird die Mühle erstmals urkundlich erwähnt. Bis 1830 wurde sie als Walkmühle genutzt und 1850 zur Mahlmühle umgebaut. 1923 erfolgte als Ersatz für das Mühlrad der Einbau einer Turbine, die allerdings nie die erhoffte Leistung erbrachte, sodass schon fünf Jahre später wieder auf Wasserantrieb umgestellt wurde. Zusätzlich zum Mühl- und Landwirtschaftsbetrieb wurde 1924 eine Gaststätte eröffnet, die bis 1987 bestand. Seit den frühen 1980er Jahren wurde die Anlage zu privaten Wohnzwecken umgebaut. Die Mühlentechnik mit dem einst größten Mühlrad in der Region ist erhalten geblieben. Sie soll restauriert und zukünftig wieder für die Erzeugung von Strom genutzt werden.

www.waldmuehle-beerbach.de

KUNSTSTOFFSTRASSE Darmstadt-Dieburg

Die Kunststoffherstellung und Kunststoffverarbeitung haben im Landkreis Darmstadt-Dieburg und der Region eine über 200jährige Tradition. Die Ursprünge liegen in der manuellen Bearbeitung natürlicher Materialien wie Horn und Schildpatt. Mit der Erfindung und Entwicklung von Kunststoffen wie Bakelit, Celluloid und Polymer entstanden neue Arbeitstechniken und damit die industrielle Produktion wie beispielsweise die Nutzung moderner Spritzgussmaschinen. Rund um diesen Industriezweig haben hier seit jeher zahlreiche Menschen ihren Lebensunterhalt bestritten. Bis heute prägt dieses Segment Alltag und Arbeitskultur gleichermaßen, sind Unternehmen unterschiedlichster Größe in der Kunststoff-Verarbeitung aktiv. Die Industriekultur-Route KUNSTSTOFFSTRASSE ist ein Kooperationsprojekt des Landkreises Darmstadt-Dieburg. Sie lässt nicht nur Unternehmensgeschichte lebendig werden, sondern präsentiert auch Geschichten von Menschen, die über Generationen hinweg durch vielfältige Professionen rund um den Kunststoff ihr Auskommen fanden. An mehr als zehn Stationen zeigt die KUNSTSTOFFSTRASSE, dass Kunststoff weit mehr als nur „Plastik“ ist. Kunststoff ist ein effizienter Werkstoff mit Geschichte, mit dem Zukunft nachhaltig gestalten werden kann. Die KUNSTSTOFFSTRASSE verbindet das Ehrenamt in Museen und Vereinen mit Hightech in Betrieben und vernetzt beispielhaft Kultur mit Wirtschaft sowie Regionalgeschichte und Wissenschaft .

www.kunststoffstrasse.info

Ehemalige Fabrik Wacker & Doerr

Ortsteil Nieder-Ramstadt, Ober-Ramstädter Straße 96

1891 gründeten Philipp Wacker und Carl Doerr in Darmstadt eine Fabrik zur Herstellung von optischen und medizinischen Produkten aus Holz, Horn, Knochen, Hartgummi, Fibre, Celluloid und Galalith. 1901 wurde das Unternehmen nach Nieder-Ramstadt in die ehemalige Oberste Schachenmühle verlegt, die bis 1902 umfangreich ausgebaut wurde. Nach dem Ersten Weltkrieg spezialisierte sich das Unternehmen auf die Herstellung von Isoplast und Bakelit für den Automobilteilebau sowie die Elektro- und Fotoindustrie. Zeitweise einer der größten Arbeitgeber im heutigen Landkreis, prägte das Unternehmen den Ort nachhaltig. Kurz nach Stilllegung der Produktion 1994 bemühte sich eine Projektgemeinschaft um die Erhaltung der „Wacker-Fabrik“. Die zwischen den Jahren 1902 und 1930 errichteten Fabrikgebäude aus Backstein im Industriestil der Gründerjahre stehen unter Denkmalschutz. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Tragwerks-konstruktion einer Zeppelinhalle eingebaut, woraus der Name „Zeppelinhalle“ resultiert. Heute präsentiert sich auf dem unter Denkmalschutz stehenden Areal ein modernes Quartier für Kultur, Gewerbe und Wohnen.

www.wacker-fabrik.de

Pulvermühle

Ortsteil Nieder-Ramstadt, Rheinstraße 42

1678 errichtet, diente die Mühle der Herstellung von Schießpulver. Verschiedene An- und Umbauten und die Folgen einer großen Explosion im Jahr 1852 führten zu stetigen Veränderungen der Anlage. 1906 erwarb der Ingenieur und Darmstädter Hochschullehrer Ludwig von Rößler (1877 – 1965) die Mühle und experimentierte mit dem Einbau eines Zuppinger-Wasserrads und einer selbstkonstruierten Turbine. Seit den späten 1990er Jahren wird das Mühlrad für die Stromerzeugung genutzt. 2006 wurde die Mühle restauriert und dient heute als privates Wohngebäude. Mit der eigenen Stromerzeugung kann der Eigenbedarf gedeckt und ein Überschuss in das öffentliche Netz gespeist werden. Auf Anfrage kann die Mühle besichtigt werden. Im Sommer wird ein Biergarten betrieben.

www.biergartenanderpulvermuehle.de

Illig‘sche Papierfabrik

Ortsteil Nieder-Ramstadt, Rheinstraße 38

Die Papierfabrik geht auf die Gründung einer Mühle durch Landgraf Ernst Ludwig (1667 – 1739) im Jahr 1695 zurück, um die landgräfliche Kanzlei mit Papier zu versorgen. 1743 erwarb der aus Unterschmitten im Taunus stammende Johann Heinrich Illig die Mühle, die sich im Laufe der Jahre zu einer der führenden Papiermühlen entwickelt. Nach einem Brand 1846 wird die Mühle nach Plänen des Darmstädter Architekten Ludwig Lange (1808 – 1868) erneut aufgebaut. Die unter Denkmalschutz stehende Anlage zeichnet sich durch das im Stil des Historismus errichtete Hauptgebäude mit einem achteckigen spitzen Dachreiter aus. Sie steht für eine der frühesten Industriebauten in der Region. Bis 2020 gehörte die Illig‘sche Papierfabrik der Cordier Spezialpapier GmbH. Heute ist sie ein Unternehmen der DYNOS Technical Paper GmbH.

Wirthwein Medical GmbH & Co. KG

Ortsteil Nieder-Ramstadt, Bahnhofstraße 80

1946 gründete Fritz Albert Riegler ein Unternehmen zur Fertigung von Presswerkzeugen für die Möbelindustrie. Zu einem wichtigen Produkt wurden die ab 1949 gefertigten Lockenwickler für die Haarkosmetik. In den folgenden Jahrzehnten spezialisierte sich das wachsende Unternehmen auf die Entwicklung und Herstellung von Verpackungen für Lebensmittel und Elektronik sowie die Pflege-und Waschmittelindustrie. In den frühen 1990er Jahren verlagerte das Unternehmen den Produktionsschwerpunkt auf die Entwicklung der Serienfertigung von Verpackungsschalen und Reinigungssystemen für Kontaktlinsen für die Medizintechnik. 2005 wurde das Unternehmen von der familiengeführten Wirthwein SE übernommen und 2020 folgte die Umfirmierung zur Wirthwein Medical GmbH & Co. KG. Heute fertigt das Unternehmen in erster Linie Kunststoffkomponenten für die Diagnostik, Medizintechnik und Pharmabranche – z. B. für die Blut-analyse oder PCR-Diagnostik.

www.wirthwein.de

Münster

Bahnhof

Bahnhofsplatz 5

1896 erhielt Münster mit der Errichtung der Rodgaubahn (Offenbach a. M. – Reinheim) einen eigenen Bahnhof. Die Verbindung sollte im nördlichen Odenwald den Pendelverkehr der Arbeitskräfte in der Offenbacher Lederwaren-industrie ermöglichen. Das Bahnhofsgebäude entspricht dem Standard der damaligen Zeit und ist als Typenbau identisch mit dem Bahnhof von Eppertshausen. Das auf einem T-förmigen Grundriss errichtete Gebäude ist aus gelbem Backstein errichtet und die Fassade wird durch roten Backstein gegliedert. Bis 1975 wurde das Gebäude als Bahnhof mit Dienstwohnung genutzt. Danach übernahm die Gemeinde den Bahnhof, der zeitweise als Gaststätte genutzt wurde. 1995 errichtete der Verein für Radsport in der angebauten Güterhalle ein Vereinsheim.

Museum an der Gersprenz

Bahnhofstraße 48

Wenige Gehminuten vom Bahnhof entfernt befindet sich in der ehemaligen Langsmühle das Museum an der Gersprenz. Es zeigt neben der Mühlentechnik auch Objekte zur jüngeren Industriegeschichte. Prägend für die Gemeinde Münster war etwa die ELIMA GmbH, die seit 1949 Schalttafeln herstellte. Die Firma war eine Tochtergesellschaft der Hartmann und Braun AG aus Frankfurt, die seit Ende des 19. Jahrhunderts auf die Fertigung von Mess- und Regeltechnik spezialisiert war. 1995 wurde die ELIMA GmbH geschlossen.

www.muenster-hessen.de/bildung-kultur/museum

Ort von besonderer Bedeutung für die Industriekultur

Ober-Ramstadt

Die Geschichte Ober-Ramstadts zeigt beispielhaft den Wandel einer Landgemeinde zum Industriestandort im 19. Jahrhundert. Eine besondere Rolle für die Wirtschafts- und Technikgeschichte spielten bereits die zahlreichen Mühlen, die seit Jahrhunderten die Kulturlandschaft des heutigen Landkreises prägten und auf dem Mühlenweg erkundet werden können. Die industrielle und wirtschaftliche Gründerzeit setzt ab den 1890er Jahren ein. Mit der Ansiedlung zahlreicher Unternehmen entwickelte sich die Stadt zu einer Hochburg der Kunststoffverarbeitung, der Feinmechanik und der Farbenindustrie. Bis heute bestehen einzelne Unternehmen fort, wie beispielsweise der bekannte Acryldesignhersteller G. F. Heim & Söhne und die Deutschen Amphibolin-Werke, eines der größten Unternehmen der Farben- und Lackbranche in Europa. Zwischen den beiden Weltkriegen entstand mit dem Industriegebiet „Im Ochsenbruch“ einer der führenden Standorte der deutschen Automobilindustrie, der bis Mitte der 1930er Jahre bestand.

Ober-Ramstadt

DAW SE – Die Deutschen Amphibolin-Werke

Roßdörfer Straße 50

Mit der Herstellung erster Verputz- und Anstrichpulver auf Basis des im Odenwald gefundenen Minerals „Amphibol“ startete die Gründer-familie Murjahn bereits 1895 in die Produktion von Farben und Lacken für Gebäude. Dank vieler innovativer Produkte und bekannter Markennamen wie „Caparol“ und „Alpina“ entwickelte sich das Unternehmen hin zu einem international agierenden Unternehmen, das mit innovativen Beschichtungssystemen für die Gebäudehülle, Innenräume und industrielle Flächen die Leistungsfähigkeit von Bauwerken verbessert und dazu beiträgt, dass Menschen in gesünderen, effizienteren, besser designten und nachhaltigeren Gebäuden wohnen und arbeiten. Heute sind weltweit rund 6.000 Mitarbeitende für das Familienunternehmen tätig. Die Firmenzentrale in Ober-Ramstadt ist nach höchsten ökologischen Standards erweitert und saniert worden und verkörpert damit auch die Ziele des Unternehmens: Schützen, Gestalten und Erhalten.

www.daw.de

Roland Merz Ersatzteil-Manufaktur

Falconstraße 4

Die 1985 von Roland Merz gegründete Ersatzteil-Manufaktur hat sich auf die Herstellung von Produkten aus Duroplasten (Bakelit), Thermoplasten und Elastomeren spezialisiert. Das Unternehmen gilt in Kreisen von Oldtimer-Liebhabern als erste Adresse für Ersatzteile vor allem für Mercedes. Seit 2017 ist das Unternehmen auf dem MIAG-Gelände ansässig.

www.roland-merz.de

➜ Exkurs

Falcon-Werke

Ober-Ramstadt, MIAG-Gelände

Anfang 1922 übernahm die von der Frankfurter Thellus AG finanzierte Falcon Werke AG das Werksgelände der Deutschen Munitionsfabrik Max Walbinger. Im selben Jahr begann die Produktion des Falcon CA 6 6/20 PS. Neben Automobilen wurden auch Schreibmaschine hergestellt, die Produktion musste allerdings im Zuge der Wirtschaftskrise 1923 eingestellt werden. 1924 sollte das neue und technisch aufwändige Modell T VI 6/30 PS neue Käuferschichten sichern. Als „vornehmster Wagen seiner Klasse“ beworben, wurden allerdings nur wenige Stück verkauft. Nach einer Produktion von insgesamt etwa 400 Falcon-Wagen wurde das Unternehmen im Herbst 1926 von der neu gegründeten Röhr Auto AG übernommen.

➜ Exkurs

Röhr-Werke

Im Herbst 1926 gründete der Automobilkonstrukteur Hans Gustav Röhr (1895 – 1937) die Röhr Auto AG. Gemeinsam mit dem MIAG-Hauptaktionär Hugo Greffenius (1876 – 1954) erwarb er die Falcon Autowerke in Ober-Ramstadt, wo ab 1927 die Modelle Röhr 8 und Röhr 8 Typ R erfolgreich in Serie gingen. Bis 1929 beschäftigte das Werk 800 Angestellte, die täglich 10 Fahrzeuge herstellten. Mit der Weltwirtschaftskrise 1930 ging das Unternehmen in Konkurs. Hans Gustav Röhr verließ das Unternehmen und fand als Chefkonstrukteur bei den Adlerwerken und später bei Daimler-Benz eine neue Betätigung. Die 1931 gegründete Neue Röhr AG entwickelte sich mit dem Modell Röhr-Junior erneut zum Erfolg. Zwischen 1933 und 1935 wurden auf dem MIAG-Gelände etwa 1.700 Fahrzeuge produziert. Missmanagement, fehlendes Kapital und politische Umstände führten das Unternehmen 1935 in den Konkurs.

Industriegelände „Im Ochsenbruch“

MIAG-Park

1916 gründete Max Walbinger auf dem Gelände „Im Ochsenbruch“ eine Munitionsfabrik, die mit 1.000 Angestellten der erste Industriegroßbetrieb in Ober-Ramstadt wurde. Nach dem Ersten Weltkrieg entwickelte sich das Areal durch die Automobilhersteller Falcon (1922 – 1926) und Röhr Auto AG (1926 – 1935) zu einem der bedeutendsten Produktionsstandorte der deutschen Automobilindustrie. 1937 übernahm die MIAG (Mühlenbau und Industrie AG) aus Braunschweig das Gelände für die Produktion von Kränen, Gabelstaplern und Transportwagen. Nach dem Zweiten Weltkrieg beschlagnahmte die US-Armee das Werk, der Betrieb wurde 1993 eingestellt. Aus dem einstigen Industriegelände ist mittlerweile ein modernes Wohn- und Gewerbequartier entstanden. Noch erhalten sind die Fabrikantenvilla, das Verwaltungsgebäude, die „100-Meter-Halle“ und das rekonstruierte und leicht verschobene Pförtnerhaus.

G. F. Heim & Söhne GmbH & Co. KG

Ernst-Ludwig-Straße 3

1831/32 gründete Georg Friedrich Heim eine Kammmacherei, die 1862 durch seinen Sohn Friedrich Heim zur Kammfabrik ausgebaut wurde. Das Unternehmen entwickelte sich zur größten Schildpatt verarbeitenden Fabrik Europas. Auf den nationalen und internationalen Welt- und Gewerbeausstellungen feierten die Produkte große Erfolge. Nach dem Ersten Weltkrieg schwand die Nachfrage nach künstlerisch gestalteten und verzierten Kämmen, sodass sich das Unternehmen anderen Produkten und dem neu entwickelten „Plexiglas” als Ersatzmaterial zuwandte. Bis heute werden in dem ursprünglichen Fabrikgebäude aus Backstein mit historischem Kontor hochwertigste Konsumgüter wie Löffel, Salatbestecke, Eierbecher, Tabletts und Messerbänkchen sowie viele andere Produkte für den gedeckten Tisch in Handarbeit aus Acrylglas hergestellt. In der technisch ausgerichteten Werkstatt werden zudem aus verschiedenen Kunststoffen Anfertigungen auf Maß in hochwertiger Verarbeitung produziert.

www.heim-soehne.de

Museum Ober-Ramstadt

Otto-Weber-Anlage 1

Das Spezialmuseum für ländliche Industriegeschichte ist im historischen Rathaus untergebracht. Ein interaktiver Rundgang ermöglicht aus der Perspektive von sieben historischen Persönlichkeiten einen Blick auf die Ober-Ramstädter Wirtschafts- und Sozialgeschichte der 1930er Jahre. Erzählt wird unter anderem die Geschichte der einstigen Automobilindustrie, der ehemaligen Möbelfabrik Schröbel und der bis heute bestehenden Deutschen Amphibolin-Werke.

www.museum-ober-ramstadt.de

Mühlenweg

Start an der Schachenmühle, Mühltal-Nieder-Ramstadt

Wie im benachbarten Mühltal wurde auch Ober-Ramstadt seit Jahrhunderten durch das Mühlengewerbe geprägt. Die Spuren der reichen Mühlen-geschichte lassen sich auf dem Mühlenweg erkunden, der durch die drei Stadtteile führt. Zu den Mühlen gehört die Waldmühle, die ab 1912 Standort einer Eisengießerei und Produktionsstätte der Odenwälder Feldbahn- und Maschinenfabrik war. Heute ist sie ein Wohnquartier und beherbergt eine Pflegeeinrichtung. Die 1923 gegründete Hafermühle wurde zu einer Industriemühle, die mit Schälen von Hirse und Hafer zu einem überregional bedeutenden Nährmittelhersteller wurde. Die aus dem 17. Jahrhundert stammende Hammermühle diente im Zentrum Ober-Ramstadts dem Schmieden von Roheisen und stellt damit eine der frühesten Industrieanlagen dar. Seit den 1980er Jahren dient die restaurierte Mühle als beliebte Gastronomie. Die Schlossmühle von 1839 ist als mittelständischer Betrieb die modernster Getreidemühle Südhessens.

www.muehlenweg-ober-ramstadt.de

Otzberg

Heydenmühle

Heydenmühle 1

Seit ihrer urkundlichen Ersterwähnung im Jahr 1220 stellt die Mühle ein wichtiges wirtschaftliches Zentrum des Ortes dar. Die bis heute bestehenden Gebäude stammen aus dem 19. Jahrhundert. Zur Anlage gehören ein zweiflügeliges Wohn- und Mühlenhaus sowie Stallungen, eine Scheune und der Torbau. Nach einem Brand 1898 wurde der heutige Mühlen-turm errichtet und mit moderner Technik ausgestattet. 1957 wurde der Mühlbetrieb eingestellt. Ab 1998 wurde die Anlage großzügig umgebaut und erweitert. Heute bietet die Heydenmühle für Menschen mit geistiger Behinderung verschiedene Wohnformen sowie Förder- und Beschäftigungsmöglichkeiten.

www.heydenmuehle.de

Straßenbrücke

Nordwestlich Ortsteil Lengfeld

Die imposante dreibogige Straßenbrücke nordwestlich des Ortsteils Lengfeld überspannt die Bahnlinie der Odenwaldbahn. Die aus Sandstein ausgeführte Brücke mit auf einem Konsolfries gesetzter und von Scharten durchbrochener Brüstung hat eine Scheitelhöhe von 12,50 Metern und eine Spannweite von fast 11 Metern.

Pfungstadt

Alte Ziegelei Nungesser

Rheinstraße 116

Die 1873 gegründete Dampfziegelei verfügte über einen modernen Ringofen, der ein gleichmäßiges Brennen der Ziegel ermöglichte und damit die herkömmlichen Feldbrandöfen überflüssig machte. Mit 50 Mitarbeiter*innen und einem modernen Maschinenpark entwickelte sich das Unternehmen zur führenden Ziegelei in Pfungstadt. Zu den größten Erfolgen zählte die Fertigung der Verblendsteine für den Darmstädter Hochzeits-turm und das Pfungstädter Elektrizitäts- und Wasserwerk von 1901. Nachdem das örtliche Lehmvorkommen erschöpft war, schloss die Ziegelei 1973. Das unter Denkmalschutz stehende Areal beherbergt heute verschiedene Firmen sowie einen Landwirtschaftsbetrieb und kann nur von außen besichtigt werden. Neben den beiden großen Klinkerbauten ist der dahinterliegende Lokschuppen für die Lorenbahn erhalten. Am Eingang des Geländes steht das Wiegehäuschen, das als Musterhaus aus den unterschiedlichen Ziegelsteintypen errichtet wurde.

Tank- und Rastanlage West und Ost

Außerhalb 1/2

Die Tank- und Rastanlage zu beiden Seiten der A 67 zählt zu den ersten Serviceeinrichtungen ihrer Art in der Bundesrepublik und ist damit ein bedeutendes Zeugnis deutscher Verkehrsgeschichte. Errichtet wurde sie 1953 nach den Plänen des Darmstädter Architekten Ernst Neufert (1900 – 1986). Die Westseite dominiert die quer zur Fahrtrichtung errichtete Tankstelle. Auffällig ist das filigrane, an den Ecken abgerundete Betonflachdach. Es liegt auf acht schlanken, sich nach oben pilzartig erweiternden, Säulen. Darunter befindet sich ein separater Flachbau mit Kassenraum und Toilettenanlage. Etwas abseits liegt der eingeschossige verklinkerte Bau der Raststätte. Auf der Ostseite wurde die baugleiche Tankstelle 1996 abgerissen. Hier sind die zweigeschossige Gaststätte, das dreigeschossige Motel mit Originalmöblierung im Stil der 1950er Jahre und der Wirtschaftsflügel erhalten.

Ehemaliges Wasser- und Elektrizitätswerk

Brunnenstraße 9

1899 wurde der Darmstädter Professor und Elektrotechnik-Pionier Erasmus Kittler (1852 – 1929) mit der Planung eines Wasser- und Elektrizitätswerks beauftragt. Der aus dunkelrotem Klinker der Dampfziegelei Nungesser ausgeführte Gebäudekomplex besteht aus einem Verwaltungsbau und einem Wohnteil für den Maschinenmeister. Nördlich schließt ein Flachbau an, in dem sich die Halle mit Maschinen- und Kesselraum befindet. 1901 wurde das Werk in Betrieb genommen und versorgte durch eine 250 Meter lange Leitung die 1907 errichtete Goethe-schule mit Turnhalle und Schwimmbad. Sowohl das Versorgungs-werk als auch die unterirdischen Kanäle zur Schule stehen unter Denkmalschutz. Das Werk war bis 1951 in Betrieb. Nach einer zeitweisen Nutzung durch die Freiwillige Feuerwehr dient es der Stadtverwaltung. Die Maschinenhalle ist heute ein beliebter Veranstaltungsort.

Stadtmuseum

Rügnerstraße 35a

Das Museum befindet sich in der „Alten Remise“, einer ehemaligen Wagenhalle. Der Fachwerkbau von 1876 gehörte einst zur Zündholzfabrik Christoph Büttel, der erfolgreichsten unter den sechs Zündholzfabriken in Pfungstadt. Die Fabrik wurde 1972 geschlossen. Schwerpunkte der Dauerausstellung sind die einst in Pfungstadt ansässigen Wirtschaftszweige wie Zündholzfabrikation, Tabak- und Farbstoffindustrie sowie das Ziegeleiwesen. Darüber hinaus wird über den Anbau und die Verarbeitung von Flachs bis hin zum Weben informiert. Ein besonderes Schlaglicht auf die Kunststoffverarbeitung wirft das Museum mit der Geschichte der Firma GRÄCO und der Hessischen Celluloid- und Holzwarenfabrik Dietz und Böttcher.

www.stadtmuseumpfungstadt.com

Ehemalige Pfungstädter Brauerei

Eberstädter Straße 89, 95

Mühlstraße 10, 12, 14 1831 gründete Justus Hildebrand die Pfungstädter Brauerei im heutigen Stadtteil Hahn. 1846 zog der Betrieb zum heutigen Standort, gegenüber des Bahnhofs, um. Die Brauerei verfügte über eine der ersten dampfbetriebenen Eismaschinen in Deutschland, die bis heute im Maschinenhaus erhalten geblieben ist. Weiterhin unterhielt sie landesweite Verkaufsstellen, eine Mälzerei, eine Betriebskrankenkasse und einen Fuhrpark mit 50 Kaltblütlern sowie einen eigenen Bahnanschluss. 2023 wurde der Brauereibetrieb aufgegeben und das Gelände verkauft, um darauf Wohnungen zu errichten. Die in der Eberstädter Straße und in der Mühlstraße befindlichen Gebäude stehen unter Denkmalschutz.

Ehemalige Frankensteiner Mühle

Büchnerweg 15

Die Frankensteiner Mühle wurde 1358 errichtet. Auf Anregung der Landgräfin Karoline von Hessen-Darmstadt (1721 – 1774) wurde hier ab 1767 erstmals industriell der rote Farbstoff Krapp verarbeitet. Nach einer zeitweisen Nutzung als Woll- und Zuckerfabrik kaufte 1845 Wilhelm Büchner (1816 –1892), ein Bruder des Schriftstellers Georg Büchner, die Mühle. In das Gebäude verlegte er seine in Darmstadt gegründete Fabrik zur chemischen Herstellung von Ultramarin, das als Bleichmittel im Haushalt für die Wäsche, größtenteils aber in der Papier-, Tapeten-, Textil- und Zuckerfabriken gebraucht wurde. Der schlossähnliche Bau aus dem 18. Jahrhundert wird heute als Bürogebäude genutzt.

Villa Büchner

Uhlandstraße 20

Die ersten Jahre lebte Wilhelm Büchner mit seiner Familie im Obergeschoss der Ultramarinfabrik. 1860 ließ er sich in unmittelbarer Nähe eine repräsentative Villa im klassizistischen Stil erbauen. Nach dem Tod Büchners wurde das Unternehmen 1892 aufgelöst. Die Villa ging 1934 in den Besitz der Stadt über, die es zeitweise dem Reicharbeitsdienst zur Verfügung stellte. 2006 wurde das Gebäude aufwendig saniert. Es dient heute als Bürogebäude, das Erdgeschoss wird für Kulturveranstaltungen genutzt.

Ort von besonderer Bedeutung für die Industriekultur

Reinheim

Mit der Errichtung der Eisenbahn ab der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts machte sich das Gebiet des heutigen Landkreises Darmstadt-Dieburg auf den Weg in die Moderne. Den Anfang machte der Anschluss an die Main-Neckar-Bahn mit dem 1848 errichteten Bahnhof in Bickenbach. 1858 folgte mit dem Bau des Bahnhofs in Dieburg der Anschluss an die Rhein-Main-Bahn. Ab 1870 wurden in zwei Abschnitten wesentliche Teile des Gebiets an die Odenwaldbahn angeschlossen, die bis heute die Region mit Darmstadt, Hanau und das badische Eberbach verbindet. Reinheim steht beispielhaft für die Verkehrsgeschichte im heutigen Landkreis. Seit 1871 war der Ort an die Odenwaldbahn angeschlossen. Mit dem Bau der Nebenlinien Gersprenztalbahn (1887) und Rodgaubahn (1896) wurde Reinheim zu einem Verkehrsknotenpunkt. Zu den Zeugnissen der Verkehrsgeschichte gehören neben Tunnel- und Brückenbauten der nach wie vor genutzte Bahnhof. Eine Besonderheit stellt das historische Stellwerk dar, das als ehrenamtlich betriebenes Museum die Technik- und Verkehrsgeschichte des Ortes erlebbar macht.

Reinheim

Bahnhof

Bahnhofstraße 15a

Der Bahnhof wurde im Zuge der Eröffnung des zweiten Abschnitts der Odenwaldbahn 1871 eröffnet. Das unter Denkmalschutz stehende Stationsgebäude stammt aus dem Jahr 1898. Der Typenbau ähnelt dem Bahnhofsgebäude von Ober-Ramstadt. Der zweigeschossige Backsteinbau ist durch ein ornamentales Ziegelmauerwerk in dunklem Klinker und einem Fries sowie Fenster- und Türbögen reich gegliedert.

Museumsstellwerk

Westlich des Bahnhofs, am Bahnübergang

Das Stellwerk wurde 1896 mit Inbetriebnahme der Strecke nach Offenbach errichtet und diente bis 2007 der Fahrkoordination. Der Kleinbau mit einem Krüppel-walmdach besteht aus einem Erdgeschoss aus Backstein und einem holzverschalten Obergeschoss. Die signaltechnische Anlage mit Hebelbank im Obergeschoss und der Spannwerksraum im Erdgeschoss sind vollständig erhalten. Das Stellwerk befindet sich heute in Privatbesitz und wurde von 2008 bis 2022 aufwändig restauriert. Ein Verein engagiert sich für die Vermittlung der Stellwerktechnik am authentischen Ort und hat dafür ein Museum eingerichtet.

www.stellwerk-reinheim.de

➜ Exkurs

Gersprenztalbahn oder „Odenwälder Lieschen“

1887 erhielt ein Konsortium um den deutschen Eisenbahnunternehmer Herrmann Bachstein die Konzession zur Errichtung einer Privatbahn zwischen Reinheim und Reichelsheim. Erste Planungen hatte es bereits in den 1860er Jahren gegeben und so konnte die 18 Kilometer lange Strecke bereits am 10. Oktober 1887 als Anschluss an die Odenwaldbahn eröffnet werden. Zu den Besonderheiten gehörte ein 38 Meter langer Tunnel auf Reinheimer Gebiet. Anfangs diente die Bahn in erster Linie dem Erztransport für die Bergwerke in Bockenrod (Reichelsheim) und Groß-Bieberau. Der Personenverkehr wurde 1963 eingestellt, der letzte Güterzug auf der Gesamtstrecke fuhr 1964. Bis zu Beginn der 2000er Jahre war die Teilstrecke zwischen Groß-Bieberau und Reinheim für den Güterverkehr in Betrieb. Sie wurde 2006 verkauft und in den Folgejahren zeitweise für Museumsfahrten genutzt. Landläufig wurde die Bahn auch „Odenwälder Lieschen“ genannt, eine Koseform, die sich an das „Stockheimer Lieschen“, einer Nebenbahn in der Wetterau anlehnt. (Routenführer Wetteraukreis, Glauburg-Stockheim)

Museum Reinheim

Kirchstraße 41

Eine Abteilung des Museums widmet sich dem Knopfmacherhandwerk, das vor 150 Jahren in Reinheim eine Hochphase erlebte. Als Nebenerwerb wurden in vielen Familien Knöpfe aus Knochen gedreht. Die übliche Handarbeit wurde vereinzelt mit Dampfkraft unterstützt. Nach 1900 endete die Produktion. Neue Materialien, neue Fertigungstechniken und neue Mode setzten der alten Handwerkstradition ein Ende.

www.museum-reinheim.de

Ehemaliges Wasserwerk

Hahner Straße 51

Das kleine Wasserwerk befindet sich an der Straße nach Hahn. Es wurde 1906 errichtet und steht beispielhaft für die lokale Wasserwirtschaft und Trinkwasserversorgung. Der kleine und schlichte Bau zeichnet sich am Eingangsvorbau und den Fenstern ästhetisch durch Jugendstilformen aus. Das Wasserwerk beherbergt heute eine Gastronomie und ist ein beliebtes Ausflugsziel.

Ehemaliges Ziegelwerk Grün

An der Hahner Straße

Großzügige Lößvorkommen förderten ab Mitte des 19. Jahrhunderts die Ansiedlung von Ziegeleien außerhalb der Stadt. An der Hahner Straße hat sich die ehemalige Ziegelei mit seinen Gebäuden aus den Jahren 1872 und 1921 erhalten. 1905 hatte Jakob Fleschhut das Unternehmen mit dem Umbau zur Dampfziegelei modernisiert. 1907 entstand ein Wohnhaus (Hahner Straße 84). In den 1930er Jahren übernahm die namengebende Familie Grün den Betrieb. Bis heute geben die erhalten gebliebenen Produktions- und Wohngebäude sowie die Trocknungsunterstände einen Eindruck der einstigen Dampfziegelei. Das Ensemble steht unter Denkmalschutz und kann von außen besichtigt werden.

Roßdorf

Steinbruch am Roßberg

Erbacher Straße 62

Der inzwischen stillgelegte Basalt- Steinbruch im Schlot des Roßberg-Vulkans wurde von 1898 bis 2010 von der Odenwälder Hartstein- Industrie (OHI) betrieben, einem Tochterunternehmen der Mitteldeutschen Hartsteinindustrie (MHI). Ursprünglich wurde der Basalt zu Schotter und Pflastersteinen verarbeitet. Darüber hinaus wurden Zementplatten nach Motiven von Künstlern der Darmstädter Mathildenhöhe hergestellt. Die 1897 eröffnete Eisenbahn-Nebenstrecke Darmstadt Ost nach Groß-Zimmern transportierte jährlich bis zu 400.000 Tonnen Steinbruchprodukte. Ab 1906 wurde der Basalt mit einer Umlauf-Seilbahn aus dem Steinbruch zum Brechwerk transportiert. Der Abbau des Basalts über vier Sohlen erreichte eine Tiefe von 120 Metern bei einem Durchmesser von 500 Metern. Durch den Abbau ist ein Krater mit einer eindrücklichen etwa 100 Meter hohen Steilwand aus Basalt-säulen entstanden. Einmal jährlich organisiert der Kulturhistorische Verein Roßdorf eine Führung.

Südhessisches Handwerksmuseum

Holzgasse 7

Das Museum befindet sich im ehemaligen Bahnhofsgebäude aus dem Jahr 1897 und in einem angrenzenden Neubau (Museums-Remise). Die Dauerausstellung zeigt die Bandbreite der Handwerkstechniken in nachgestellten Werkstätten. In Dioramen und Filmen werden die Geschichte der Odenwälder Hartstein-Industrie GmbH (OHI) und ihre Bedeutung für das ehemalige Bauerndorf anschaulich dokumentiert. In Nähe des Museums erinnert das Industriedenkmal „Ehemalige Seilbahn“ an die Geschichte des Steinbruchs.

www.khvr.de

Schaafheim

Alte Molkerei

Lindenstraße 21

Die 1896 errichtete Molkerei wurde durch die 1895 gegründete Schaafheimer Molkereigenossenschaft betrieben, der zeitweise über 100 Landwirte aus der Region angehörten. Die technische Ausstattung umfasste auch ein kleines Elektrizitätswerk, das nicht nur den Betrieb, sondern auch den Ort mit Strom versorgte. 1982 wurde der Betrieb eingestellt. Wenige Jahre später ging die Anlage mit Hauptgebäude, Mühle und Kesselhaus in Privatbesitz über. Die Gebäude wurden für Wohn- und Gewerbezwecke umgebaut. Langfristig soll auch ein gastronomisches Angebot geschaffen und die Gebäude als Kulturort genutzt werden.

Seeheim-Jugenheim

Villa Stangenberg Merck

Helene Christaller-Weg 13

Von 1861 bis 1863 ließ der Darmstädter Pharmazieunternehmer Carl Merck (1823 – 1885) das so genannte „Haus auf der Höhe“ als Sommerhaus errichten. Die ursprünglich im Stil des Klassizismus errichtete Villa wurde von der nachfolgenden Generation der Familie zum dauerhaften Wohnsitz gewählt. 1903/04 gestaltete der berühmte Architekt Heinrich Metzendorf (1866 – 1923) das Haus um. Das nun vergrößerte Landhaus veränderte sowohl in seiner äußeren Gestaltung als auch im Inneren sein Erscheinungsbild mit zahlreichen Jugendstilelementen. Seit den 1970er Jahren wurde das Gebäude von Karl Stangenberg laufend instandgehalten und 2010 als privates Kunstmuseum eingerichtet. Neben zeitgenössischen Positionen wird vor allem das Werk der Künstlerin Heidy Stangenberg-Merck (1922 – 2014) gezeigt.

www.museum-jugenheim.info

Bergsträsser Museum

Ober-Beerbacher Straße 1

Im Zuge des Wirtschaftswunders der 1950er Jahre siedelten sich zahlreiche kunststoffverarbeitende Unternehmen in Seeheim-Jugenheim an. Das Museum widmet einen Teil seiner Dauerausstellung der Darstellung einzelner Firmen-geschichten. Dazu zählen die Firma Brodehl, einem Hersteller für Strümpfe aus Kunstfasern oder die Firma Greiner, die mit Designartikeln aus Acryl Bekanntheit erlangte.

www.museum-bergstrasse.de

Weiterstadt

Kulturbahnhof

Bahnhofstraße 2

Das Bahnhofsgebäude wurde 1870 an der Strecke der Rhein-Main-Bahn errichtet. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Weiterstadt während der alliierten Rheinlandbesetzung zu einem Grenzort in der französischen Zone. Für die aus Westen kommenden Züge bildete der Bahnhof ein End- und Kopfbahnhof. Das schlichte Gebäude ist in Bundsandstein ausgeführt und besteht aus einem zweigeschossigen, traufständigen Mittelbau mit einem einstöckigen, ebenfalls traufständigen Seitenflügel nach Westen, in dem sich ursprünglich die Bahnhofsgaststätte befand. Das Gebäude beherbergt heute als „Kulturbahnhof“ eine Sozialstation der Caritas sowie eine ehrenamtlich organisierte Musikgastronomie mit Live-Veranstaltungen.

www.kuba-weiterstadt.de

Evonik Operations GmbH / Röhm GmbH

Stadtteil Riedbahn, Riedbahnstraße 70

Die Anfänge von Evonik in Darmstadt gehen zurück auf die Niederlassung der Chemische Fabrik Röhm & Haas zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Firmengründer Dr. Otto Röhm widmete sich der Erforschung von Kunststoffen. Mit der Entwicklung von PLEXIGLAS® gelang ihm 1933 schließlich der Durchbruch. 1967 lagerte Röhm & Haas einen Teil der Produktion von Darmstadt nach Weiterstadt aus. Danach wechselte das Unternehmen mehrfach den Besitzer, bis es 2019 als Röhm GmbH aus dem Evonik-Konzern ausgegliedert und eigenständig aufgestellt wurde.

www.roehm.com

Neben Röhm befindet sich auf dem Weiterstädter Werkgelände auch eine Betriebsstätte von Evonik. Als weltweit führendes Spezialchemie-Unternehmen trägt Evonik mit der Produktion von Hochleistungsmaterialien zur Entwicklung in Richtung nachhaltige Mobilität bei. So führt das dort produzierte Öladditiv VISCOPLEX ® zu verbesserten Fließeigenschaften von Schmierstoffen, die beispielsweise für eine Senkung des Kraftstoff- und Energieverbrauchs sorgen.

www.evonik.com

Impressum


Herausgeberin:
KulturRegion FrankfurtRheinMain gGmbH,
Geschäftsführerin Sabine von Bebenburg
Poststraße 16, 60329 Frankfurt am Main,
Tel.: 069 2577-1700, www.krfrm.de


Projektleitung: Kay-Hermann Hörster
Redaktion: Kay-Hermann Hörster (KulturRegion Frankfurt RheinMain),
für den Landkreis Darmstadt-Dieburg: Marcella Lüdicke (Wirtschaft
und Standortförderung), Tina Rosenfeld (Kulturmanagement),
Liane Mannhardt (Denkmalschutz)

Bildnachweise:

1, 7, 11, 18, 19, 29, 32, 36, 37, 44, 51, 58, 65, 72: Christoph Rau (www.christoph-rau.de);
2: Zweckverband Gruppenwasserwerk Dieburg; 3, 5, 6: Stadt Babenhausen; 4, 10, 13,
14, 15, 20, 22, 24, 39, 43, 49, 53, 54, 55, 56, 57, 59, 60, 62, 66, 67, 70, 73: KulturRegion
FrankfurtRheinMain/Kay-Hermann Hörster; 8: Stadtarchiv Babenhausen; 9: Aumann
GmbH Babenhausen; 12: ASV Bickenbach 66 e. V.; 16: Thomashütte/Jens Kleiner;
17: Thorsten Heller; 21: TU Darmstadt; 23: Senator GmbH; 25: Wolfgang Haus;
26: Stadt Groß-Bieberau; 27: Blumeins/Sandro Schodlock; 28: Resopal GmbH;
30: Umstädter Museums- und Geschichtsverein e. V.; 31: Odenwald Tourismus GmbH
– Wolf-Khosrowi; 33: Energiegenossenschaft Starkenburg eG; 34, 40: Archiv
Arbeitskreis Heimatgeschichte Mühltal; 35: Roland Feuser; 38: pixabay; 41: Gemeinde-
verwaltung Mühltal; 42: Wirthwein Medical GmbH & Co. KG; 45: DAW SE; 46: Roland
Merz Ersatzteil-Manufaktur; 47, 48: Werner Schollenberger; 50/Titel: G. F. Heim Söhne
GmbH & Co. KG; 52: Ulrich Carthaus; 61: Rainer Ohl; 63: Klaus Hartmann; 64: Archiv
Eisenbahnstiftung; 68, 69: Kulturhistorischer Verein Roßdorf e. V.; 71: D. Walther/
Museum Stangenberg-Merck; 74: Evonik Industries AG

Bilder zu Lokaler Routenführer Darmstadt-Dieburg