Geist der Freiheit – Freiheit des Geistes
Steh‘ dazu, was du denkst, was du sagst und was du liebst, ...
... rappten Teilnehmer eines Schülerworkshops. Dass Freiheit und Demokratie nicht selbstverständlich sind und wichtige Wurzeln in der Rhein-Main-Region haben, vermittelt das Projekt Geist der Freiheit – Freiheit des Geistes. Zahlreiche Orte, Personen und Ereignisse sind Teil der Freiheitsgeschichte der Region: Von der Mainzer Republik, über die Vormärzrevolutionäre, das Paulskirchenparlament bis zu Bürgerbewegungen im 20. und 21. Jahrhundert. Die Geschichte hört nie auf und verbindet sich mit aktuellen gesellschaftlichen Fragen.
Aktuelles
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01.12.2023
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14.09.2023
Newsletter Geist der Freiheit September 2023 Teil II
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04.09.2023
Newsletter Geist der Freiheit September 2023

Presseinformation: Meinungsfreiheit gestern und heute im Fokus - Marktrufer zum Programmauftakt im September
Meinungsfreiheit gehört zu den grundlegenden Prinzipien einer demokratischen Gesellschaft. Vor dem Hintergrund gegenwärtiger Entwicklungen in Europa und der Welt ist die Geschichte dieser Errungenschaft relevanter denn je. Der Kampf um das Recht auf freie Meinungsäußerung hat wichtige historische Wurzeln in der Rhein-Main-Region. Das Projekt „Geist der Freiheit“, das sich seit vielen Jahren der Geschichte von Demokratie und Freiheit in der Region widmet, stellt deshalb 2017/18 historische und aktuelle Aspekte der Meinungsfreiheit in den Mittelpunkt. Das umfangreiche Programm „Meinungsfreiheit gestern und heute“ bündelt rund 80 Veranstaltungen in der Metropolregion FrankfurtRheinMain von September bis Dezember 2017 und wird 2018 fortgesetzt.
Der Veranstaltungskalender steht ab sofort hier online bereit. Das Printprogramm liegt ab dem 7. September kostenfrei in Rathäusern, Bürgerbüros und Tourist-Infos der Region aus und ist in der Geschäftsstelle der KulturRegion am Frankfurter Hauptbahnhof erhältlich.

Newsletter Geist der Freiheit August 2017
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Lithographien zur Pressefreiheit
Der Künstler und Kulturpreisträger des Kreises Groß-Gerau, Mario Derra, hat über viele Jahre Lithographien zu Pressefreiheit und Zensur in der französischen Julimonarchie (1830-1848) gesammelt. Die politischen Karikaturen stammen unter anderem von bekannten Künstlern wie Honoré Daumier, Grandville und Charles Philipon. Der Journalist Charles Philipon leistete durch seine bissigen Zeichnungen und als Herausgeber der Satirezeitschriften „La Caricature“ und „Le Charivari“ erbitterten Widerstand, wenn es um die Einschränkung der freiheitlichen Grundwerte ging. Die Verbindung von Bildsatire, Politik und Kunst gelang ihm auf höchstem Niveau. Derra macht seine Sammlung im alten E-Werk in Gernsheim nun für die Öffentlichkeit zugänglich. Zur Eröffnung letzte Woche betonten Landrat Thomas Will und der Gernsheimer Bürgermeister Peter Burger die aktuelle und wichtige Botschaft der Ausstellung. Im Kulturdenkmal und Atelier, zwischen historischen Druckpressen und zahlreichen originalen Lithographie-Steinen, sind die Lithographien ab sofort jeden Sonntag von 14 bis 18 Uhr zu sehen. Atelier Mario Derra im alten E-Werk, Riedstraße 28, Schöfferstadt Gernsheim, Eintritt 5 €

Newsletter Geist der Freiheit Juni/Juli 2017
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Studierende recherchieren Orte der Freiheit
Im Sommersemester 2017 befassen sich Studierende am Fachbereich Geschichte der TU Darmstadt mit Erinnerungsorten zur Freiheit in der Region. Sie erforschen nicht nur historische Hintergründe, sondern hinterfragen auch, wie sich die Orte heute im Stadtraum und in der Wahrnehmung der Bewohner darstellen. Ein erster Vor-Ort-Termin führte unter anderem zu den Überresten des ehemaligen Gefängnisses in der Rundeturmstraße in Darmstadt (Foto), wo der liberale Oppositionelle Friedrich Ludwig Weidig 1837 qualvoll verstarb. Weitere Recherchen sind in Offenbach, Gernsheim, Königstein im Taunus, Hanau, Östrich-Winkel und Neu-Isenburg geplant. Alle Ergebnisse sollen auf der interaktiven Karte der KulturRegion veröffentlicht werden.

Newsletter Geist der Freiheit
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Hörspiel-Touren zum Abschluss von "Transit bewegt Rhein-Main"
Von Mai bis August 2016 wanderte das Theaterkollektiv Mobile Albania im Rahmen von „Transit bewegt Rhein-Main“ am Limes entlang – von der Saalburg im Taunus über Friedberg und Hanau bis nach Aschaffenburg. Der alten Grenze folgend, spürten die Wanderer, die mit einem rollenden Holzesel unterwegs waren, neuen Grenzen und Grenzräumen nach. Es gab Begegnungen, Gespräche, spontane Gastfreundschaft und Atmosphären, die jetzt in einem Hörspiel verarbeitet wurden. Dieses kehrt zum Projektabschluss an die Museen am Limes zurück, die für den Esel während seiner Wanderschaft Station waren. Das Hörspiel ist am 5. Mai in Aschaffenburg, am 6. Mai in Friedrichsdorf, am 7. Mai in Hanau-Steinheim und am 21. Mai 2017 in Friedberg zu erleben. Ausgangs- bzw. Treffpunkt sind jeweils das Schlossmuseum Aschaffenburg, das Philip-Reis-Haus in Friedrichsdorf und das Museum Schloss Steinheim. Museumsbesucher/innen sind eingeladen, sich mit den Künstlern gemeinsam auf eine 90-minütige akustische Reise an einen nahegelegenen Transitort zu begeben, dem Weg am Limes entlang zu lauschen, während gleichzeitig Verkehr und Menschen vorbeiziehen. Wo sind die Grenzen heute? Welche lohnt es sich, zu überschreiten? In Friedberg findet die Präsentation im Wetterau-Museum im Rahmen des Internationalen Museumstages statt. Eine 30-minütige Audioguidetour führt durch die Ausstellung und beschäftigt sich mit der Bewegung am Limes, mit alter und neuer Geschichte.
Die künstlerische Aktion, die sich zwischen Fakten und Fiktion bewegt, ist auch für Kinder ab 10 Jahren und Familien geeignet. Kostenfrei, keine Anmeldung erforderlich.
Freitag, 5. Mai 2017, 16.00-17.30 Uhr Schloss Johannisburg/Treffpunkt: Innenhof, Schlossplatz 4, 63739 Aschaffenburg
Samstag, 6. Mai 2017, 12.00-13.30 Uhr, Treffpunkt: Philipp-Reis-Haus, Hugenottenstraße 93, 61381 Friedrichsdorf
Sonntag, 7. Mai 2017, 15.00-16.30 Uhr, Treffpunkt: Museum Schloss Steinheim, Schloßstraße 6, 63456 Hanau
Sonntag, 21. Mai 2017, ab 11.00 Uhr 30-minütige Audioguide-Touren, Wetterau-Museum, Haagstraße 16, 61169 Friedberg
Eine weitere Hörspielproduktion der Gruppe Mobile Albania „Unterwegs im Transit“ begleitete die gesamte Veranstaltungsreihe „Transit bewegt Rhein-Main“ 2016. Die 7-minütige Klang-Stimmencollage mit Berichten aus dem Transitraum ist bereits jetzt zu hören unter https://www.mobilealbania.de/transitbushoerspiel.

Nachdenken über Wohnungslose
Um Wohnungslose Menschen, die unter widrigsten Bedingungen im ständigen Transit leben, und um den gesellschaftlichen Umgang mit ihnen ging es bei einer Lesung und dem anschließenden Gespräch in der Wohnungsloseneinrichtung der Caritas St. Martin in Hattersheim. Jürgen Malyssek und Klaus Störch lasen aus ihrem Buch und brachten Songs zum Thema zu Gehör. Die anhaltende Gentrifizierung in den Städten mache die Menschen ohne Obdach oft zu Vertriebenen. Sie störten das Bild der Spaß- und Shoppingkultur, das sich die Städte unter dem Diktat der Ökonomie geben, so Jürgen Malyssek. Wem aber gehört der öffentliche Raum? Die Gesellschaft müsse lernen, mit Wohnungslosen und Bettlern zu leben. Sie seien mitten unter uns, aber doch oft unsichtbar und an den Rand gedrängt. Es gelte, Vorurteile und Ängste gegenüber Obdachlosen abzubauen. In der Begegnung mit ihnen sieht Klaus Störch, Leiter des Hauses St. Martin, auch eine Chance. Wohnungslose seien uns vielmals näher als mancher meine. Das Nachdenken über sie, "lässt uns immer als Bettler zurück".

Szenische Lesung: Mit Elvis durch den Sprudelhof, 6. Dezember
Die Szenische Lesung „Auf den Spuren historischer Gäste: Mit Elvis durch den Sprudelhof“ - die letzte Veranstaltung im Rahmen der Reihe "Transit bewegt Rhein-Main" - führt am Dienstag, 6. Dezember 2016 um 19.30 Uhr durch die Sprudelhöfe Bad Nauheims: Die einzigartigen Jugendstilanlagen verbinden sich mit Texten von Elvis Presley, der in Bad Nauheim während seiner Militärzeit wohnte. Stadtführerin Christa Zeidenitz führt durch die Sprudelhöfe, wo die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dem King in neuen Atmosphären begegnen, vorgetragen von Schauspieler Philipp Reinhardt. Die szenische Lesung durch mehrere Badehäuser hindurch wurde arrangiert von Theaterkünstler Leander Ripchinsky.
Foto: Badehaus 7 im Sprudelhof von Bad Nauheim: © BNST GmbH
Mit freundlicher Genehmigung der Bad Nauheim Stadtmarketing und Tourismus GmbH

Kann es zwei Heimaten geben?
Die Reihe „Transit bewegt Rhein-Main" war am 3. November zu Gast in Büdingen, an einem Ort, dessen Geschichte über die Jahrhunderte von Migration geprägt ist. Im historischen Ratssaal, wo sich vor genau 250 Jahren Tausende Russlandauswanderer registrieren ließen, luden KulturRegion, Friedrich-Ebert-Stiftung und die Stadt Büdingen zu einem aktuellen Podiumsgespräch ein.
Hr-Moderator Tim Frühling (2.v.r.) sprach mit der Künstlerin Olcay Acet (r.), mit Buchautor Masoud Sadinam (l.) und mit der Pädagogin Prof. Elisabeth Rohr (2.v.l.) darüber, was es heute bedeutet, seine Heimat zu verlassen. Olcay Acet war als Kind der ersten Gastarbeitergeneration lange Jahre getrennt von ihren Eltern, die in Deutschland arbeiteten. In ihrem „Kunstprojekt Generation 1,5“ hat sie diese schmerzhafte Erfahrung aufgearbeitet. Masoud Sadinam floh mit seiner Familie aus dem Iran in der Hoffnung, sich in Deutschland ein neues Leben aufzubauen. Auf die Bewilligung des Asylantrages musste er neun Jahre warten. Heimat ist für ihn ein subjektives Gefühl, aber ebenso müsse man von anderen als beheimatet angesehen werden. Elisabeth Rohr hat die Situation des Dazwischenseins näher erforscht. Migration heute sei viel transitärer als etwa vor 250 Jahren, oftmals gebe es ein Hin und Zurück. Es entstehe aber immer ein Bedürfnis nach Zugehörigkeit. Vielen Menschen gelinge es, an einem neuen Ort dazuzugehören und dennoch verschiedene Erfahrungen zu integrieren. Eindrucksvoll spannten die Schauspieler Sylvia Oster und Gerd Ungermann den Bogen in die Geschichte. Als Russlandauswanderer erzählten sie von der großen Not und Ausweglosigkeit, die Menschen 1766 veranlassten, ihre Heimat zu verlassen – damals ein Abschied für immer.