KulturRegion FrankfurtRheinMain

Kultur in der Region - Kultur für die Region

In der Metropolregion FrankfurtRheinMain haben sich 54 Städte, Landkreise und der Regionalverband zur KulturRegion zusammengeschlossen. Über die Ländergrenzen hinweg vernetzt die gemeinnützige Gesellschaft seit 2005 die vielfältige lokale und regionale Kultur und fördert die interkommunale Zusammenarbeit. Gemeinsam mit ihren Mitgliedern präsentiert sie Projekte und setzt Impulse zu wechselnden Themen. Dazu gehören auch die Garten- und die Industriekultur – denn Kultur ist das, was die Region und ihre Bewohner prägt.

Leitbild

Die KulturRegion ist das Kompetenzzentrum für nachhaltiges Vernetzen und Gestalten, qualitative Weiterentwicklung und attraktive Präsentation von Kultur in der Metropolregion FrankfurtRheinMain.

Übersichtsflyer der KulturRegion

Lesung im Quellwasserschwimmbad Friedberg-Ockstadt (c) Alexander Englert

„Brett berührt!“ – Publikum berührt

13.09.2022: Babette Winter und Roman Metzner interpretierten Marieluise Fleißer im Rahmen der Freibad-Lesungen in der KulturRegion

Im Liegestuhl auf der Liegewiese, im Mondschein am Beckenrand oder im Schutz des Umkleidetrakts bei Regenwetter – die Reihe der Freibad-Lesungen in der KulturRegion, die vergangene Woche in Eltville, Neu-Isenburg, Friedberg und Seeheim-Jugenheim Station machte, war atmosphärisch kaum zu toppen. Im Rahmen des Themenschwerpunktes „Verein(t) gestern und heute“ stand Marieluise Fleißers „Eine Zierde für den Verein“ auf dem Programm. Die Schauspielerin Babette Winter und der Akkordeonist Roman Metzner stellten ihre eigene musikalische Fassung des Romans von 1931 vor, bei der der Schwimmsport im Verein sowie die Liebesgeschichte zwischen dem Schwimmer und Tabakwarenhändler Gustl Gillich und der Mehl-Vertreterin Frieda Geier im Zentrum standen. Babette Winter setzte dabei ein Feuerwerk an Tonlagen ein, wenn sie johlenden Sportlern, forschen Frauen und gekränkten Männern ihre Stimme lieh. Gänzlich mit dem Text verschmolzen musikalische Untermalung und Zwischenspiele, die Roman Metzner einfühlsam auf seinem Akkordeon hervorzauberte. Beide ließen die Geschichte „vom Rauchen, Sporteln, Lieben und Verkaufen“ nach einem weiteren Schwimmwettkampf furios mit einer Schlägerei im Biergarten enden. Erzählung und Musik steigerten sich bis zum grotesken, unausweichlichen Kollaps, mit dem Marieluise Fleißer in ihrem Roman bereits das politische und gesellschaftliche Geschehen der 1930er Jahre vorwegzunehmen schien. Zuschauerinnen und Zuschauer sowie die gastgebenden Kommunen und Freibadvereine waren begeistert. Und angesichts der vielen schönen, unterstützenswerten Freibäder in der Region könnten solche Veranstaltungen ein Format mit Zukunft sein.